Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
Vom Netzwerk:
hinterherkam, und dem Fohlen, das hüpfte und herumtollte. Das Pferdemädchen trottete zurück zur Stute n insel und wirkte untrös t lich.
    Dag führte Fawn daraufhin zum nächsten Lagerhaus, wo sie leicht gebrauchte Küchengeräte aufstöberten – keine komplette Ausstattung, aber zumindest ein paar Dinge, mit denen sich e t was aufwendigere Mahlzeiten über dem offenen Feuer zubere i ten ließen als geschnitt e ner, roher Wasserkürbis mit Tee.
    Zu Fawns Freude bekamen sie auch mehrere Pfund Baumwolle von südlich der Holdwasser, gereinigt und gekämmt, dazu einen großzügigen Sack mit gewaschener Wolle sowie drei Knäuel guten Flachs. Die Gerätschaften, die Tante Nattie Fawn zur Hochzeit geschenkt hatte, würden bald die angemessene Ve r wendung finden.
    Auf dem Weg zurück zum Lagerplatz waren Fawns Schritte beschwingter, trotz der zusätzlichen Last, die sie trug. Sie übe r legte schon, wie sie lang genug an Dags knorrige Füße hera n kommen konnte, um sie für Socken auszumessen.
     
    Am folgenden Tag kehrte Dag ohne Schlinge oder Schi e ne vom Sanitätszelt zurück, nur mit einem Lächeln auf dem Gesicht, das gar nicht mehr weggehen wollte. Dan k bar beugte er die Hand und streckte sie wieder. Er berichtete, dass er angewiesen wo r den war, sie noch für eine weitere Woche zu schonen, was er großzügig als noch keine Waffenübungen auslegte. Alles andere »u m armte « er bereitwillig, einschließlich Fawn.
    Mit unterdrückter Sorge ließ sie sich von ihm als Nächstes an diesem Nachmittag die Spindel aus der Hand nehmen und zu ihrer ersten Schwimmstunde fü h ren. Das Einzige, was sie von ihrer Furcht vor dem Wasser ablen k te, war ihre Verlegenheit über die fehlende Kleidung, aber Dag schaffte es irgendwie, ihr beides leichter zu m a chen.
    Sie suchten sich einen Weg an den wiegenden Rohrkolben vo r bei, bis das Wasser ihm zur Taille und ihr an die Brust reichte.
    Zumindest bot ihr der trübe See ein wenig schickliche Bed e ckung, und das von Sonnenglast grünlich gold durchflutete Wasser wurde schon in geringer Tiefe für die Augen undurc h dringlich. Die obersten Handbreit des Wassers waren in der Sonne so warm wie ein Bad; darunter wurde es kühler. Der weiche Schlamm quatschte zwischen Fawns zuckenden Zehen.
    Sie wurden von einer Schwindel erregenden Zahl Wasserwa n zen begleitet, Schwärmen aus kleinen, schwarzen Ovalen, die vergnügt umher wirbelten wie die Perlen auf einer Schnur. Hi n zu kamen flinke Wasserlä u fer, deren dünne Beine Dellen in die braune Wasserobe r fläche drückten, während sie darüber glitten . Dag ernannte die tropfenförmigen Insekten prompt zu A n schauungsmaterial für Fawn und forderte sie auf, mit der Hand kleine Strudel zu bilden und sie hinab zuziehen und dann zu beobachten, wie sie sogleich wieder auftauchten.
    Dag beteuerte, dass Fawn von Natur aus viel schwimmfähiger war als er, und er nutzte die Gelegenheit, ihre schwimmfähig s ten Körperteile zu tätscheln. Fawn hielt seine Behauptung, dass es keine Rolle spielt, wie tief das Wasser ist, Fünkchen, weil du ohnehin nur die obersten zwei Fuß verwenden wirst, für übe r mäßig optimistisch. Aber angesichts seines Vertrauens und se i ner unerschütterlich guten Laune entspannte sie sich al l mählich in dem unvertrauten Element. Am zweiten Tag trieb sie schon oben auf dem Wasser, zu ihrer eigenen Überraschung und zum ersten Mal in ihrem Leben; am dritten Nachmittag konnte sie bereits mehrere Schritt weit wie ein Hund paddeln.
    Selbst Dag musste zugeben, dass die Schlammigkeit des Hick o ry - Sees zum Ende des Sommers hin allen Bewohnern einen leicht modrigen Geruch verlieh – noch früher, dachte Fawn, sprach es aber nicht laut aus. Aber Sarri führte Fawn in den Wald und zeigte ihr, wo eine klare Quelle entsprang, in der sie nicht nur ihre im See gewaschene Kleidung ausspülen, sondern wo sie auch Wasser fand, das vor dem Trinken nicht abgekocht we r den musste. Fawn brachte den ersten Waschtag hinter sich und schnupperte an der Kleidung, die auf einer Le i ne zwischen zwei Bäumen trocknete, mit der Befried i gung, die aus einer gut getanen Arbeit resultierte.
    An diesen Nachmittag brachte Dag einen kleinen Truthahn zum Rupfen mit nach Hause. Fawn bereitete glücklich einen Sack vor, um Federn zu sammeln, und träumte dabei von Kissen und Federbetten. Sie brieten den Vogel über ihrem Feuer und luden Mari und Cattagus ein, beim Essen zu helfen. Fawn beschloss den Abend, indem sie ihr erstes

Weitere Kostenlose Bücher