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Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
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fragte sie mehr aus Höflichkeit, denn sie
    wusste, dass Arno zu Hause war. Er hatte sie schließlich eingeladen.
    »La saue à manger«, erwiderte der Butler knapp. Er trat zur Seite, um sie
    passieren zu lassen, und Collette verdrehte die Augen, als sie zum
    Esszimmer am Ende des Korridors ging.
    LeBeau schloss die Tür und verschwand in den Tiefen des Hauses, um
    das zu tun, was er tat, wenn er nicht gerade mürrisch die Tür öffnete.
    Collette vermutete, dass er die meiste Zeit mit dem Koch und dem
    Hausmädchen über seinen Arbeitgeber tratschte, aber Arno gegenüber sagte
    sie nichts. Es hätte ihn nur sehr traurig gemacht.
    Als sie durch den Korridor zum Esszimmer ging, hörte Collette eine Frau
    lachen, hoch und hell, sodass der kristallene Kronleuchter leise klirrte. Sie
    blieb vor der großen Holztür stehen. Im Innern lachte Arno ebenfalls.
    Collette schloss die Augen und senkte enttäuscht den Kopf. Ihr Abendessen.
    Ihre Feier. Und er hatte es vergessen und irgendeine parfümierte Schlampe
    aus der Stadt hergebracht. Ihr brach fast das Herz.
    Mit einem Seufzen wandte sie sich ab. Dann wich die Enttäuschung und
    machte Zorn Platz, und Collette trat an die Esszimmertür und zog sie auf.
    Eine schlanke, blasse Frau mit wallenden schwarzen Haaren saß dicht neben
    Monsieur Arno, nippte an ihrem Wein und sah ihn mit großen Augen und
    einem verführerischen Lächeln an, das verriet, dass er das Hauptgericht war.
    Arno war sichtlich betrunken und erzählte mit schleppender Stimme von
    irgendeinem Abenteuer. Am anderen Ende des Tisches saß ein Mann mit
    Haaren, die so blond waren, dass sie fast weiß wirkten. Er lächelte das
    Mädchen beim Eintreten warm an, und Collette runzelte die Stirn.
    »Sie haben einen Gast, Henri«, sagte die Frau, und ihr Akzent verriet, dass
    sie Engländerin war.
    Arno verschüttete seinen Wein, als er sich in seinem Sessel umdrehte. Bei
    Collettes Anblick erschien ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. Er stand
    auf, ging zu ihr hinüber, nahm ihre Hand und führte sie galant weiter in den
    Raum. Sie versuchte den penetranten Weingeruch zu ignorieren.
    »Meine liebe Collette«, sagte er auf Englisch.
    Sie war nicht sicher, ob er diese Sprache benutzte, um seine Gäste zu
    beeindrucken, oder weil er wusste, dass Collette noch üben musste.
    »Ich möchte dich meinen neuen Freunden vorstellen. Sie haben sich so
    darauf gefreut, dich kennen zu lernen, und ich dachte mir, dass du bestimmt
    nichts gegen zwei weitere Gäste einzuwenden hast. Die junge Dame heißt
    Deandra und der Gentleman ist ihr Bruder William.« Dann wandte er sich
    an seine Besucher. »Meine Freunde, das ist das Mädchen, von dem ich
    Ihnen erzählt habe, meine junge Schülerin Collette Boisvert.«
    Der blonde Mann stand auf und hob dabei sein Weinglas. Er ging um den
    Tisch herum zu Collette und Arno. Da war etwas in seinem Lächeln, die Art,
    wie seine Augen funkelten, das Collette sofort stutzig machte. Dieser Mann
    war grausam, und das erkannte sie auf den ersten Blick.
    »Ja dann, herzlichen Glückwunsch«, sagte William freundlich.
    Er hatte ein Grinsen wie eine lauernde Katze, und Collette traute ihm
    nicht im Geringsten. Sie konnte nicht verstehen, dass Arno derartige Leute
    in sein Haus eingeladen hatte. Dann fiel ihr Blick wieder auf die Frau. Sie
    füllte Arnos Weinglas schon wieder auf. Da hatte Collette verstanden.
    »Was haltet ihr von einem Toast?«, fragte William. »Jetzt, da du endlich
    hier bist, meine ich.« Er trat näher, bis er nur noch einen
    Meter von Collette und Arno entfernt war.
    »Wir haben auf dich gewartet.«
    Venedig, Italien

12. Juni
    Alessandra Cavallaro befand sich im Schattenreich zwischen
    Bewusstlosigkeit und Tod. Sie hatte längst jedes Gefühl in ihren Armen und
    Beinen verloren. Jetzt fühlte sich das vierzehnjährige Mädchen nur schwer.
    So schwer.
    Sie hing an der Tür der St. Markus-Kirche. Massive Metallnägel –wie
    man sie in Eisenbahnschwellen findet – waren durch ihre Hände und Füße
    getrieben worden. Sie hatten um vier Uhr morgens auf dem mit Kopfstein
    gepflasterten Platz gewütet und dabei alle sieben Menschen getötet, die
    versucht hatten, ihr zu helfen. Dann hatten sie ihr ein langes Messer in die
    Seite gestoßen und mit offenen Mündern unter ihr gekniet, wie um das
    Abendmahl zu empfangen. Oder, besser gesagt, wie berauschte Zecher unter
    dem offenen Zapfhahn eines Bierfasses.
    Erst als sich der Himmel erhellte und die ersten Menschen auf

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