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Bullet Boys

Bullet Boys

Titel: Bullet Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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Nachrichten geguckt?«, unterbrach sie Alex. Er hätte gerne gewusst, ob der Vorfall auf dem Strange-ways-Hof erwähnt worden war. Wenn schon keine Großfahndung nach Max lief, so mussten doch zumindest die lokalen Nachrichten in Radio und Fernsehen davon berichten.
    »Ja, ich habe eben Nachrichten und Wetter gesehen«, sagte Sasha. »Morgen wird’s wieder sehr heiß. Alex, wo ist Levi? Normalerweise geht er ran, wenn ich anrufe. Und was ist mit dir? Du hast mich sitzen lassen, du Ratte! Du wolltest heute Nachmittag mit mir wandern gehen. Ich stand wie ein Volltrottel pünktlich auf dem Parkplatz, mit Karte und allem. Ich habe ZWEI STUNDEN gewartet.«
    »Tut mir leid«, sagte Alex. »Ich habe eine gute Entschuldigung. Und die anderen auch.«
    »Wer’s glaubt«, sagte Sasha. »Konntest dich wohl nicht von den Ratten trennen, oder?«
    »Das nicht«, sagte Alex. »Hör zu, Sasha, es ist was passiert.«
    Schnell erzählte er Sasha von dem Unfall, von Max, der ins Moor geflohen war, und von Levi und Baz, die ihm auf den Fersen waren.
    »Sasha? Bist du noch da?«
    »Boah!« Sasha holte tief Luft. »Der arme Soldat, hoffentlich ist es nicht so schlimm. Ich hab gewusst, dass Max nichtganz richtig im Kopf ist. Ich wusste das einfach, verstehst du?«
    »Hör mal, Sasha, bist du sicher, dass das nicht in den Nachrichten war?«
    »Ja. Ich habe gerade Devon heute gesehen. Die haben nichts von einer Fahndung gesagt.«
    Sehr merkwürdig, überlegte Alex. Das müsste doch eine fette Nachricht sein, es sei denn, die Sache war vertuscht worden. Das war ein Gedanke, der ihn nervös machte.
    »Brauchst du mich? Soll ich kommen?«, fragte Sasha.
    »Nein«, sagte Alex schnell. »Ganz bestimmt nicht. Es sind schon jetzt viel zu viele Leute im Nordmoor unterwegs. Mit Baz auf dem Kriegspfad ist das garantiert nichts für dich. Er hat mein Luftgewehr.«
    »Das ist wahr«, sagte Sasha nachdenklich. »Aber was ist mit Levi? Du musst ihn finden. Er ist ja auch da irgendwo und hat sich bestimmt verlaufen. Der ist kein Moormensch wie du oder so einer wie Max, der sich wie eine Kakerlake überall durchschlägt. Levi ist bloß ein großes Weichei, trotz all seinem Fitnesstraining. Er muss ESSEN, Alex, sonst sinkt sein Zuckerspiegel und er kippt um.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Sasha sprach so laut, dass Alex das Telefon ein Stück vom Ohr weg hielt. Was hatte Levi an sich, dass alle Frauen ihn bemuttern wollten?
    »Wo bist du?«, fragte Sasha. »Ich sollte doch kommen. Ich bring was zu essen mit. Mum kann sich um Sammy kümmern.« Sie sprach eher zu sich selbst.
    »Nein«, sagte Alex. »Das ist zu gefährlich. Hier läuft ein gefährlicher, bewaffneter Mann rum. Bleib, wo du bist.« Er wünschte, er hätte sie nie angerufen, aber er hatte einfach wissen wollen, was los war.
    »Halt mich auf dem Laufenden, ja?«, sagte Sasha. »Oder ich schwöre, ich komme und ich finde dich.«
    »Meld dich bei mir, wenn Max oder Levi dich anrufen«, sagte Alex.
    »Soll ich den Eltern Bescheid sagen?«, fragte Sasha.
    »Ich weiß nicht«, sagte Alex. »Ja und nein.« Er verstand nicht, warum die nicht längst benachrichtigt worden waren, aber es bestand die Gefahr, dass die Eltern dann ins Moor kommen würden, und je weniger Leute heute Nacht unterwegs waren, umso besser.
    »Ich rufe jetzt den Hauptfeldwebel in der Kaserne an«, sagte er. »Der wird wissen, was los ist.«
    Sasha ließ ihn schwören, dass er sie wieder anrufen würde, und nachdem sie versprochen hatte, niemandem etwas zu sagen, bis sie von ihm hörte, legte sie auf.
    Alex lehnte sich an einen uralten stehenden Stein und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Dieser Stein hier hieß Long Meg. Hier oben hatten alle Steine einen Namen. Dad kannte die meisten, denn er interessierte sich für Archäologie und solche Sachen. Er wünschte, Tim wäre jetzt hier. Er wüsste, was zu tun wäre. Der Wind hatte aufgefrischt und ließ Alex zittern.
    Alex nahm sein Telefon und blickte auf das Display. Er platzte nicht gerne mit einem Anruf bei anderen Leuten rein, vor allem nicht bei solchen wie Hauptfeldwebel Furzey. Aber gab es etwas Wichtigeres als das hier? Er hätte ihn schon vor Stunden anrufen sollen, statt durchs Moor zu rasen. Doch bislang hatte er kein Netz gehabt.
    Alex rief die Nummer an, die er von Furzey bekommen hatte, und es ging sofort jemand ran.
    »Jebbs Sohn?«
    »Ja. Wie geht’s Ihrem Soldaten?«
    »Ein Glück, dass du anrufst. Der Gefreite Hurley hat eine schwere Augenverletzung. Wo bist du?

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