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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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r sammelten sich daraufhin noch ei n mal auf der Lichtung, kauten Wasserkürbis und versuc h ten vergebens, Cattagus einen seiner letzten, sorgsam verwahrten Krüge Holunderwein vom letzten Herbst zu entlocken. Dag lehnte sich sitzend gegen einen Baumstumpf, lauschte den Plänkeleien und lächelte. Plötzlich aber runzelte er die Stirn und richtete sich auf. Sein Kopf wan d te sich der Straße zu.
    »Was ist los? «, fragte Fawn, die neben ihm saß, leise.
    »Fairbolt. Und sehr besorgt wegen irgendwas. «
    Sie senkte die Stimme noch mehr. »Glaubst du, es ist unsere Ladung vor den Stammesrat? « Sie hatte in wac h sender Furcht vor dieser Bedrohung gelebt.
    »Schon möglich … Nein. Ich bin mir nicht sicher. « Dag kniff die Augen zusammen.
    Bis Fairbolt sein Pferd endlich auf die Lichtung traben ließ, w a ren alle Streifenreiter verstummt. Sie hatten sich aufgesetzt und blickten ihm entgegen. Fairbolt ritt ohne Sattel, und sein G e sicht war so grimmig, wie Fawn es noch nie gesehen hatte. Sie fühlte ihr Herz schneller schlagen, obwohl sie reglos dasaß.
    Fairbolt zügelte das Pferd und beschrieb einen flücht i gen Gruß mit der Hand. »Ihr seid alle hier. Gut. Zuerst wollte ich Saun sprechen. «
    Saun stand erschrocken auf. »Mich, Sir? «
    »Ja. Gerade ist eine Botin aus Feuchtwalde eingetro f fen. «
    Sauns Heimatprovinz. Schlechte Nachrichten von dort? Saun erbleichte, und Fawn konnte sich vorstellen, wie seine Geda n ken plötzlich eine Liste von Verwandten und Freunden entlang rasten .
    »Sie haben es mit einem schlimmen Übel nördlich von Lan d heim zu tun bekommen und fordern Hilfe an. «
    Bei diesen Worten fuhr jeder erschrocken hoch. Selbst Fawn wusste inzwischen, dass es ein sehr schlechtes Ze i chen war, wenn Seenläufer um Hilfe außerhalb ihrer Pr o vinz ersuchten.
    »Anscheinend ist das verfluchte Ding unmittelbar u n ter einer Stadt der Landleute aus dem Boden gekommen und wie ve r rückt gewachsen, bevor es aufgespürt werden konnte «, sagte Fairbolt.
    Saun fiel die abgenagte Wasserkürbisschale aus der Hand. »Ich reite … Ich muss sofort nach Hause! «, stieß er hervor und ta u melte vor. Dann bekam er sich wieder u n ter Kontrolle, atmete schwer und blickte Fairbolt flehen t lich an. »Sir, ich bitte um Erlaubnis zu gehen. «
    »Nein. «
    Saun lief rot an, aber bevor er noch etwas sagen kon n te, fuhr Fairbolt fort: »Ich möchte, dass du morgen früh mit den anderen reitest und ihnen als Führer dienst. «
    »Oh. Ja, natürlich. « Saun sackte ein wenig in sich z u sammen, blieb aber nach vorn gebeugt stehen wie ein Hund, der am Ende einer Kette zieht.
    »Da wir im Augenblick auf dem Höhepunkt der jährlichen Pa t rouillen stehen, sind beinahe drei Viertel aller Streifen unte r wegs «, fuhr Fairbolt fort. Er musterte die plötzlich ernsten Stre i fenreiter vor ihm. »Ich denke, als erstes Aufgebot kann ich die nächsten drei Patrouillen schicken, die eigentlich in Kürze au f brechen sollten. Was auch deine mit einschließen würde, Mari. «
    Mari nickte. Cattagus machte ein unglückliches G e sicht und rieb sich mit der rechten Hand über das Knie, aber er sagte nichts.
    »Da es aus der Provinz hinausgeht, ist es natürlich freiwillig seid ihr alle dabei? «
    »Natürlich «, murmelte Mari. Razi und Utau tauschten einen Blick und nickten ebenfalls. Fawn wagte kaum, sich zu bewegen. Ihre Brust fühlte sich eng an. Dag sagte nichts, und sein Gesicht wirkte merkwürdig ausdruck s los.
    Saun wandte sich zu ihm. »Du kommst doch mit, nicht wahr, Dag? Ich weiß, dass du während unserer nächsten Streife im Lager bleiben wolltest, und du hast dir auch eine Pause ve r dient, aber, aber …!«
    »Ich will mit Dag unter vier Augen sprechen «, erklärte Fairbolt. »Ihr anderen könnt schon mal eure Sachen p a cken. Ich will die erste Truppe bei Sonnenaufgang nach Westen schicken. «
    »Können wir nicht schon heute Abend aufbrechen? Wenn sich alle zusammenreißen? «, schlug Saun mit ernster Miene vor. »Zeit – man weiß nie, was ein wenig Zeit ausmachen kann. «
    Bei diesen Worten verzog Dag das Gesicht, und zwar nicht im Widerspruch, befand Fawn.
    Fairbolt schüttelte den Kopf, obwohl sein Blick Ve r ständnis ausdrückte. »Im Augenblick sind die Leute über den See ve r streut. Wir brauchen den ganzen Nachmittag, um auch nur allen Bescheid zu geben. Du kannst nicht schneller sein als die Tru p pe, die du führen sollst. «
    Saun schluckte und nickte.
    Fairbolt entließ die anderen mit

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