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Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
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gewesen, was die Pläne
    anging, aber Yannas geduldiges Aushorchen hatte sich bezahlt gemacht. Mr.
    Haversham hatte ihren Weitertransport von Calais, Frankreich, aus
    arrangiert und außerdem für vier verschiedene Ausweise gesorgt – zwei, die
    sie als britische Staatsbürger identifizierten, und zwei, die sie als Dänen
    auswiesen, die mit der Erlaubnis der deutschen Besatzungsarmee reisten.
    Der Rat war auf der ganzen Welt aktiv, und sein Einfluss reichte weit.
    Mr. Rubie sprach Französisch fließender als Yanna oder Sophie und hatte
    einige Jahre auf dem Kontinent gelebt. Seine Verbindungen waren mehr
    persönlicher Art. Er hatte – mit der Hilfe von Freunden in Frankreich und
    England – eine Reihe von sicheren Häusern an der französisch-belgischen
    Grenze und im Süden bei Orleans und Dijon eingerichtet.
    Yannas einzige Sorge in Bezug auf diese Arrangements war, ob die
    Häuser noch immer stehen würden, wenn sie sie brauchten. Belgien war
    binnen kürzester Zeit überrannt worden, und die Deutschen gingen auch mit
    Frankreich nicht gerade zimperlich um. Mit ihren Ausweisen hatten sie volle
    Bewegungsfreiheit, unabhängig davon, in wessen Händen das Land war,
    aber ganz Westeuropa verwandelte sich in ein einziges Schlachtfeld.
    Niemand konnte wissen, ob ein Dorf oder eine Stadt, die vorige Woche
    noch existiert hatte, eine Woche später nicht schon in Trümmern lag.
    Plötzlich wurde das Boot von einer Woge erfasst, und Yanna stieß mit
    dem Kopf gegen die Kabinenwand. Der Kapitän drehte sich um,
    vergewisserte sich schweigend, dass den Frauen in seiner Obhut nichts
    passiert war. Dann wandte er sich wieder ab und spähte mit dem Fernglas
    durch die Gischt zum dunklen Horizont. Die Wächterin warf Sophie einen
    Blick zu, stellte fest, dass sie ruhig schlief, und stand dann auf, um die
    Kabine zu verlassen. Mr. Rubie und Mr. Haversham bemerkten sie sofort.
    Sie sahen m ihren feuchten Überziehern, die Hände mit den schwarzen
    Handschuhen in den Taschen vergraben, schon ganz steifgefroren aus.
    »Können wir Ihnen helfen, Miss Narvik?«, fragte Haversham höflich.
    »Ich glaube nicht, dass einer von Ihnen eine Zigarette hat«, erwiderte sie
    brummig.
    »Ich fürchte, ich bin ein Zigarrenmensch«, entschuldigte sich Mr.
    Haversham.
    Mr. Rubie lächelte, als er in sein Jackett griff und ein flaches silbernes
    Zigarettenetui samt Feuerzeug herauszog. »Es dürfte schwierig sein, sie hier
    anzustecken. Nehmen Sie sie doch mit in Ihre Kabine. Sie können sie mir
    wiedergeben, wenn wir Calais erreichen.«
    »Vielen Dank«, nickte Yanna.
    Vorsichtig ging sie über Deck zu ihrer Kabine und blieb im Türrahmen
    stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden. Das vordere Ende flammte
    orangerot auf, und genussvoll inhalierte sie den Rauch. Das Feuerzeug
    klickte zufrieden, als sie es zuklappte; dann steckte sie es mit dem Etui in
    ihre lange schwarze Jacke, die sie über einer weißen Bluse und einem
    grauen Rock trug. Sie und Sophie würden sich wieder ihrer Aufgabe
    entsprechend kleiden, wenn sie das erste sichere Haus erreichten.
    Yanna nahm einen weiteren Zug von der Zigarette, und ihr Blick wanderte
    zum Boden der Kabine, wo sich Sophie im Schlaf wie ein Igel
    zusammengerollt hatte. Sie hatte noch nie so klein oder so verletzlich
    ausgesehen wie jetzt.
    Bastarde, dachte Yanna empört, als sie den Rauch ausstieß. Der Wind
    trug ihn im nächsten Moment davon.
    Schon wieder rammte eine Woge den Trawler, und Yanna kämpfte um ihr
    Gleichgewicht. Plötzlich versteifte sie sich. Die Zigarette fiel auf den
    Boden, und sie musste sich mit beiden Händen am Türrahmen festhalten. Ihr
    Mund stand weit offen und die Welt um sie herum verschwand zugunsten
    einer anderen.
    Eine Vision ...
    . . . unter Wasser. Die Strömung ist stark, und Yanna kämpft gegen den
    Sog. Es ist dunkel dort unten, und in ihrem Mund ist der Geschmack von
    Salz. Jacke und Rock haben sich voll gesogen und behindern ihre
    Bewegungen, aber sie empfindet keine Angst. Nur ein Gefühl der Wärme
    und Sicherheit, während das Wasser sie wiegt wie eine Mutter ihr
    Neugeborenes. Sie öffnet den Mund ein wenig, als ein wohliger Schauder
    sie durchläuft. Yanna ertrinkt, in Glückseligkeit.
    Ihre Lider flattern und schließen sich. Durch die Augenschlitze blickt sie
    hinunter in die undurchdringlichen Tiefen, und etwas Weißes glitzert im
    Licht aus der Höhe. Etwas Weißes und Kaltes, das sich schnell bewegt. Ein
    Hai. Es muss einer sein. Ein Hauch von

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