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Bullet Boys

Bullet Boys

Titel: Bullet Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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blickte Alex über sein Getränk hinweg an. »Da hat einer seine Kumpels verloren.«
    Alex dachte, keine fünf Sekunden und er wäre wieder draußen.
    Dann entdeckte er die Tasche. Eine weiße Tasche mit einer Schnalle, direkt unter dem Tisch, an dem sie gesessen hatten. Nur saßen jetzt die Soldaten dort, mit der Tasche direkt neben Baz’ Füßen. Alex konnte schlecht einfach unter den Tisch kriechen und die Tasche aufheben. Wenn Baz ihn nun erkannte? Doch dann sah er Sasha, die ihre Nase von außen an die Scheibe drückte. Sie deutete auf sich. »SOLL ICH REINKOMMEN?«, formte sie mit den Lippen. Alex schüttelte den Kopf. Hier drin war es laut, heiß und scheußlich. Er sah Sasha vor sich, wie sie in ihrem braunen Rock im Moor stand, das Kind im Arm, und wie ihr Haar im Sonnenlicht golden leuchtete.
    Er schluckte und ging rüber zu den Männern.
    »Hallo, Kamerad«, sagte Saul. Die Gruppe schien besser drauf zu sein als vorhin.
    »Liegt da eine Tasche unter dem Tisch?«, fragte Alex. »Meine Freundin hat sie vergessen.«
    Baz guckte unter den Tisch und hob die Tasche auf.
    Er hielt sie Alex entgegen, der sie ihm abnehmen wollte, aber dann knickte Baz sein Handgelenk ab und die Tasche schwenkte weg. Alex verlor das Gleichgewicht und stützte sich mit den Knöcheln auf dem Tisch ab. Der Tisch wackelte, Gläser schwappten über und Alex starrte Baz in die Augen. In diesem Moment war er zurück in dem Baum, drückte sich ans tote Holz und spürte das Kratzen im Hals.
    »PASS DOCH AUF!«, schnauzte Riley.
    Die Musik verstummte, es war einen Augenblick still. Alex hustete. Baz blinzelte.
    »Kenne ich dich?«, fragte er leise und bedrohlich.
    »Nein«, sagte Alex. »Kann ich bitte die Tasche haben?«
    »Gib ihm die Tasche, du Depp«, sagte Saul.
    »Erst wenn er höflich darum bittet«, sagte Baz.
    »Das hat er getan«, sagte Saul und hickste.
    Alex’ Herz wummerte. Er wünschte, er wäre nie in die Stadt gekommen.
    »Ich bin sicher, dass ich dich schon mal gesehen habe«, sagte Baz. »Heute tauchen plötzlich lauter bekannte Gesichter auf.«
    Alex spürte, wie alle Blicke sich auf ihn richteten.
    »Wer bist du überhaupt?«, fragte Baz.
    »Was geht dich das an?«, fragte Alex zurück. Er streckte die Hand nach der Tasche aus. Jeden Moment würde er die Geduld verlieren und abhauen.
    »Dein Kumpel«, sagte Baz. »Den kennen wir.«
    Alex schüttelte den Kopf. »Nicht meine Sache«, sagte er. Er spürte wieder einen Hustenreiz und unterdrückte ihn mühsam.
    Baz reichte ihm die Tasche und Alex nahm sie.
    »Steht dir gut«, grinste Baz.
    Alex wollte gerade gehen, da bemerkte er eine Bewegung am Fenster. Levi und Max waren dort draußen. Warum waren sie zurückgekommen? Inzwischen stand der Barmann am Tisch. Auch er bemerkte die Jungen vor dem Fenster.
    »Feierabend, Jungs«, sagte er zu den Soldaten.
    Riley protestierte. »Wir haben doch nichts gemacht.«
    »Ich glaube, es ist besser, wenn sie hierbleiben«, sagte Alex. Aber niemand hörte auf ihn, also zwängte er sich durch die Leute und ging raus. Er hatte es geschafft.
    Max und Levi waren sternhagelvoll. Beide hielten eine Flasche Apfelwein in der Hand, die sie jeweils zu zwei Dritteln ausgetrunken hatten. Max lehnte an einem Laternenpfahl und trank in vollen Zügen.
    »Wir ham euch gesucht«, nuschelte Levi. »Isch hab mir Sorgn ’macht wegen Sasha.«
    Er wollte seinen Arm um sie legen, aber sie schüttelte ihn ab.
    »Ich mag dich nur, wenn du nüchtern bist«, sagte sie bestimmt.
    »Sie mag mich«, sagte er strahlend zu Max, während Alex Sasha ihre Tasche gab. »Isch bring disch nach Hause.«
    »Nein danke«, sagte Sasha. »Du brauchst jemanden, der dich nach Hause bringt.«
    »Ich bring sie nach Hause«, sagte Alex. Levi warf ihmeinen scharfen Blick zu, seine trüben Augen guckten plötzlich böse.
    Nimm dich zusammen, dachte Alex.
    Er blickte zur Kneipentür. »Los, gehen wir«, sagte er, als er sah, dass Saul, Riley und Baz herausgetaumelt kamen.
    »Los, komm«, sagte Alex. Er legte seine Hand auf Max’ Rücken und schob ihn von der Kneipe weg. Er warf einen Blick zurück. Sasha nahm Levi bei der Hand (Scheiße!) und bugsierte ihn aus der Gefahrenzone.
    »Was soll die Eile«, murmelte Max, ließ sich aber vorwärtstreiben. Alex wusste nicht, wohin, wollte nur schnell weg von den Soldaten.
    Aber dann hielt Max an.
    »Ich muss pissen«, sagte er. Er ließ Alex stehen und überquerte die Straße.
    In der Mitte der Hauptstraße von Hammerton war ein kleiner Platz

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