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Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Jack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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jetzt kommt der Teil meines Angebots, der mir am besten gefällt, Lucy.« Sie drehte sich um und lehnte sich bequem an eine Werkbank. »Ich habe überall in Washington gute Freunde sitzen. Überall auf der Welt, um genau zu sein. Zum Beispiel auch bei der CIA , Ihrem ehemaligen Arbeitgeber. Es sind zumeist die Ehefrauen mächtiger Männer – Frauen, die im Hintergrund wirken, so wie ich. Frauen aus einflussreichen Familien, die alles dafür tun, dass dieser Einfluss Bestand hat. Frauen, die Geheimnisse kennen und bewahren können. Selbst vor ihren Männern. Ganz besonders vor ihren Männern.
    sGeheimnisse können äußerst nützlich sein«, fuhr sie fort. »Soweit ich weiß, gibt es da einen Vorfall in Ihrer Vergangenheit, der aus Ihrer Akte entfernt wurde. Ein Vorfall mit einem gewissen Herrn …«
    Lucy sank der Mut.
    »Roland, Roland Grosvenor. Ein ungewöhnlicher Name. Ich bin sicher, Sie erinnern sich, Lucy.«
    Wissen war Macht, und in diesem Fall war Marilee eindeutig am Drücker.
    Sie sah auf Lucy herab. »Es gibt da jede Menge Gerüchte über sein vorzeitiges Ableben. Offenbar wurde er erschossen – anstelle eines anderen Mannes, und zwar von Ihnen. Den Al-Qaida-Terroristen, dessen kosovarisches Ausbildungszentrum Roland Grosvenor aufgedeckt hatte, hätten Sie treffen sollen … stattdessen haben Sie ein wenig danebengezielt.«
    Lucy rührte sich nicht.
    »Die kleine Vergeltungsaktion war ganz schön folgenreich, nicht wahr, Lucy? Sieht so aus, als hätten Sie Ihre persönlichen Gefühle über die Mission gestellt. Wie viele Menschen – wie viele Kinder! – mussten wohl ihr Leben lassen, weil Sie sich an Ihrem Ehemann rächen wollten?«
    Viele. Lucy versuchte zu schlucken. Die bösen Geister der Vergangenheit meldeten sich mit Macht zurück.
    »Aber Sie sind ziemlich gut darin, sich neu zu erfinden, nicht wahr? Auch diesmal könnten Sie wieder wie Phönix aus der Asche aufsteigen, wenn Sie mit mir kooperieren«, sagte Marilee. »Sie könnten wieder mit sauberer Weste dastehen, und nicht nur das: Sie könnten als Heldin hervorgehen, als Bezwingerin des Bösen.«
    Abscheu machte sich in Lucy breit, aber sie zeigte keine Regung.
    Marilee tippte mit dem Finger auf den obersten Schalter. »Welchen soll ich drücken, Lucy? Was wollen Sie sein: Engel oder Teufel?«
    Lucy ließ sich nach wie vor nicht anmerken, welche Wirkung Marilees Worte auf sie hatten.
    »Aha. Sie haben sich für die Rolle des Engels entschieden. Nun gut. Wie Sie wollen.« Marilee legte den Schalter um. »Jetzt wird es da unten ziemlich feucht werden für Ihren Jack.«

19
    Für den Bruchteil einer Sekunde dachte Jack, der Lärm, ein ohrenbetäubendes metallisches Hämmern, käme von einem riesigen Generator. Doch dann dröhnte das Rauschen von Wasser durch den Tunnel. Es war, als würde die Hölle losbrechen.
    Er konnte nicht mehr länger abwarten und zusehen.
    Jack stieß den Lüftungsrotor weg und warf sich im Schutz der Dunkelheit in den Kellerraum. Kristen schrie, und Theo brüllte unverständliche Befehle.
    Jack bewegte sich in die Richtung, aus der Theos Stimme kam. Der hob ohne zu zögern die Waffe und drückte ab, als er einen Schatten auf sich zukommen sah – Jack konnte ihm gerade noch die Hand wegschlagen.
    Higgie schrie vor Schmerz auf.
    »Er ist getroffen!«, kreischte Kristen. »Du hast ihn angeschossen, Theo!«
    Theo hatte sich irgendwo hinter einen Stapel Boxen geduckt wie ein in die Enge getriebenes Tier.
    Kristen eilte Higgie zu Hilfe. Sie hatte offenbar noch nichts von Jacks Anwesenheit bemerkt. Das Wasser sprudelte jetzt aus der Öffnung des Tunnels in den Keller.
    Jack spähte in die Schwärze und versuchte, alle Sinne zu nutzen, um Theo zu finden. Als sich eine der Boxen bewegte, hechtete er sofort darauf zu. Schießen war unmöglich, da er immer noch nichts erkennen konnte.
    Higgie stöhnte vor Schmerz.
    »Oh mein Gott, er ist in den Bauch getroffen! Theo! Er stirbt!« Ihre Stimme hob sich in Panik.
    Versuchte Theo, über die Wendeltreppe zu entkommen? Jack blieb davor stehen und wartete, bereit zu töten.
    Kristen rief erneut Theos Namen und ließ Higgie zurück, um ihren Bruder zu suchen; ihre Stimme kam direkt auf Jack zu. Als er die Hand ausstreckte, berührte er ihre Brust.
    »Nicht bewegen«, sagte er ruhig und hoffte, dass Theo ihn durch das Rauschen des Wassers nicht hörte.
    Jack spürte, wie sie für einen lauten Schrei Luft holte, und presste ihr die Hand auf den Mund. Mit der Hand, die immer noch die Waffe

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