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Bullet Boys

Bullet Boys

Titel: Bullet Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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O’MALLEY. DER IST EIN BÖSER DRUIDE, DER WILL EUREN KOPF.«
    »Ich kümmer mich um ihn«, sagte Levi und sauste Max hinterher.
    Alex und Sasha blieben unschlüssig stehen. Die Nacht roch nach Bier und Abgasen. Wie üblich waren betrunkene Mädchen in Dreiergruppen unterwegs, dazu knutschende Paare und einzelne Männer, die bedenklich schwankten. Alex wollte wirklich nach Hause. Er war das erste Mal nachts in der Stadt und wäre beinahe in eine Prügelei geraten. Doch er wollte Sasha nicht allein lassen.
    »Ich finde so was grässlich«, sagte Sasha. »Was ist das bloß mit Jungs und Alkohol?« Sie blickte ihn an. »Jungssind viel netter, wenn sie nicht getrunken haben. Wie du zum Beispiel! Du bist total nett.«
    »Ich finde dich auch nett«, sagte Alex und kam sich vor wie ein Trottel. Sein Dad würde sich totlachen, wenn er Alex’ spitzenmäßigen Annäherungsversuch gehört hätte: Ich finde dich auch nett.
    »Die sind bestimmt alle ins Grüne Café gegangen«, sagte Sasha. »Das hat die ganze Nacht auf. Aber ich muss nach Hause. Ist nicht weit.«
    Alex räusperte sich. »Ich kann dich nach Hause bringen, wenn du willst. Ich muss nur erst mein Rad holen.«
    Sasha nickte. »Ja, bitte. Die sind heute alle so aggressiv drauf.« Sie blickte die Hauptstraße mit ihren hell erleuchteten Kneipen und den lärmenden Menschen entlang.
    »Wie gut kennst du Max?«, fragte sie.
    Alex erklärte, er kenne ihn erst seit zwei Wochen und wisse nur, dass er von der Risings geflogen sei.
    »Weißt du, warum?«, fragte Sasha.
    »Levi sagt, er hat Essen gestohlen«, sagte Alex.
    »Irre.«
    »Das ist er«, erwiderte Alex.
    Sie bogen von der Hauptstraße ab, Richtung Fluss, und der nächtliche Lärm verebbte. Alex hörte zu, wie Sasha ihm erst von ihrem Kind erzählte und dann von Charlie, dem Vater des Kindes, der jetzt in Schottland studierte und mit dem sie vor der Geburt des Kindes eine heftige Auseinandersetzung gehabt hatte.
    »Den will ich nie wiedersehen«, sagte sie. »Der Mensch war ein Albtraum. Er wollte, dass ich das Kind wegmachen lasse. Aber das hätte ich nie tun können, niemals im Leben.« Ihre Stimme brach. »Und als Sammy-Joe geborenwurde, hat er nicht mal eine Karte geschrieben. Charlies Mutter allerdings schon. Sie hat auch einen Pulli für Sammy-Joe gestrickt und mir einen Blumenstrauß geschickt. Wir besuchen sie manchmal. Es wäre ungerecht, sie von Sammy-Joe fernzuhalten.«
    Alex schwieg. Das alles war so weit weg von allem, was er kannte. Er überlegte, wie das sein würde, wenn er erführe, dass er Vater werden würde. Er seufzte. Es war höchst unwahrscheinlich, dass er in absehbarer Zeit mit diesem Problem konfrontiert werden würde. Wenn überhaupt jemals. Er war froh, als er sah, dass sein Rad immer noch beim Fluss am Zaun stand. Gut, dass er bald zu Hause war. Es lag eine eigenartige Spannung in der Luft, als würde jedes Molekül vor Energie nur so sprühen.
    »Levi geht nicht ran«, sagte Sasha und steckte ihr Telefon wieder ein.
    Alex drehte den Schlüssel im Schloss herum und zog das Rad vom Ständer. Levi würde schon klarkommen, da war er sich sicher. Mit Max war das anders.
    »Ach du Scheiße«, sagte Sasha. »Ich habe meine Tasche in der Kneipe vergessen.«
    Als sie wieder im Zentrum waren, ließ Alex seine Blicke über die vielen gelb-rot erleuchteten Fenster schweifen, die von den Silhouetten der vorbeigehenden Menschen verdunkelt wurden.
    »Ich bin echt blöde«, sagte Sasha und überquerte die Straße. »Da sieht man mal, dass ich nicht genug Schlaf bekomme, oder? Kannst es aufs Kind schieben.«
    »Geh da nicht alleine rein«, sagte Alex und lief ihr mit seinem Fahrrad hinterher. »Die sind jetzt alle stockbesoffen.«
    Die Fenster vom O’Malleys waren beschlagen, von innenlief das Wasser runter, sodass die Leute drinnen nur verschwommen zu sehen waren.
    »Ich hab sie unter dem Tisch liegen lassen«, sagte Sasha.
    »Ich hol sie dir«, sagte Alex und blickte durchs Fenster. Er erstarrte, als er sah, dass Riley und Baz da saßen und aus langen Fläschchen tranken. Ein Bild, das er nur aus dem Fernsehen kannte.
    »Danke«, sagte Sasha. »Seit ich Sammy-Joe habe, hab ich keinen Bock mehr auf viele Leute.« Alex machte die Tür auf und betrat die volle Kneipe. Der Barmann blickte ihn durch den Dunst stirnrunzelnd an.
    »Tasche vergessen«, murmelte Alex.
    »Aber schnell«, antwortete der Barmann.
    Alex suchte die Garderobe ab, nichts. Und auf dem Boden lag auch nichts.
    »HALLO«, röhrte Baz und

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