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Bullet Catcher 2: Max

Bullet Catcher 2: Max

Titel: Bullet Catcher 2: Max Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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fünf Jahren. Um ihr den Schmerz zu ersparen. Und er hatte nicht damit gerechnet, dass die Wahrheit so lange unter Verschluss bleiben würde. Dass das so blieb, hatte ihn alles gekostet, was ihm je etwas bedeutet hatte. Er hatte den Ausdruck auf Coris Gesicht gesehen, als ihm, von Angst und Adrenalin erfüllt, der Satz herausgerutscht war.
    Irgendwann würde sie wissen wollen, was er meinte. Aber wenn er ihr die Wahrheit sagte … würde sie erkennen, dass er damals gelogen hatte – und sie wegen einer Lüge ihre gemeinsame Zukunft weggeworfen hatten. Und wenn er schwieg? Würde sie ihm jemals wieder vertrauen? Würde sie ihm jemals wieder glauben? Ihn jemals wieder lieben ?
    Himmel. Super hingekriegt, Roper! Super die Gefühle aus dem Spiel gelassen.
    Er hob den Kopf, als er Schritte auf der Treppe hörte. Als er zur Tür sprang, um sie zu öffnen, stand da Cori, das Glas Wein in einer Hand, einen Satz Spielkarten in der anderen.
    »Lass mich raten«, begrüßte sie ihn, »du bist als Burgwache eingeteilt.«
    Lächelnd musterte er sie von oben bis unten, nasses Haar, Riemchentop, eng anliegende Trainingshosen, nackte Füße. »Na, Kleines, kommst du auf eine schnelle Runde Patience mit dem Teufel?«
    Sie schob sich an ihm vorbei, ließ sich auf einem Sitzkissen nieder, stellte das Weinglas neben sich und klopfte mit den Karten auf den Boden. »Vielleicht will er ja lieber pokern.«
    Oh Mann. Cori Cooper im Schneidersitz, Spielkarten in der Hand und die pure Sünde in den Augen. Einen Moment lang war er wieder in Chicago, und die Welt war rundum in Ordnung.
    »Du hast nicht viel an«, gab er zu bedenken und nahm ihr gegenüber Platz. »Binnen drei Runden habe ich dich ausgezogen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir spielen nicht ums Ausziehen.«
    Die Enttäuschung tat fast körperlich weh. »Okay. Ich weiß schon, was du als Erstes für mich tun darfst.«
    »Auch nicht um Liebesdienste.« Sie reichte ihm die Karten zum Abheben. »Mir hat es gefallen, wie wir letztens gespielt haben.«
    Er tippte auf die oberste Karte und verwünschte sich im Stillen, weil er selbst die Variante Wahrheit erfunden hatte. Jetzt würde es ihn treffen. »Also gut«, sagte er. »Du gibst.«
    Sie teilte aus, musterte ihr Blatt, legte zwei Karten ab und hob ihr Glas. »Magst du mal probieren, was die Nachbarn anbauen?«
    Er nahm das Glas, schnüffelte und benetzte vorsichtig seine Lippen. »Mir wäre es lieber, die Nachbarn würden Hopfen anbauen.«
    »Wenn du in Rom bist, verhalte dich wie die Römer.« Sie griff nach dem Glas und nahm einen beherzten Schluck. »Wie viele Karten brauchst du?«
    Ein völlig absurdes Gefühl der Zufriedenheit erfasste Max. Die Jahre schwanden dahin, Zeit spielte plötzlich keine Rolle mehr. Sie waren einfach ein glückliches Pärchen, das stundenlang Karten spielte, sich zwischendurch liebte und Zukunftspläne schmiedete.
    »Keine, ich habe zwei Paare«, sagte er.
    Seufzend ließ sie ihr Blatt sinken. »Na gut. Wie lautet deine Frage?«
    »Würdest du dein Oberteil ausziehen?«
    Sie lachte unbekümmert. »Nein.«
    Achselzuckend schob er die Karten zusammen. »War einen Versuch wert.«
    Bei der zweiten Runde war ihm gleich klar, dass sie gute Karten hatte, so wie ihre Augen leuchteten. Es ging ihm nahe, dass er immer noch in ihr lesen konnte wie in einem offenen Buch.
    »Was schaust du so?«
    »Nichts. Ich versuche nur, dein Pokerface zu deuten.«
    Sie streckte ihm die Zunge heraus, er nahm drei Karten, die aber nichts brachten. Cori legte mit schadenfrohem Grinsen drei Zehner ab und lehnte sich mit dem Rücken an die Fensterbank. Max warf die Karten hin und wartete auf das Unvermeidliche.
    Was hast du gemeint, als du sagtest, ich wäre genau wie mein Vater?
    Aber sie sagte kein Wort.
    »Du darfst mich fragen, ob ich mein Hemd ausziehen würde«, neckte er sie. »Ich werde Ja sagen.«
    »Wir spielen um Wahrheit, nicht ums Strippen. Und ich habe eine Frage, der du nicht mehr aus dem Weg gehen kannst.«
    Jetzt kommt’s.
    »Warum hast du diesen Auftrag angenommen?«
    »Ich habe dir doch gesagt –«
    Sie hob abwehrend die Hand. »Ich weiß, was du gesagt hast. Jetzt will ich die Wahrheit wissen.«
    »Ich lehne Aufträge grundsätzlich nicht ab. Ganz gleich, wie schwierig sie sein mögen.« Das war die Wahrheit. Irgendwie.
    »Wolltest du dich an mir rächen?«
    Die Stirn in Falten legend, schüttelte er den Kopf. »Um Gottes willen, nein!«
    »Hast du gehofft, du würdest wieder mit mir schlafen?«
    »Ich wusste

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