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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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kann ich wieder zurückke h ren. « Ja, so schnell wie möglich. »E t was daran war falsch, und ich wusste es, aber wir hatten keine Zeit, und das wusste ich auch. Ich muss dorthin zurück. « Dieses eine Übel hatte schon genug menschl i che Opfer gefunden, genug.
    Mari setzte sich zweifelnd auf die Fersen zurück. »Wie wär ’ s mit einem Handel, Dag: Wenn du es allein auf dein Pferd schaffst, dann lasse ich dich darauf reiten. Wenn nicht, bleibst du hier. «
    Dag grinste schwach. »Die Wette verlierst du. Saun, hilf mir hoch. «
    Der Junge schob einen Arm unter die Schultern seines Befehl s habers. Als Dag sich aufrichtete, wurde ihm fast schwarz vor Augen, aber irgendwie schaffte er es, bli n zelnd bei Bewusstsein zu bleiben. »Siehst du, Mari? Ich wette, an mir ist nicht mal ein Kratzer zu sehen. «
    »Du hast deine Essenz so fest an dich gezogen, dass sie ganz verkrampft ist. Du kannst mir nicht erzählen, dass du darunter keinerlei Verletzung hast. «
    »Wie fühlt es sich an? «, fragte Saun zaghaft. »Wenn einem die Essenz fortgerissen wird, meine ich? «
    Dag blinzelte und entschied, dass er Saun eine aufrichtige An t wort schuldete. »Im Augenblick fühlt es sich fast genauso an, als hätte ich viel Blut verloren, um die Wahrheit zu sagen. Es tut nirgendwo besonders weh « – nur überall im Allgemeinen – »aber ich muss zugeben, dass ich schon mal besser in Form war. «
    Mari schnaubte.
    Wenn er etwas aß, würde er vielleicht genug Kraft gewinnen, um … zu essen. Hm.
    Mari ging los und kümmerte sich um weniger störr i sche Leute, und Saun, der ebenso besorgt um die Formwirker aus den Kn o chensümpfen war wie Dag, setzte alles daran, Dag reittüchtig zu machen. Während Saun ihn fütterte, beriet sich Dag mit Mari und Codo und b e schloss, die Streife zu teilen. Sechs sandte er nach Süden, um die Seenläufer von Feuchtwalde zu finden und die Vernichtung des Übels zu melden. Den Rest wollte er mit sich nach Norden nehmen, um mit ein wenig Glück in den Kn o chensümpfen wieder zum Rest der Truppe zu stoßen.
    Tatsächlich schummelte Dag ein wenig und benutzte einen Baumstumpf, um Feuerschopf zu besteigen. Mari, die selbst von einem anderen Stumpf aus aufsaß, beäugte ihn skeptisch, ließ es aber durchgehen. Das Pferd war zu müde, um sich auf ein Kämpfchen mit ihm einzulassen. Das war ein Glück, denn Dag war viel zu müde, um sich zu wehren.
    Auf dem Ritt nach Norden ließ er Saun die Führung überne h men. Sie konnten nun schneller reiten wegen des Tageslichts, der fehlenden Notwendigkeit, sich versto h len zu bewegen, und weil sie jetzt wussten, wo sie hi n wollten –, aber die allgemeine Erschöpfung ließ sie dann wieder langsamer werden. Dag saß auf seinem Pferd und dämmerte am Rande der Bewusstlosigkeit vor sich hin, wobei er so tat, als würde er beim Reiten nur dösen wie jeder gute, alte Streifenreiter. Utau, der im Sattel zusa m mengesackt war und von Razi aufmerksam betreut wu r de, sah beinahe ebenso mi t genommen aus, wie Dag sich fühlte.
    Dag ließ sein Essenzgespür geschlossen, was im A u genblick ein natürliches Bedürfnis zu sein schien. Es e r innerte ihn an die Axt, wie ein Mann gebeugt ging, um eine Wunde zu en tl asten . Wie bei einem tatsächlichen Blutverlust reichten Zeit und Ruhe womöglich zur Heilung aus. Einmal versuchte er, die Geiste r hand auszustr e cken, aber nichts geschah.
    Der Gedanke an die gefesselten Formwirker, die er gestern so rücksichtslos zurückgelassen hatte, peinigte nun seinen getrü b ten Geist. Immerhin hatte er einen Blick in den Verstand des Übels werfen können, und jetzt durchwühlte er die Erinnerung daran nach einem Hi n weis auf die gefangenen Seenläufer. Aber er fand nur ein Gefühl überwältigender Verwirrung. Das Schicksal der Formwirker schien in der Luft zu hängen. Wenn nur …
    Wenn ich nur dieses Kommando hinter mich bringe, ohne j e manden zu verlieren, dann könnte ich aufhören.
    Wenn er nur die mächtige Last des Wolfskamms au s gleichen konnte? War das möglich? Dag hatte seine Zweifel an dieser Rechnung mit Menschenleben. Auf lange Sicht gesehen kommt niemand lebendig durch. Das weißt du.
    Sie gelangten in eine von Schieferplatten gesäumte Schlucht und wieder hinaus, nachdem sie bei der Überquerung eines Bergbachs die Pferde getränkt hatten. Dag hätte schwören kö n nen, dass sie vor nicht einmal zwölf Stunden diese Furt schon mal überschritten hatten, wenn auch in die Gegenrichtung. B e nommen trieb er

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