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Bullet Catcher 2: Max

Bullet Catcher 2: Max

Titel: Bullet Catcher 2: Max Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Wohnkabine und steuerte auf die Wand mit den zahlreichen kleinen Ablagefächern und -kästchen zu. Doch in Wahrheit konnte sie an nichts anderes denken als an diese seltsame kleine Palme mit den zerzausten Wedeln.
    »Cori?« Max stand im Durchgang zwischen Schlafkabine und Bordküche, auf seinem Gesicht ein undefinierbarer Ausdruck. In der Hand hielt er ein Ledermäppchen, das sie auf den ersten Blick als Williams Toilettenbeutel erkannte. »Gehörte das deinem Mann?«
    »Wenn die Initialen WGP darauf stehen, dann ja.«
    Max blickte auf den Beutel und drehte ihn dann so, dass auch sie die goldenen Lettern erkennen konnte. »Könnte es auch Billys gewesen sein?«
    »Nein. Billys zweiter Name lautet Hobart, das ist der Mädchenname seiner Mutter.«
    Sie wollte den Beutel nehmen, aber Max zog die Hand zurück. Mit finsterem Blick sah sie zu ihm auf. »Was ist los?«
    »Bist du sicher, dass es seiner war?«
    »Ja.« Ihre Besorgnis nahm zu, weniger seiner Worte wegen als vielmehr wegen seines Tonfalls. »Lass mich sehen, Max.«
    Langsam reichte er ihr die Ledertasche. »Ich habe das unter ein paar gefalteten Handtüchern im Wandschrank gefunden. Da ist es mit Sicherheit vergessen worden – wer auch immer hier ausgeräumt hat.«
    Max hatte den Reißverschluss offen gelassen, und Cori linste hinein. Eine Zahnbürste, Zahnpasta, Aftershave, ein Rasierer und … eine Schachtel Kondome.
    »Oh.« Der Ausruf war draußen, ehe sie sich gefasst hatte. Sie sah zu Max hoch.
    Warum um alles in der Welt sollte er so etwas haben, obwohl sie beide es niemals benutzt hatten?
    »War da noch etwas anderes im Bad?«, fragte sie.
    »Nicht viel außer Handtüchern und ein paar Putzsachen.«
    Wortlos wandte sie sich um. »Ich muss hier raus.« Auf ihrem überhasteten Weg durch die Kabine fand sie gerade noch Zeit, um die goldene Statue aus dem Regal zu nehmen, dann eilte sie durch die Schiebetüren und holte tief Luft.
    Cori kauerte auf der mit Leder bezogenen Polsterbank, die sich um das Heck des Bootes zog, in der Faust etwas golden Schimmerndes, und starrte vor sich hin.
    Max beobachtete sie schweigend, bis sie ihren Kopf hob und seinen Blick erwiderte. Ihre Augen waren dabei fast so blau wie das Wasser hinter ihr. »Es muss eine Erklärung dafür geben.«
    Er hatte den Toilettenbeutel in die Schlafkabine gebracht, allerdings nicht ohne zuvor das Verfallsdatum der Kondome zu überprüfen. Sie würden noch gut vier Jahre halten, was hieß, dass sie im Verlauf des letzten Jahres gekauft worden waren – und einige fehlten bereits.
    »Es muss einen Grund geben«, beharrte sie. »Er hat sie gefunden. Oder jemand hat sie an Bord vergessen. Oder … oder es gibt noch andere Verwendungen für Kondome. Zum Fischen vielleicht.«
    Er wünschte, ihm würde dazu etwas einfallen.
    »Ein Scherzartikel vielleicht?«, rätselte sie mit schwacher Stimme.
    »Cori –«
    Sie hob eine Hand, um ihm das Wort abzuschneiden. »Kein Mitleid, bitte. Ich will kein Mitleid. Ich will herausfinden, was da los ist.«
    »Hast du es gewusst?«
    Sie funkelte ihn an. »Was gewusst, Max?«
    Er atmete hörbar aus. »Dass dein Mann Bedarf für Kondome hatte?«
    »Sieht so aus, als hätte ich nicht alles von William gewusst«, sagte sie und spielte mit der kleinen Skulptur in ihrer Hand. Als sie sie drehte, sah er, dass es eine Palme war. »Das hier habe ich auch vorher noch nie gesehen.«
    Er setzte sich neben sie und nahm ihr die Skulptur ab. »Wow, massives Gold.« Er drehte sie auf den Kopf und studierte die Gravur. »Ein Ring aus Liebe«, sagte er, »um ein W.«
    Sie riss ihm die Palme aus der Hand und stand auf. »Ich gehe jetzt wieder hinein. Ich will sehen, was da noch ist.«
    Er ließ sie drei Minuten allein, dann folgte er ihr und fand sie auf dem Bett in der vorderen Schlafkabine, den Inhalt des Kulturbeutels vor sich. Sie blickte auf, in der Hand hielt sie einen Rasierer. »Das sind alles seine Sachen. Seine Rasiercreme. Seine Lieblingszahnpasta. Die kleine Rasierwasserflasche für die Reise.«
    Max lehnte sich in den Türrahmen. »Ist es möglich, dass dein Mann eine Affäre hatte?«
    Sie griff nach der Kondomschachtel. »Ich bin nicht so naiv, dass ich das rundweg ausschließen könnte. Ich bin einfach nur … total schockiert.« Sie nahm den leeren Lederbeutel und schleuderte ihn auf das Bett.
    Dann wischte sie den Inhalt beiseite, sodass Flaschen, Tuben und Bürste durch die Luft flogen. Ihr Gesicht verzerrte sich und lief rot an, und sie nahm die goldene Palme

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