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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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Eigentlich hatte Fairbolt nur g e sagt, dass er keinen besonderen Wert darauf legte, diese Angelegenheit vor dem Rat zu verteidigen. Er hatte nicht versprochen, diese verständliche Abneigung zu überwinden, wenn es notwendig wurde. Dag a l lerdings war nicht geneigt, Dar seine eigenen Zweifel an dieser Stelle zu verraten.
    »Was? «, spottete Dar. »Ungeachtet aller Probleme, die das für die Disziplin auf Streife mit sich bringen wird? Das glaubst du doch selbst nicht. «
    Hatten Dar und Fairbolt schon miteinander geredet? Allmählich bedauerte es Dag, dass er sich während der letzten Tage vom Lagerklatsch ferngehalten hatte, auch wenn es ihm klug vorg e kommen war, die Kritik durch seine Anwesenheit nicht noch anzuheizen oder sich in Streitigkeiten verwickeln zu lassen.
    »Fawn ist ohnehin ein besonderer Fall «, entgegnete er. »Sie ist nicht irgendeine Bauersfrau, sondern das Lan d leutemädchen, das ein Übel erschlug. Vergleicht man das beispielsweise mit deiner Zahl an erschlagenen Übeln … Wie viele waren es nochmal? Ach ja – keines? «
    Dars Lippen wurden schmal und krümmten sich zu einem h u morlosen Lächeln. »Wenn du meinst, Bruder. Aber vielleicht würde die richtige Zahl ja auch jedes Übel umfassen, das mit einem meiner Messer getötet wurde. Denn ohne Mittlerklinge bringt kein Streifenreiter ein Übel zur Strecke. Ihr wäret für die Übel nichts weiter als Futter auf Beinen. «
    Dag atmete durch die Nase ein und versuchte, die au f steigende Wut im Zaum zu halten. »Das ist wahr. Und ohne die Hände, die sie führen, sind deine Messer nichts weiter als – wie hast du es genannt? – Wandschmuck. Ich denke, in dieser Frage müssen wir uns auf ein Unen t schieden einigen. «
    Dar nickte. Wieder gingen sie eine Weile nebeneina n der her.
    Als er sich weit genug im Griff hatte, sprach Dag e r neut: »Hätte Fawn mir nicht ihre Hand geliehen, wäre ich jetzt tot und w o möglich ein guter Teil meiner Streife mit mir. Und dann hättest du die letzten Wochen mit Traue r feiern zugebracht und Reden darüber gehalten, was für ein großartiger Bursche ich doch war. «
    Dar seufzte. »Das wäre mir fast lieber gewesen. Z u mindest wäre es einfacher gewesen. «
    »Dieses fast weiß ich zu schätzen. Fast. « Dag gewann seine Schlagfertigkeit zurück, oder versuchte es zumi n dest. »In jedem Fall sticht deine Karte nicht. Fairbolt hat deutlich gemacht, dass er um der Notwendigkeit willen alles hinnehmen und nichts vor den Rat bringen wird. Und Mama wird das auch nicht tun. G e wöhn dich an uns, Dar. « Er ließ seine Stimme sanft und b e schwörend klingen, fast nach einer Bitte. »Fawn ist auf ihre e i gene Art angemessen. Du würdest es bemerken, wenn du dir selbst erlauben könntest, sie richtig anzusehen. Gib ihr eine Chance, und du wirst es nicht bereuen. «
    »Du bist vernarrt. «
    Dag zuckte die Achseln. »Und die Sonne geht im O s ten auf.
    Weder das eine noch das andere wirst du ändern. Gib deinen Groll auf, und sei etwas offener. «
    »Tante Mari war schwach und dumm, als sie es so weit ko m men ließ. «
    »Sie brachte dieselben Einwände vor wie du gerade. « Nur deu t lich besser ausgedrückt, aber Dar war nie ein Diplomat gew e sen. »Dar, lass es gut sein. Mit der Zeit wird sich alles einre n ken. Die Leute werden sich daran gewöhnen. Fawn und ich werden vielleicht immer eine Kuriosität bleiben, aber wir we r den genauso wenig einen Erdrutsch auslösen wie Sarri mit ihren zwei Männern. Das Lager am Hickory-See wird uns überleben. Das L e ben geht weiter. «
    Dar holte Luft und starrte geradeaus. » Ich werde zum Stamme s rat gehen. «
    Dag überdeckte das Frösteln tief in seinem Inneren mit einem langsamen Blinzeln. »Wirst du das? Was sagt Mama dazu? Ich dachte, du hasst Streit. «
    »Das tue ich. Aber es bleibt an mir hängen. Jemand muss etwas tun. Mama weint, weißt du. Es muss getan werden, und es muss bald getan werden. « Dar verzog das Gesicht. »Omba meint, wenn wir warten, bis dein Lan d leutemädchen schwanger wird, lässt du dich nie mehr abbringen. «
    »Sie hat Recht «, antwortete Dag viel gelassener, als er sich füh l te.
    Dar sah so aus wie ein Mann, der entschlossen war, seine Pflicht zu tun – so sehr sie ihm auch zuwider sein mochte. Ja, Dar würde Cumbia aufhetzen, selbst gegen ihr besseres Wissen. Glaubten sie beide, dass Dag unter dem Druck nachgeben wü r de – oder wussten sie beide, dass er es nicht tun würde? Oder war es bei dem einen so, bei dem

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