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Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
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Widerspenstigste
    von allen.
    »Kommt, ihr Narren, raus aus dem Wind«, schrie Gudrod ihnen zu. »Ihr
    wusstet, wohin wir gehen. Es ist zu spät, um umzudrehen.«
    Stigs Miene wurde eisern. »Es ist eine Sache, davon zu hören, und eine
    andere, es zu sehen«, sagte er. »Ich bin nicht sicher, ob ich je an die Götter
    geglaubt habe, aber wenn all das existiert ... dann sind vielleicht auch die
    anderen Sachen wahr, von denen du gesprochen hast.«
    »Das sind sie allerdings.«
    »Wotan wird uns zerschmettern«, konterte Stig, noch immer nicht bereit,
    weiter in die Höhle vorzudringen.
    Mit einem Knurren verwandelte sich Gudrod in eine grausige Kreatur.
    Seine Stirn wölbte sich vor, und Reißzähne wuchsen ihm aus dem Mund. Er
    griff nach Stig, zog den Mann mit übermenschlicher Kraft an sich heran und
    riss brutal sein Kinn zurück, um die Kehle freizulegen. Mit einem Knirschen
    brach Stigs Genick. Gudrod zerfetzte sein Fleisch und trank vom Blut, das
    aus der Wunde quoll. Schweigend sahen die anderen Krieger zu.
    Der warme Lebenssaft spritzte ihm ins Gesicht.
    Gudrod schlug Stig die Mütze vom Kopf und hielt ihn an den Haaren fest.
    Seine Beine traten noch immer um sich, seine Glieder zuckten nach wie vor.
    »Trinkt mit mir, alle. Wer nicht trinkt, kann sich auf dasselbe Schicksal
    gefasst machen. Dann gehen wir in die Gruft der alten Götter und nehmen
    alles mit, was wir finden. Ich weiß nicht, wer hier noch alles liegt, aber man
    hat mir gesagt, dass Freyjas Gebeine dort ruhen und auch ihr Zauber.«
    »Wer hat dir das erzählt?«, wollte Jarl wissen, jener, dem er am meisten
    traute.
    »Der, der sie getötet und hier zur letzten Ruhe gebettet hat«, erklärte
    Gudrod.
    Jarl trank. So wie die anderen.
    Gemeinsam betraten sie die Höhle, um nach den Gebeinen der Göttin
    Freyja und ihren Schätzen Ausschau zu halten.
    Galdhöpiggen, Norwegen

2. April 1940
    Jede Bewegung tat weh.
    Frieren war Drusilla nicht unbekannt, doch normalerweise störte sie sich
    nicht daran. Sie war mit den Gedanken so oft woanders, dass sie ihren
    Körper kaum spürte und ihr Kopf ihr nicht mehr als Sitz des Bewusstseins
    erschien. Aber jetzt war es anders. Sie und Spike waren vor mehreren Tagen
    gezwungen gewesen, vor der Stadt Bergen an Land zu schwimmen. Sie
    hatten warme Kleidung und ein Transportmittel gebraucht und dafür
    gemordet. Aber selbst die dicken Wollpullover und Jacken, die sie jetzt
    trugen, vermochten den Elementen nicht zu trotzen.
    Sie hatten den höchsten Berg Norwegens halb erklommen. Der Wind hier
    oben pfiff unbarmherzig durch ihre Kleidung. Am Anfang hatte Drusilla
    kaum etwas gemerkt, nur Spike hatte sich beschwert. Als die Kälte dann
    aber doch überhand nahm, studierte sie neugierig ihre körperliche Reaktion
    auf die Temperatur. Sie war bereits tot. Die Kälte konnte ihr nichts anhaben.
    Aber ohne das Blut ihrer Opfer verfügten Vampire über keine innere
    Körperwärme, und es war schrecklich lange her, dass sie jemand getötet
    hatten. Beim Klettern, ja bei jeder Bewegung, schmerzten ihre Knochen, als
    wäre sie nicht nur ein Mensch, sondern noch dazu alt.
    Interessant. Aber nicht interessant genug, um ihre Aufmerksamkeit länger
    als ein paar Sekunden zu fesseln. Schließlich war dieser Zustand nicht
    bedrohlich. Spike hingegen wirkte deprimiert, und Drusilla wollte ihn
    aufheitern. Immerhin war er ihr Geliebter.
    »Schau dir die Sterne an, Spike«, seufzte sie glücklich. »Der Mond
    versteckt sich vor ihnen, sie triumphieren. Einfach wunderschön.«
    »Ja. Verflucht schön«, keuchte er.
    Ihre Augen weiteten sich, ihre Lippen öffneten sich zu einem
    angedeuteten Schmollmund. »Was ist los, Honigbärchen?«
    »Mir ist kalt, das ist los.«
    »Ohhh, mein Baby«, gurrte sie und streichelte seine Wange. »Keine
    Sorge. Ich verspreche dir, wenn wir das nächste Mal Menschen sehen,
    werden wir sie verspeisen, einverstanden? Lauter heißes, klebriges Blut. Das
    wird ein Genuss!«
    Spike rang sich ein schwaches Lächeln ab. »Du weißt, wie du mich
    aufheitern kannst, Dru.«
    Danach schwiegen beide. Der Berg schien unter ihnen zu atmen, und
    Drusilla lauschte diesen Lauten, lauschte dem Flüstern des Schnees unter
    ihren Stiefeln und den Geheimnissen, die ihr der Wind erzählte, während er
    den Gipfel über ihnen umheulte. Von Zeit zu Zeit gab Spike ein Grummeln
    von sich, und es erinnerte sie daran, was sie hier auf dem Berg machten. Sie
    neigte ein wenig zur Vergesslichkeit.
    Ihr Jahrestag. Achtzig Jahre

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