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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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Furcht vor dem Morgen zum Opfer gefa l len war.
    Nein, offensichtlich nicht. Aber er betrachtete sie unter halb geschlossenen Augenlidern hervor, während sein linker Arm mit eigentümlichen Kreisbewegungen b e gann. Er berührte kurz das Band um ihr linkes Handg e lenk, dann ihre Stirn, ihr Herz, ihren Bauch, ihre Leiste und wieder das Handgelenk.
    »Was tust du da? «
    »Bin mir nicht sicher. Reine Intuition. Vielleicht ein wenig linkshändige Essenzmanipulation. «
    Was er als seine linkshändige Essenzmanipulation b e zeichnete, hatte in ihrem Liebesspiel keine Rolle mehr gespielt, seit er die rechte Hand wieder gebrauchen konnte. Fawn hatte diese u n heimlichen Liebkosungen ve r misst, auch wenn es vermutlich nicht für sie sprach, dass sie sich dabei regelrecht selbstgefällig fühlte, weil sie einen Schwarzmagier statt eines einfachen Ba u ern geheiratet hatte. Aber diesmal schien er etwas anderes vo r zuh a ben.
    »Ich versuche, dich mit einem Stück Essenzverstärkung zu ve r sehen, das mit meiner Essenz in deinem Armband zusamme n schwingen wird. In deine eigene Essenz eingebaut – deine wunderschöne Essenz! Wenn du – weil du – dich mir geöffnet hast, kann, ich diese Verstärkung auf natürlichem Wege hinei n bringen, glaube ich. Ich weiß nicht genau, wie die Wirkung au s sehen wird. Nur …«
    Fawn öffnete Augen, Herz und Körper für ihn, wurde weit und verletzbar. »Brauchst du Blut? «, fragte sie ate m los.
    Sie war nicht sicher, ob sein Schnaufen ein Lachen oder ein Seufzen sein sollte. »Glaube nicht. Nur … lieb mich einfach …«
    Sie fand wieder einen Rhythmus für sie beide, kü m merte sich um die Liebe und überließ die Magie ihm. Dags Augen waren so dunkel und weit aufgerissen, wie Fawn sie nur jemals ges e hen hatte, nachtschwarze Teiche, in deren Tiefen Sterne funke l ten. Er zog weiter seine Kreise mit dem linken Arm, langsamer, aber irgendwie intensiver. Schließlich blieb der Arm quer über seinem Bauch liegen, gerade als sein Rücken sich krampfartig durchbog.
    Fawn drückte ihre Augen zu, als diese wunderbare, immer ve r trauter werdende Woge der Empfindungen von ihren erhitzten Lenden aufstieg und ihr den Atem ve r schlug. Eine fremdere, schärfere und süßere Wärme schob sich dazwischen, stieg durch ihr Herz empor und im Einklang mit ihrem Herzschlag den Arm hinunter.
    Oh. Oh!
    Und dann, als er unter ihr niedersank und das ekstatische Z u cken in seinem eigenen Körper ausklang, sagte sie: »Oh! «, in einer Stimme, die eine ganz andere Form der Überraschung ausdrückte. Ihre Rechte fuhr zu dem Band um das linke Han d gelenk. »Es … es kribbelt . Fühlt sich an wie Eiskristalle auf der Haut. «
    »Zu viel? Tut es weh? «, keuchte Dag besorgt und öffnete wi e der die Augen.
    »Nein, überhaupt nicht. Seltsam … oh! Es lässt nach. Verliere ich …?«
    »Du solltest es jederzeit wieder wachrufen können. Versuch es. «
    Fawn biss sich auf die Lippe und konzentrierte sich. Das wä r mende Gefühl ließ nach. »Nein … nein, oje! Mach ich etwas falsch? «
    »Vielleicht solltest du dich lieber entspannen, statt dich zu ko n zentrieren. Öffne dich. «
    »Das «, stellte sie nach einer Minute fest, »ist viel schwieriger, als sich zu konzentrieren. «
    »Ja. Nicht erzwingen, sondern überreden. Verlocken. «
    Fawn saß rittlings und mit geschlossenen Augen auf ihm, die rechte Hand um das Handgelenk gelegt, und versuchte es e r neut. Sie stellte sich vor, wie sie wortlos lächelte, wie sie ve r suchte, Dag für einen Kuss oder eine Umarmung herbeizul o cken. Ich liebe dich so sehr …
    Eine prickelnde Wärme um … nein, in ihrem Handgelenk wir k te wie ein antwortendes Flüstern: Ja, ich bin hier. »Bist du das? In dem Band? «
    »Das ist ein Teil von mir, der in dem Band steckt, seit dieser Nacht in Tante Natties Nähstube «, erklärte Dag und lächelte zu ihr empor.
    »Und du kannst den Teil von mir, der in deinem Band steckt, ebenso fühlen? «
    »Allerdings. « Warnend fügte er noch hinzu: »Womö g lich hält es nur ein paar Wochen, dann hast du die Es s enzverstärkung wieder abgebaut. «
    »Das wird reichen. « Fawn stieß einen langen, glücklichen Seu f zer aus und ließ sich auf seine Brust niedersi n ken. Aber da er aus dieser Lage heraus gerade mal die Oberseite ihres Kopfes küssen konnte, erhob sie sich wieder und trennte sich widerwi l lig von ihm. Sie räumten kurz auf und legten sich dann wieder hin, gerade als die Kerze erlosch. Dag war noch vor ihr

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