Bullet Catcher 3: Johnny
möchte. Kommen wir zum Thema zurück, okay ?«
»Okay « , stimmte er zu und aß einen Bissen. Er war gewiss nicht scharf darauf, Familienangelegenheiten zu erörtern.
»Ob Selbstmord oder nicht, Keisha ist tot « , erklärte sie nachdenklich. »Ashley McCafferty wurde nach dem Spiel zusammengeschlagen und wollte nicht, dass irgendjemand davon erfuhr oder ihr zu Hilfe kam. Vivian Masters hat ebenfalls vor irgendetwas Angst. Jemand ist hier in diese Wohnung eingebrochen und hat das Bunnies-Poster zerrissen, den Computer mitgenommen – «
»Aber ihren Schmuck zurückgelassen .«
Sie nickte. »Wir haben einen Stapel Abschiedsbriefe gefunden. Und Keisha hatte eine Abtreibung kurz vor ihrem Tod .« Sie klopfte ungeduldig auf die Tischplatte. »Hab ich irgendwas vergessen ?«
Nur dass sie selbst einen Bodyguard hatte und nichts davon wusste. Ach, und dass sie dachte, er arbeite als Callboy. Aber wenn sie herausfand, was er in seinem früheren Leben getan hatte, würde ihr die Prostitution im Vergleich dazu mehr als harmlos erscheinen.
Ins Leere starrend, zupfte sie winzige Krumen vom Brot ab. »Was soll ich morgen tun? Mit den Mädchen von der Liste anfangen ?«
»Lass uns doch Ashley besuchen, um zu erfahren, was ihr gestern passiert ist .«
»Gute Idee. Wieso wir ?«
»Ich würde gern mitkommen. Sage .«
Sie verdrehte die Augen. »Na komm. In Wahrheit wolltest du jetzt ›scharfe Braut‹ oder so was sagen .«
Grinsend neigte er sich zu ihr. »Du bist eine scharfe Braut, weißt du das ?«
Die Augen unverwandt geradeaus gerichtet, beugte sie sich ganz langsam vor. Allmählich kannte er diesen Blick; sie schaute immer so, wenn sie etwas von ihm wollte. Meist Informationen.
»ErzählmirvondeinerNonna « ,sagtesie.»Hastdunichtgesagt,siehätteeinenanderenNachnamen?WarsiedieMutterdeinerMutter?HatsiedichnachdemToddeinerElternaufgezogen ?«
Er hatte jetzt ein paar Alternativen: Lügen. Versehentlich sein Weinglas umstoßen. Wieder mal das Thema wechseln. Oder …
»Ich bin fertig mit dem Essen « , sagte er und rückte näher an sie heran. »Fertig mit Reden. Küss mich, Baby !«
Sage hatte sich an diese unerwarteten Lippenbekenntnisse gewöhnt, immer dann, wenn er das Thema wechseln wollte. Bei anderen Kerls hätte sie da niemals mitgespielt. Bei Johnny erwiderte sie den Kuss einfach.
Seine Lippen waren noch warm von der Suppe, sie waren weich und geschmeidig und unglaublich routiniert. Das mussten sie auch sein, schließlich war er Profi auf dem Gebiet. Er umfasste sanft ihr Gesicht, um sie bei zurückgeneigtem Kopf noch intensiver küssen zu können. Wie sehr sie diese Bewegung liebte! Seine Hände waren so erotisch und so drängend wie sein Mund und seine Zunge, und dieser Kuss war einfach vollkommen.
»Wer bekommt hier wen zum Dessert ?« , flüsterte sie an seinen Mund.
»Ich habe Cannolis « , sagte er. »Wir müssen sie nur noch mit Creme füllen .«
»Oh .« Sie ließ ihre Zunge in seinen Mund gleiten, fuhr seine Lippen nach und gab sich der Erregung hin, die sich in wohligen Schauern von ihrem Mund über ihre Brüste und den Bauch bis zwischen ihre Beine ausbreitete. »Creme … «
»Das kann ein bisschen zur Sahneschlacht ausarten, aber … « Er schob langsam seinen Stuhl zurück, stand auf und zog sie mit sich. »Es lohnt sich. Komm mit !«
Sie dachte gar nicht daran, ihm zu widersprechen. Ihr Widerstand war bei den Worten Creme und Sahneschlacht sofort erlahmt. »Gehen wir .«
Fast rechnete sie damit, dass er sie direkt ins Schlafzimmer führen würde, doch er hielt vor der Küche und löste sich schließlich aus dem Kuss. Sie musste sich an den Türrahmen lehnen, weil ihr die Beine zunehmend den Dienst versagten.
»Wo hast du deine Rührschüsseln ?« , fragte er.
»Rührschüsseln ?« Hatte er das mit den Cannolis etwa wörtlich gemeint? »Ähm, in dem Schrank da. Was rührst du denn jetzt zusammen ?«
»Die Füllung « , erklärte er, öffnete den Schrank und nahm eine blaue Keramikschüssel heraus. »Die ist perfekt .« Er öffnete den Kühlschrank und holte einen Becher Ricotta und ein paar Orangen heraus, die er auf der Arbeitsplatte aufreihte. »Mist, ich habe den Curaçao vergessen! Du hast nicht zufällig … « Er sah sie an. »Egal. Der muss nicht unbedingt drin sein .«
»Machst du das jetzt ganz frisch ?«
»Ja, klar. Na ja, wenn du es eilig hast … « Seine Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln, als wüsste er genau, wie dringend es ihr war. Und er genoss es. »Dann
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