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Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
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kauerte neben dem gebrochenen und blutenden Mann. Sein Gesicht
    war nun wieder menschlich und sein Lächeln überaus freundlich. »Nun,
    Ken«, forderte er ihn auf. »Dann erzähl uns mal, welche der
    Nachwuchsjägerinnen nach London gebracht wurden und welche noch
    immer frei herumlaufen. Wenn du uns gesagt hast, was wir wissen wollen,
    werden wir dich töten. Bis dahin, tja, sterben lassen werden wir dich nicht,
    und wenn du noch so darum bettelst.«
    13
    Mykonos, Griechenland

18. August
    Die Sonne war grausam. Gnadenlos brannte sie von einem wolkenlosen
    Himmel auf die Insel nieder. Obwohl vom Meer ein leichter Wind wehte,
    brachte er dem Dorf und seinen Bewohnern nur wenig Kühlung. Die
    Temperatur betrug fast vierzig Grad, und die heiße Luft trocknete beim
    Atmen die Kehle aus. Die gesamte Insel schien ohne Farbe und ohne Leben
    zu sein, als wäre die Erde selbst zusammen mit dem Mädchen getötet
    worden. Mit jener jungen Frau, deren Eltern nicht gewollt hatten, dass sie
    ihre Heimat verließ, obwohl der Wächterrat ihnen erklärt hatte, dass sie
    eines Tages vielleicht auserwählt werden würde.
    Sophie und Yanna standen Seite an Seite am Rand einer staubigen,
    unbefestigten Straße, die schließlich in den Hügeln über dem Dorf
    verschwand und die blaugrüne Pracht des Meeres weit unter sich ließ. Der
    Wind wirbelte den Staub auf, und Sophie hielt sich Nase und Mund zu und
    kniff die Augen zusammen, während sie die Straße hinunterspähte und in
    der hitzeflirrenden Luft Ausschau nach dem Leichenzug hielt. Dort unten
    stand die Kirche, so bleich und leblos wie der Rest des Dorfes.
    Sie konnte die Glocken hören.
    Yanna an ihrer Seite war still, und Sophie machte ihr deswegen keinen
    Vorwurf. Man hatte ihnen klargemacht, dass sie bei der Beerdigung nicht
    willkommen waren. Es schmerzte sie sehr, aber die Jägerin konnte nicht
    behaupten, dass sie überrascht war. Ganz gleich, wer hinter der Ermordung
    des Mädchens steckte, für die Eltern zählte nur, dass Fremde in ihr Dorf
    gekommen waren und Tod und Grauen mitgebracht hatten. Man hatte ihrer
    Tochter das Blut ausgesaugt, sie dann geköpft und ihren Leichnam einfach
    liegen lassen.
    Sophie erinnerte sich, wie sie an dieses Mädchen, Valerie Vourtsas, als
    Köder gedacht hatte, und sie schauderte vor Schuld und Entsetzen. Obwohl
    es nichts gab, das sie hätte tun können, um das Mädchen zu retten, konnte
    sie das Gefühl nicht abschütteln, irgendwie verantwortlich zu sein – fast so,
    als wäre sie dabei gewesen, als Spike und Drusilla ihre neueste Gräueltat
    begangen hatten.
    Sie hatten nicht wissen können, dass Valerie und ihr Wächter, ein Brite
    namens Donald Morgan, noch vor Havershams und Rubies Ankunft auf
    Mykonos aus Athen zurückgekommen waren. Dass Spike und Drusilla die
    Nachwuchsjägerin und Morgan exekutiert und dann einfach auf die
    Ratsagenten gewartet hatten.
    Sophie hatte Yanna nach dem Grund gefragt. Warum hatten sie gewartet?
    Was hatten sie sich davon versprochen? Die Antwort war so offensichtlich,
    dass Sophie peinlich berührt war, nicht selbst darauf gekommen zu sein. Die
    Vampire wussten, dass der Rat die Kandidatinnen nach London holte, und
    mussten herausfinden, welche von den Zielen auf ihrer Liste noch nicht
    evakuiert worden waren.
    Nach dem, was sie und Yanna in London erfahren hatten, wusste Sophie
    glücklicherweise, dass es keine andere Kandidatin mehr gab. Valerie war
    die letzte gewesen. Aber das bot den Eltern des Mädchens nur wenig Trost.
    Wie eine Erscheinung, die von ihren düsteren Gedanken
    heraufbeschworen worden war, erschien der Leichenzug auf dem Kamm
    eines Hügels, auf seinem Weg zum Friedhof auf dem Hügel. Die
    Kirchenglocken läuteten noch immer mit bedrückender und fast
    unmöglicher Langsamkeit ihr Klagelied, das bis zu ihnen heraufdrang. Dann
    war neben dem Glockenlärm der Singsang der Priester und das Jammern der
    Trauergäste zu hören.
    In dem Staub, der von dem sengend heißen Wind aufgewirbelt wurde,
    sahen sie selbst wie Geister aus, fahle Gespenster, von Verzweiflung erfüllt,
    für immer im Fegefeuer der Trauer. Ein kräftiger Mann ging an der Spitze.
    Vor seiner Brust hielt er ein riesiges Kruzifix, fast so groß wie das Kreuz,
    das Christus auf seinem Weg nach Golgatha getragen hatte. Hinter ihm
    folgten zwei Priester in bodenlangen schwarzen Ornaten, mit hohen dunklen
    Hüten, an deren Rückseite lange Schleier hingen. Ihre Gesichter waren
    zerfurcht und wettergegerbt, aber ihre

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