Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
Vom Netzwerk:
des Direktorenrats, die zustimmend nickten. Sie alle waren von
    den Ereignissen der vergangenen Wochen geschockt, fast traumatisiert. Der
    Krieg zwischen den Nationen kam ihnen vergleichsweise weit entfernt vor.
    Sie hatten schon immer einen Krieg geführt – der Rat gegen die Mächte der
    Finsternis.
    Aber nun hatte die Finsternis mit schrecklicher Raffinesse und Intelligenz
    zurückgeschlagen.
    Das Böse war selten klug. Es ängstigte, empörte und erzürnte jeden
    Einzelnen von ihnen.
    Marie-Christine holte tief Luft. Ihr widerstrebte es zutiefst, die Worte
    auszusprechen, die ihr auf der Zunge lagen. Aber sie entsprachen nun
    einmal der Wahrheit.
    »Vergnügen, Sir Nigel«, flüsterte sie.
    Endlich drehte der alte Mann den Kopf und starrte sie an. Jede Linie in
    seinem Gesicht verriet die Abscheu, die er allein vor der Vorstellung
    empfand.
    »Was zum Teufel haben Sie gerade gesagt?«, fragte er.
    Sie schluckte. »So einfach ist es. Ich bezweifle, dass wir es hier mit einem
    Rachefeldzug zu tun haben. Irgendwie haben diese beiden Kreaturen
    anscheinend von der Liste mit den potenziellen Auserwählten erfahren. Mir
    ist durchaus klar, dass Sie von diesem Gedanken genauso abgestoßen sind
    wie ich, aber ich glaube, dass ihre Handlungen allein von ihrem eigenen
    Vergnügen motiviert werden.
    Für sie ist es nicht mehr als ein Riesenspaß.«
    Marie-Christine spürte die Welle aus Zorn und Abscheu, die den Raum
    durchlief. Trevor Kensington, das bei weitem älteste Mitglied des Rates,
    hob seinen Gehstock und schlug mit der Spitze auf den Eichentisch.
    »Das reicht, meine Freunde«, krächzte der alte Mann. »Das reicht. Wenn
    Madame Fontaine Recht hat, verschwenden wir nur unsere Zeit, wenn wir
    versuchen, die Motive hinter den Morden zu ermitteln. Ein Spaß! Zur Hölle
    mit ihnen beiden, sage ich. Sie jagen unsere Mädchen und schlachten die
    Wächter ab, die ihnen zugeteilt sind. So etwas lässt sich der Rat nicht bieten.
    Die Jäger sind noch immer wir. Wir müssen diese verdammten Blutsauger
    so schnell wie möglich erledigen.«
    »Ich stimme dem zu«, warf Sir Nigel mit gerötetem Gesicht ein. »Ich
    werde sofort eine Nachricht nach Frankreich schicken. Die Jägerin und
    deren Agenten müssen auf der Stelle mit der Jagd auf Spike und Drusilla
    beginnen. Bis sich der Rat anders entscheidet, ist ihre Vernichtung die
    einzige Mission der Jägerin.«
    Von neuer Tatkraft erfüllt stand Marie-Christine vom Tisch auf. Man
    hatte sie zu Opfern gemacht, etwas, das im Lauf der Jahrhunderte nur
    wenigen Gegnern gelungen war. Keinem von ihnen gefiel diese Rolle, und
    jetzt würde der Rat zurückschlagen.
    »Ich werde mich darum kümmern«, erklärte sie. Dann sah sie sich im
    Raum um. »Ich werde außerdem dafür sorgen, dass die anderen Wächter,
    die den potenziellen Kandidatinnen zugeteilt wurden, über die Lage
    informiert werden und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen einleiten.
    Spike und Drusilla werden diesem Rat keine weiteren Verluste zufügen.
    So wahr ich hier stehe.«
    Galdhöpiggen, Norwegen

20. Juni
    Eine der Glasscheiben im Konferenzraum des Wächterhauptquartiers in
    London bestand nicht aus Glas. Sie sah zweifellos wie Glas aus, und bis auf
    die etwas geringere Temperatur fühlte sie sich auch wie Glas an. Aber sie
    war weitaus zerbrechlicher als eine dicke Glasscheibe, und wäre sie nicht
    ständig durch jenen uralten Zauberspruch erneuert worden, mit dem man sie
    schon geschaffen hatte, wäre sie in der Sonne rasch geschmolzen.
    Denn sie bestand aus Eis. Aus Eis und Magie.
    In seiner unterirdischen Festung in den Bergen von Norwegen saß der
    Dämonenlord Skrymir auf seinem Thron und starrte einen Block Eis in
    seiner Hand an. Und er lächelte dabei. Von Zeit zu Zeit, wenn sich Reif auf
    der Oberfläche des Eisblocks bildete, wischte er ihn mit seiner gefrorenen
    Hand ab. Die Zauberei bot hundert verschiedene Wege, um ferne
    Geschehnisse zu beobachten, angefangen von Kristallkugeln bis hin zu
    magischen Spiegeln, aber dieser Zauber fiel ihm am leichtesten.
    Eismagie.
    In dem Block aus Eis konnte Skrymir die Ratskonferenz verfolgen, als
    würde er direkt vor dem Fenster stehen und in den Raum blicken. Die Worte
    waren gedämpft, aber er konnte sie verstehen. Schließlich war der Block aus
    Eis in seinen Händen das Fenster von diesem Raum.
    »Ausgezeichnet«, flüsterte er vor sich hin.
    Überall auf dem Boden des Thronsaals feierten seine Gäste ihr endloses
    Fest. Und er würde sie weiterfeiern lassen.

Weitere Kostenlose Bücher