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Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
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bereits die halbe Strecke
    zurückgelegt hatte? Dann überlegte er es sich anders. Es war eigentlich nur
    ein kleiner Gefallen, um den er ihn bat. Bornholm hatte an eben dieser Stelle
    ganze Wochen mit einer Schaufel verbracht, und er liebte es ohnehin, in der
    Nähe des Schiffes zu sein. Nur ein kleiner Gefallen.
    Mit einem Seufzen kletterte er den Hang hinunter. Dunkelheit schloss ihn
    ein. Es war jetzt fast tiefe Nacht, und seine Augen brauchten ein paar
    Momente, um sich an die veränderten Lichtverhältnisse zu gewöhnen.
    Obwohl die Wolken dicht waren, sickerte an einigen Stellen das Licht des
    Mondes und der Sterne durch. Als er sich Charn näherte, sah er, dass der
    Mann den Mund zu einem wütenden Strich zusammengepresst hatte.
    Bornholm hoffte, dass nicht er der Grund für Charns Zorn war. Das würde
    dem ägyptischen Projekt nur schaden.
    Am Fuß des Erdwalls, vor dem Schiff, blieb er kurz stehen. Die
    Ausgrabungsstätte war mit Holzbalken gesichert worden. Eine improvisierte
    Treppe führte aufs Schiff, und Bornholm eilte sie hinauf. Im Heck des
    Schiffes stand eine große Truhe. Sie hatte kein Schloss. Trotz Charns
    Warnung hatte Bornholm einen Blick hineingeworfen und beim Anblick der
    Kostbarkeiten fast geweint. Juwelen und Medaillons aus Gold, Pokale und
    Armreifen von einer Kunstfertigkeit, wie man sie vor tausend Jahren nicht
    für möglich gehalten hätte. Selbst für heutige Verhältnisse fast unmöglich.
    Es war ein archäologischer Fund von ungeheurer Bedeutung, ganz gleich,
    wie reich er ihn machen konnte.
    Aber Bornholm hatte gelernt, Charns Anweisungen nicht in Frage zu
    stellen. Wenn er von der Truhe wusste, dann kannte er vermutlich auch
    ihren Inhalt. Und in der Vergangenheit hatte der Mann mehr als einmal
    Objekte aus einer Ausgrabungsstätte genommen, nur um sie Bornholm
    später zurückzugeben, aus irgendeinem Grund unzufrieden, aber bereit, die
    nächste Ausgrabung vorzunehmen.
    Widerwillig hob er die Truhe hoch und schleppte sie zum Bug des
    Schiffes, wuchtete sie dann über die Seite und trug sie mühsam die Treppe
    hinunter. Als er aufblickte, sah er, dass Charn nicht näher gekommen war,
    sondern sich auf den Kamm des Erdwalls zurückgezogen hatte.
    Erwartungsvoll starrte er die Truhe an, und die Intensität dieses Blickes
    flößte Bornholm Unbehagen ein.
    Der Professor schleppte die Truhe zu seinem Gönner, halb den Hang
    hinauf, und stellte sie vor ihm auf den Boden. Charn sah ihn stirnrunzelnd
    an.
    »Noch etwas näher bitte«, murmelte Charn.
    Bornholm zog eine Braue hoch. Die verdammte Truhe stand direkt vor
    ihm. Sah der Mann denn nicht ...
    Der Professor blickte zurück zum Schiff, sah dann wieder die Truhe an
    und richtete die Augen schließlich auf Charn. Ein Anflug von Furcht ließ ihn
    schlucken. Das Bild des Mannes, wie er am Hang stehen blieb, als würde
    ihn etwas am Weitergehen hindern, tauchte wieder vor seinem geistigen
    Auge auf, und er musste an die Männer denken, die hier exekutiert und
    begraben worden waren. Er fragte sich, welch schreckliches Verbrechen,
    welche Sünde sie wohl begangen hatten.
    Sie sollten nie gefunden werden, dachte er. Und wenn doch, dann hat
    jemand dafür gesorgt, dass bestimmte Menschen das Schiff nicht
    wegschaffen konnten. Oder irgendetwas an Bord. Bestimmte Menschen.
    Sofern es Menschen waren.
    Er starrte Charn an und sagte sich, dass das absurd war.
    »Schaffen Sie die Truhe weiter den Hügel rauf, Professor Bornholm«,
    sagte Mr. Charn ruhig.
    Bornholm biss sich auf die Lippe.
    »Danach können wir über die Finanzierung Ihrer Ausgrabung in Ägypten
    reden.«
    Der Professor schloss die Augen. Furcht und Abscheu erfüllten sein Herz,
    denn er wusste es. Er wusste, dass – ganz gleich, wer oder was Charn auch
    war – die Nordmänner an Bord nicht gewollt hätten, dass er das Schiff oder
    die Fracht in die Hände bekam.
    Der Gedanke löste Übelkeit in ihm aus, aber Bornholm sah keinen
    Ausweg. Die ägyptische Ausgrabung würde ihm vielleicht den Ruhm als
    Archäologe verschaffen, nach dem er sich so lange gesehnt hatte. Er bückte
    sich, wuchtete die Truhe wieder hoch, trug sie ein paar Schritte weiter den
    Hang hinauf und stellte sie dort ab.
    Charn grinste, aber diesmal lag keine Spur Wärme darin.
    »Gut gemacht, mein Freund. Gut gemacht.«
    Der Geier von einem Mann kniete nieder und öffnete die Truhe. Er blickte
    argwöhnisch zu Bornholm auf, und der Professor wusste, dass Charn im
    Gespür hatte, dass die Truhe geöffnet

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