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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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errötete.
    »Weiß Dag das? «, wollte Sarri wissen.
    »Ich … ich weiß nicht. « Beraubte es einen etwa aller Rechte, die Gemahlin eines Seenläufers zu sein, wenn man so leicht e r trinken konnte? Sie hatte sich ja gewünscht, dass man ihr be i brachte, wie sie hier weiterm a chen sollte. Aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass Schwimmstunden für irgendjemanden ganz oben auf der Liste stünden.
    »Dag «, stellte Mari mit plötzlich sehr entschlossen klingender Stimme fest. » Muss das wissen. « Und zu Fawns wachsender Besorgnis fügte sie noch hinzu: »S o fort. «
     
    Das Sanitätszelt auf der Insel der Zwei Brücken bestand tatsäc h lich aus drei Blockhäusern mit einer eigenen Anlegestelle wen i ge hundert Schritt vom Hauptquartier der Streifenreiter entfernt. An diesem Morgen schien hier nicht viel los zu sein, wie Dag feststellte, nachdem er den Karren beim Magazin abgegeben hatte und nun hera n kam. Nur ein paar Pferde waren am Gatter vor dem Zelt angebunden. Gut. Keine grassierenden Krankhe i ten diese Woche, keine Patrouillen, die allzu viele übel zug e richt e te Kameraden mit nach Hause brachten.
    Als er die Veranda zum Hauptgebäude emporstieg, traf er auf Saun, der soeben herauskam. Ah, da war also so ein übel zug e richteter Kamerad, wenn auch eindeutig auf dem Wege der Besserung befindlich. Der Junge sah gut aus, hielt sich aufrecht und bewegte sich nur noch etwas steif, auch wenn er nach unten blickte und behu t sam die Hand auf die Brust gelegt hielt. Sauns Gesicht leuchtete vor Freude auf, als er Dag erblickte, aber der Ausdruck wich der üblichen Bestürzung, als er die Schlinge b e merkte.
    »Dag, Mann! Es hieß, du wärest vermisst, und dann lief da di e ses verrücktes Gerücht um, du seiest mit diesem kleinen Ba u ernmädchen zurückgekommen – hättest es geheiratet! Ist das zu glauben? Also, manche Leute …« Seine Stimme wurde leiser und erstarb zu einem Oh, als er das Band um Dags linken Arm bemerkte, das u n terhalb des aufgerollten Ärmels und über dem Anng e schirr eben noch sichtbar war.
    »Wir sind gestern Nachmittag zurückgekehrt «, meinte Dag und ließ die letzte Bemerkung unkommentiert. »Und du? Als ich dich zuletzt gesehen habe, lagst du auf einem Wagen und warst von Glashütten aus nach Süden unte r wegs. «
    »Als ich wieder reiten konnte, brachte einer der Bu r schen aus Hohlweide mich bis zu dem Treffpunkt mit Maris Patrouille, und die nahm mich mit nach Hause. Die Heiler sagen, wenn die Patrouille wieder aufbricht, kann ich auch wieder mit. Vorau s gesetzt, ich schone mich und erhole mich in den nächsten W o chen gut. Ich bin immer noch ein wenig empfindlich, aber es ist nicht allzu schlimm. « Unwillkürlich starrte er wieder auf Dags li n ken Arm. »Wie hast du … ich meine, Fawn war süß, und sie hat dich sicher aufgemuntert, aber … nun, meinetw e gen, da war dieses Übel. Vielleicht hat sie … Dag, wird deine Familie das hinnehmen? «
    »Nein. «
    »Oh. « Saun verstummte bestürzt. »Wenn … was … wohin wirst du gehen? «
    »Das wird sich zeigen. Erst mal haben wir unser Zelt bei Mari aufgestellt. «
    »Das ist wohl vernünftig. Mari muss ihre eigene … äh. « Saun schüttelte den Kopf und wirkte verwirrt und aufgerüttelt. »Von so was hab ich noch nie gehört. Nun, da war dieser Bursche, von dem sie mir in Hohlweide erzählt haben. Vor ein paar Ja h ren geriet er in große Schwierigkeiten, weil er insgeheim Geld und Güter an sein Bauernliebchen und ihr Halbblutkind weite r geleitet hatte, oder ihre Kinder. Ich nehme an, es ging schon seit einiger Zeit so, bevor sie ihm auf die Schliche kamen. Er b e hauptete, die Sachen hätten ihm gehört, aber der Stammesrat entgegnete, sie wären Eigentum des Lagers gewesen und die ganze Sache daher Diebstahl. Er wollte nicht klein beigeben, und sie verbannten ihn. «
    Dag neigte den Kopf.
    »Das war kein Scherz, Dag «, stellte Saun ernst fest. »Sie haben ihn bis auf die Haut ausgezogen, bevor sie ihn hinausbrachten. Mitten im Winter. Anscheinend weiß niemand, was dann mit ihm geschehen ist. Ob er es z u rück zu ihr schaffte oder … oder was auch immer. «
    Er starrte Dag in tiefer Sorge an, als malte er sich für seinen Mentor das gleiche Schicksal aus. Wurde Sauns Heldenvere h rung schließlich in Frage gestellt? Wenn dem so war, hätte Dag das für eine gute Sache gehalten – wenn auch nicht den Grund dafür.
    »Das hier ist kaum dieselbe Situation, Saun. « Auße r dem ist es Sommer. »Und

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