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Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
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drehten, und schlug Harold Travers so hart
    ins Gesicht, dass seine Zähne klapperten und Blut und Speichel aus seinem
    Mund flogen.
    »Nicht, Sophie«, keuchte Yanna, die endlich ihre Sprache wiederfand.
    Aber die Jägerin war außer sich vor Zorn. Sie hatte dagesessen und
    widerspruchslos zugehört, wie Travers so leichthin über ihren Tod
    gesprochen hatte. Jetzt konnte sie sich nicht länger beherrschen.
    »Wie kannst du es wagen?«, stieß Travers hervor.
    »Wie können Sie es wagen?«, fauchte Sophie ihn an. »Sie schicken mich
    in den Tod. Wenn das mein Schicksal ist, dann soll es so sein. Wenn es dort
    so viele Vampire gibt, wie Sie behaupten, dann ist es das Risiko wert. Aber
    die Auserwählte bin ich, nicht Yanna. Dies ist mein Schicksal, Ihr Mut ist
    größer als meiner, denn sie entschließt sich freiwillig, mich zu begleiten.
    Entschuldigen Sie sich sofort.«
    Travers rang um seine Fassung und reagierte mit einem höhnischen
    Lächeln auf dieses Ansinnen. »Den Teufel werde ich tun.«
    Sophie lächelte. Ein böses Lächeln, voll grausamer Schadenfreude. Yanna
    hatte es früher schon auf ihrem Gesicht gesehen, aber nur, wenn Dämonen in
    der Nähe waren.
    Die Jägerin packte Mr. Travers an der Krawatte und zog ihn hoch. Sie war
    größer, und er war gezwungen, sich auf die Zehenspitzen zu stellen, um
    nicht stranguliert zu werden.
    »Ich werde nach Frankreich gehen«, sagte Sophie gelassen, sogar fröhlich.
    »Und ich werde meine Wächterin mitnehmen. Aber wenn Sie sich nicht bei
    Yanna entschuldigen, werde ich nur dann in den Krieg ziehen, wenn Sie
    mich als mein Wächter begleiten.«
    Sie ließ ihn los. Travers strich seinen Anzug glatt und rückte seine
    Krawatte zurecht. Er fuhr sich mit beiden Händen durch das schüttere
    braune Haar und räusperte sich.
    »Gut«, sagte er ganz leise. »Es tut mir Leid.«
    5
    Der Ärmelkanal

18. Mai
    Das Wasser im Kanal war aufgewühlt, und Yanna wunderte sich, dass
    Sophie schlafen konnte. Sie hatten nicht darüber gesprochen, aber das
    Mädchen schien erkannt zu haben, dass sie in den kommenden Tagen und
    Wochen nur wenig Gelegenheit zum Ausruhen bekommen würden. Auch
    Yanna war sich dieser Tatsache schmerzlich bewusst, aber sie hätte selbst
    dann nicht schlafen können, wenn die unruhige See es zugelassen hätte. Die
    Pflichten der Jägerin waren heilig. Als Wächterin war es ihre Aufgabe,
    diesen Pflichten alles andere unterzuordnen, aber sie stellte fest, dass sie es
    nicht konnte.
    Im Moment konzentrierte sie sich ganz darauf, Sophie am Leben zu
    erhalten. Das Mädchen konnte mit Dämonen und Vampiren fertig werden.
    Die meisten waren zu arrogant, um mit konventionellen Waffen zu kämpfen.
    Aber jetzt ...
    Yanna war noch dazu hungrig. Sie hatten in ihrem Privatabteil im Zug
    nach Dover etwas zu essen serviert bekommen, doch mittlerweile hatte sie
    ein flaues Gefühl im Magen. Was für eine Ironie, dachte sie, dass das raue
    Meer sie nicht seekrank machte, vor allem, wenn man die Größe des Bootes
    bedachte. Es war ein Fischtrawler im Privatbesitz, der allerdings kaum nach
    Fisch roch. Sie vermutete, dass er nur selten für seinen offiziellen Zweck
    und häufiger, wie heute Nacht, für den Transport von Personen eingesetzt
    wurde.
    Der Kapitän und die beiden Besatzungsmitglieder schwiegen, wenn sie
    sich nicht gerade Anweisungen zuriefen. Yanna saß auf dem Boden der
    Kabine, während sich Sophie an ihrer Seite unter eine Decke kuschelte. Ein
    breiter Durchgang ohne Tür oder Vorhang führte aufs Deck, aber die
    Kabine bot nichtsdestotrotz Schutz vor den Elementen.
    Im Heck des Bootes, der Meeresgischt ausgesetzt, hockten Mr. Rubie und
    Mr. Haversham, die beiden Ratsagenten, die den Auftrag hatten, sie auf
    ihrer Reise zu unterstützen und in Frankreich eine geeignete Operationsbasis
    einzurichten. Haversham war groß und dünn, gepflegt und modisch
    gekleidet. Unter seinem grauen Mantel trug er einen dunklen Anzug mit
    getüpfelter Krawatte, ein Rundkragenhemd und ein seidenes Taschentuch in
    der Brusttasche. Rubie war das genaue Gegenteil, ein stämmiger,
    pausbäckiger Mann, dessen zerknitterter Nadelstreifenanzug und Fliege fast
    wie eine Imitation des von Winston Churchill bevorzugten Stils wirkten,
    jenem ehemaligen Lord der Admiralität, der vor kurzem Chamberlain als
    britischen Premierminister abgelöst hatte. Während ihrer Zeit in London
    hatte Yanna sein Bild fast jeden Tag in der Zeitung gesehen.
    Keiner der Ratsagenten war besonders offen

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