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Bullenhitze

Bullenhitze

Titel: Bullenhitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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gleich mit Ludger und den Jungs, um ihnen zu erzählen, was ich weiß, dann läuft die Sache richtig an. Deshalb muss ich mich jetzt auch losmachen.«
    »Ja, mach’s gut. Aber vergiss mich nicht, wenn du was Genaueres weißt.«
    »Kennst mich doch«, erwiderte Lenz schmunzelnd und verließ den Raum.
    »Deshalb ja«, hörte er den Pressesprecher noch hinter sich herrufen.
     
    Die sechs Kollegen warteten schon auf den Hauptkommissar.
    »Fass dich bitte kurz, Paul«, wurde er von Kriminalrat Ludger Brandt, seinem Vorgesetzten, gebeten. »So leid es mir tut, aber in spätestens 20 Minuten muss ich zu einem Meeting nach Gießen losfahren.«
    »Kein Problem«, wurde er von Lenz beruhigt. »So lange brauchen wir eh nicht.«
    Dann begann der Leiter von K11 mit seinem Abriss der Ereignisse vom Vortag. Als er geendet hatte, ergriff als Erster Rolf-Werner Gecks das Wort.
    »Ich hatte ein paarmal mit Wohlrabe zu tun. Außerdem hat er sowohl meine Mutter als auch meinen Vater unter die Erde respektive ins Feuer gebracht. Netter Kerl, soweit ich das in Erinnerung behalten habe, aber auch ein knallharter Geschäftsmann.«
    »Das«, mischte Hain sich ein, »ist mir während deiner Schilderungen eben auch durch den Kopf gegangen. Das Bestattergewerbe ist ein elendes Haifischbecken, in dem mit Haken und Ösen um jede Leiche gerungen wird. Vielleicht sollten wir die Wettbewerber nicht ganz außen vor lassen?«
    »So sehe ich es auch«, pflichtete Brandt ihm bei. »Ich glaube, dass jeder Mensch ab einem bestimmten Alter so seine Erfahrungen mit Bestattern gemacht hat, wobei die meisten eher teuer gewesen sein dürften. Aber die Witwe hätte auch ein Motiv, sofern Sie erbberechtigt ist.«
    »Die Motivlage ist noch denkbar unübersichtlich«, bremste Lenz den Elan seines Chefs. »Fix ist bisher nur, dass er am Samstagabend bei dieser Veranstaltung gewesen ist, dass er vergiftet wurde, und dass er gestern gestorben ist. Alles Weitere ist jetzt akribische Polizeiarbeit.«
    »Einer von uns sollte sich auf jeden Fall mit den Kollegen vom KDD kurzschließen, nur zur Sicherheit«, schlug Gecks vor.
    »Dr. Franz hat ihnen gestern noch seine Ergebnisse rübergemailt, ich hatte ihn darum gebeten. Aber du hast recht damit, dass einer rübergehen sollte, schon um des lieben Friedens willen.«
    Lenz sah den altgedienten Kollegen an. »Willst du das machen, RW?«
    »Nächstes Mal halte ich einfach mein Maul«, knurrte der, um gleich ein leises ›klar, mache ich‹ hinterher zu schieben.
    »Thilo und ich statten der Witwe einen weiteren Besuch ab«, kündigte Lenz an, während Brandt nach einem Blick zur Uhr aufstand.
    »Ich muss los, Männer. Seht zu, dass ihr schnell zu einem Ergebnis kommt; Wohlrabe war ein bekannter Mann hier in der Gegend.«
    »Das hat ihm erstens nichts geholfen«, gab Lenz zurück, »und zweitens ist uns ein Fall so lieb wie der andere, ohne Ansehen der Person.«
    »Ich weiß«, ruderte der Kriminalrat ein wenig zurück. »Das war auch mehr als Scherz gemeint«, erklärte er, griff nach seiner Tasche und verabschiedete sich von dem Sextett.
    »Auf jeden Fall müssen wir jedem einzelnen Teilnehmer dieses Dinner in the Dark auf den Zahn fühlen«, gab Wolf Rauball zu bedenken.
    »Genau«, bestätigte Lenz. »Darum kümmerst du dich am besten, Wolf.« Er reichte dem Oberkommissar die Liste, die er am Vorabend von Luca Petroni erhalten hatte.
    »Dann würde ich sagen«, vermutete der letzte Verbliebene am Tisch, Oberkommissar Rüdiger Ponelies, »dass an mir wieder irgendeine Drecksarbeit hängenbleibt.«
    »Ganz und gar nicht, Rüdiger. An dir bleibt hängen, alles über Wohlrabe und seine Frau herauszufinden. Stimmte es in deren Ehe, wie sind die finanziellen Verhältnisse und so weiter.«
    »Na«, erwiderte Ponelies, »da hab ich ja mal richtig Glück gehabt.«
    »Genau. Und jetzt lasst uns anfangen, wenn es keine Fragen mehr gibt.«
    »Habt ihr das von der Zeislinger gehört?«, wollte Gecks wissen, als sie schon an der Tür waren.
    »Ich schon«, erwiderte Hain. »Unser weltfremder Boss hier hat allerdings nichts davon mitgekriegt«, setzte er mit einem Blick auf Lenz hinzu.
    Gecks nickte zustimmend. »Ich hab vorhin in der Zeitung ein Bild von ihrer Karre gesehen. Dass die Dame noch lebt, ist wohl eher als Wunder zu bezeichnen.«
    »Lasst uns loslegen, Jungs«, warf Lenz mit belegter Stimme ein, »und hoffen wir für die Frau das Beste.«
     
     

14
    Horst Brandau lag wach im Bett, neben ihm dudelte aus dem Radiowecker die

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