Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
Vom Netzwerk:
dicken, zerrissenen
    Blutgefäßen geädert war.
    In Tychos Brust klaffte eine schreckliche Wunde.
    Sophie flüsterte den Namen ihres Freundes.
    »Sie haben zwei Herzen, weißt du«, sagte Gorm bedächtig. »Diese
    Quetzdämonen.«
    Wie zum Beweis öffneten sich Tychos Augen. Seine Lider flatterten.
    »Sophie«, ächzte er heiser. Seine Stimme war kaum mehr ein Schatten
    ihrer selbst.
    »Pass bloß auf, ich zeige es dir schon noch«, knurrte der alte König. Er
    warf Tychos Herz in den Vampirstaub auf dem Burgboden, rammte dann
    seine Hand in die Wunde und wühlte darin herum. Sophie konnte Knochen
    brechen hören.
    Tycho setzte zu einem Schrei an, aber kein Laut drang über seine Lippen.
    Er war bereits tot, als ihm Gorm das zweite Herz aus der Brust riss.
    Sophie schrie auf, ließ die Fackel fallen und packte das Schwert mit
    beiden Händen.
    Gorm war schneller als jeder andere Vampir, den sie bisher gesehen hatte.
    Er bewegte sich wie eine Schlange, geschmeidig und tödlich, der geborene
    Mörder.
    Sie duckte sich.
    Das Schwert ihres Vaters spießte ihn auf, und Sophie trieb ihn mit der
    ganzen Kraft der Auserwählten zurück, bis Gorm stolperte und hart auf
    seinen Thron fiel. Die Spitze ihres Schwertes hatte seinen Rücken
    durchstoßen, und sie konnte hören, wie das Holz des Stuhls splitterte, als sie
    sich in die Rückenlehne bohrte.
    Und Gorm festnagelte.
    Sophies Brust hob und senkte sich heftig vor Wut und Trauer. Sie trat
    zurück und verfolgte, wie Gorm fluchte und spuckte, sich nach vorne warf
    und sich zu befreien versuchte. Für ihn ein Kinderspiel. Es würde nur
    Sekunden dauern.
    »Ich werde dein Blut trinken, Mädchen!«, kreischte er. »Ich bin Gorm. Ich
    bin der König!«
    Sophie hob die Fackel auf, die sie fallen gelassen hatte, und setzte den
    Thron in Brand. Gorm kreischte und funkelte sie an, als die Flammen
    aufloderten und sein totes Fleisch binnen Sekunden verzehrten. Seine
    aufgerissenen, wahnsinnigen Augen waren starr auf sie gerichtet. Schließlich
    schmolzen auch sie.
    Gorm explodierte in einer Wolke aus Glut und Funken, und das Schwert,
    das einst ihrem Vater gehört hatte, fiel klirrend auf den Steinboden. Sophie
    hob es auf. Das Metall der Klinge war noch warm. Sie sprach ein stummes
    Gebet für ihren Vater und steckte die Waffe in die Scheide.
    Als Sophie hinaus ins Sonnenlicht trat und sich vom Christiansborg-Palast
    entfernte, war sie mit den Gedanken bereits in London. Sie und Yanna
    würden wahrscheinlich noch an diesem Tag abreisen, und sie würde diesen
    Palast niemals wieder sehen. Kopenhagen würde sie vermissen, aber nicht
    diesen Ort.
    Er war verflucht.
    London, England

18. Mai
    Wie eine Dunstglocke hing die Angst über London. Yanna hatte so etwas
    noch nie zuvor erlebt. Monatelang hatten die Nazis ihnen gedroht, waren
    zuerst in Polen eingefallen und jetzt, im April, schließlich auch in Dänemark
    und Norwegen, nur wenige Tage nach ihrer Abreise. Die Briten schienen
    irgendwie überrascht.
    Das entbehrte nicht einer gewissen Ironie. Von dem Tag ihrer Ankunft in
    London an hatte sie das Wechselbad der Gefühle verfolgt, dem die Leute
    hilflos ausgeliefert waren. Sie waren von gerechtem Zorn auf Hitler und
    seine Streitkräfte erfüllt und machten sich dennoch keine allzu großen
    Sorgen um das Schicksal der Nationen auf dem Kontinent. Sollten die Nazis
    ihre Küsten erreichen, nun gut – die Leute waren zutiefst von der
    Überlegenheit des britischen Empires überzeugt.
    Die Gerüchteküche brodelte. Die britische Industrie war nicht bereit. Das
    Schatzamt Seiner Majestät war knapp an Mitteln und konnte es sich nicht
    leisten, ganz Europa zu verteidigen. Aber die Entscheidung war gefallen.
    Trotz aller Warnzeichen hatte man sich kaum auf den Ernstfall vorbereitet.
    Diese Anmaßung war erstaunlich, doch jetzt, wo man sich zum Kampf
    entschlossen hatte, wollte sich niemand eingestehen, dass man überrumpelt
    worden war.
    Nichts davon spielte eine Rolle. Die Angst existierte, ja, aber zunächst
    einmal der Stolz. Dies war kein neuer Krieg um die Freiheit Europas,
    sondern bloß eine Fortsetzung des Ersten Weltkriegs. Hitler war ein neues
    Gesicht, doch der Feind war derselbe.
    Aber stärker. Schneller. Brutaler.
    Dennoch spielte es keine Rolle. Das britische Empire würde die
    Herausforderung annehmen und irgendwie triumphieren, auch wenn es nicht
    so gut gerüstet war.
    Mit jedem Tag wuchs Yannas Unsicherheit. Sie war hin- und hergerissen
    zwischen ihrer Liebe zu

Weitere Kostenlose Bücher