Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
Vom Netzwerk:
verlegen. »Ich hatte keine Ahnung, dass Sie
    vorhatten, die Stätte an diesem Abend zu besuchen. Ich hätte
    Vorbereitungen getroffen.«
    Charn kicherte. Eine beunruhigende Angewohnheit. »Ich wollte nicht,
    dass Sie Vorbereitungen treffen, Professor.«
    Der Mann hatte grausame Augen und war so dünn, dass alle, die mit ihm
    in Kontakt kamen, den wenig schmeichelhaften Eindruck eines Geiers
    gewannen. Natürlich galt das nur für jene, die bereits einen Geier gesehen
    hatten. Aber diese Aasvögel waren Bornholm sofort in den Sinn gekommen,
    als er Charn kennen gelernt hatte. Kreaturen, die sich an den Überresten der
    Toten gütlich taten.
    Trotz seines Reichtums und seiner Bereitschaft, alles zu finanzieren, was
    Bornholm vorschlug, war Charn kein Archäologe. Sein Interesse galt dem
    Wert historischer Fundstücke, die er dann auf einer Art Schwarzmarkt
    verkaufte. Bornholm wusste nicht viel über ihn, und so sollte es auch
    bleiben, aber er hatte Charn schon nicht gemocht, bevor er seine Pläne
    durchschaut hatte.
    Da war irgendetwas in seinen Augen, in seinem höhnischen Grinsen. Die
    Art, wie er kicherte. Als ob er Dinge wusste, von denen Bornholm nichts
    ahnte, und den Professor irgendwie zum Narren hielt. Nun, Bornholm
    wusste, was vor sich ging, und er würde sich damit abfinden. Immerhin
    konnte er so seine Ausgrabungen durchführen und Entdeckungen machen.
    Was waren schon ein paar antike Schmuckstücke im Vergleich zu
    Hunderten einzigartiger archäologischer Funde?
    Charn trug eine dicke Jacke und Stiefel, wie sie auch von den
    Grabungsmannschaften bevorzugt wurden, und er hatte einen Hut auf dem
    Kopf, auch wenn es zu dieser Jahreszeit nicht kalt war. Obwohl er dünn war,
    hatte der Mann riesige Hände mit langen dicken Fingernä-
    geln. Bornholm kamen sie fast wie eine Missbildung vor.
    »Sie haben also vor, das Schiff morgen abzutransportieren, eh?«, fragte
    Charn.
    »Nun, das hängt davon ab, wie lange wir brauchen, um es aus dem Loch
    zu bekommen. Aber wir werden uns bemühen«, erklärte Bornholm.
    Leise kichernd drehte sich Charn um und bedachte Bornholm mit einem
    kalten Blick.
    Der Professor runzelte die Stirn. Er verstand nicht, was diese Reaktion
    ausgelöst hatte.
    »Das sehe ich«, nickte Charn.
    Mit einem aufgesetzten Lächeln musterte Bornholm seinen Gönner.
    »Haben Sie über diese Ausgrabung in Ägypten nachgedacht, die ich gerne
    nächstes Jahr durchführen würde? Die Finanzierung?«
    Charn ignorierte die Frage. »Haben Sie die Truhe an Bord gefunden?«
    Der Professor seufzte. »Ja, Sir. Sie war unter den Überresten der
    Wikinger. Wir haben sie nicht angerührt, wie Sie befohlen haben. Seit das
    Schiff freigelegt wurde, habe ich es rund um die Uhr bewachen lassen.«
    Das Lächeln auf Charns Gesicht war ungewöhnlich freundlich.
    »Ausgezeichnet«, sagte er und legte eine erstaunlich kräftige Hand auf
    Bornholms Schulter. »Sie haben gute Arbeit geleistet, Professor.«
    Mit diesen Worten kletterte Charn den Erdwall hinunter und in das Loch,
    das um das Wikingerschiff ausgehoben worden war. Dieser Bruch der
    Etikette empörte Bornholm. Das war seine Ausgrabung. Vor ihnen lagen die
    Geheimnisse der Geschichte, und was auch immer ans Tageslicht kam,
    musste zuerst von Experten katalogisiert und analysiert werden. Doch Charn
    hatte diese und viele andere Ausgrabungen finanziert, und der Professor
    konnte es ihm nicht verbieten. Er hatte ihm nie etwas verbieten können,
    denn Mr. Charn wollte immer irgendein Objekt aus einer Ausgrabungsstätte
    haben, schien immer im Voraus zu wissen, auf was sie stoßen würden.
    Und so sagte Bornholm nichts, als Charn den Hang hinunterstieg.
    Abrupt, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand geprallt, kam Charn auf
    halbem Wege zum Stehen. Für einen Moment stand er reglos da, die Fäuste
    geballt. Da dichte Wolken den Himmel überzogen und das letzte bisschen
    Tageslicht fast völlig verblasst war, konnte Bornholm ihn kaum erkennen.
    Dieser Gedanke führte ihn zu einem anderen – wo blieben die Wachen?
    »Bornholm!«, schrie Charn wütend, ohne sich umzudrehen.
    »Stimmt etwas nicht, Sir?«, fragte der Professor. Aber ihm war bereits
    klar, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Charn drehte sich um und funkelte ihn an. »Holen Sie mir die Truhe,
    Professor.«
    Bornholm hätte fast protestiert. Ein rebellisches Gefühl stieg in ihm auf,
    und er war versucht, seinem Gönner die Meinung zu sagen. Warum sollte er
    in diese Grube hinabsteigen, wo doch Charn

Weitere Kostenlose Bücher