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Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Jack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Norden bewegte.
    »Sie wären entsetzt, wenn Sie es wüssten«, sagte die erste Stimme. »Ich sage nur so viel: Es war nicht die Person, die dafür im Gefängnis sitzt.«
    »Oh mein Gott«, flüsterte Lucy. »Es gibt noch jemanden, der davon weiß.«
    »Tut mir leid, aber das gehört nicht zu dieser Führung. Kommen Sie bitte, wir gehen zum nächsten Geisterort.«
    Jack machte sich los. »Wir brauchen diese Frau. Nichts wie hinterher.«
    Lucy hätte am liebsten vor Enttäuschung aufgeschrien und ihn wieder an sich gezogen, doch ihre Vernunft siegte schließlich über die Lust. Sie strich ihren Pullover glatt. »Gehen wir.«
    Jack sah sie mit einer Mischung aus Anerkennung und Frust an. »Aber ich bin noch nicht fertig mit dir.«
    Sie schlüpften durch das Tor und eilten dem halben Dutzend Touristen hinterher, bis sie sie in der Cumberland Street einholten, wo außerdem noch ein paar späte Spaziergänger unterwegs waren.
    »Okay, bleiben Sie zusammen«, sagte der Führer und zählte die Teilnehmer durch, bis er bei Lucy ankam. »Tut mir leid, aber das ist eine geschlossene Gruppe. Sie können an dieser Stelle der Tour leider nicht mehr dazustoßen.«
    Lucy sah sich unter den vier Frauen der Gruppe um. »Verstehe. Wir waren nur zufällig hinter Ihnen, als jemand erwähnte, dass hier mal ein Mord stattgefunden hat. Waren Sie das?«, sprach sie eine der Frauen an.
    »Nein«, antwortete die. »Das war …« Sie blickte sich um und runzelte die Stirn. »Sie ist weg.«
    »Sicher?«, fragte Jack.
    »Vielleicht war es ein Gespenst«, bemerkte einer der Männer, und alle lachten.
    »Sie dürfen sich gerne für morgen Abend zu einer Führung anmelden«, schlug der Führer vor.
    Das Grüppchen zog weiter. Jack wandte sich zurück zu der Gasse. »Lucy, schau!«
    Eine Frau stand reglos vor dem Friedhofstor und starrte auf die Stelle, wo laut Polizeibericht angeblich Wandas Leiche gefunden worden war. Sie sah relativ jung aus, trug eine unförmige Jacke und Jeans, und honigblonde Locken umrahmten ihr Gesicht wie eine leuchtende Aura.
    Sie beugte sich vor und spuckte aus.
    »Was zum …«
    Lucy brachte ihn mit einem Händedruck zum Schweigen. »Komm, wir sprechen sie an.«
    »Aber ganz vorsichtig. Ich will sie nicht erschrecken. Lass uns ganz locker rangehen.«
    »Alles klar.«
    Sie hielten sich an den Händen, während sie auf die Frau zugingen, als wären sie ein Liebespaar auf einem spätabendlichen Spaziergang durch Charleston.
    Als sie näher kamen, sah die Frau auf, und Lucy konnte einen kurzen Blick auf ihr blasses Gesicht werfen, das unter ihrem Lockenwust kaum zu sehen war. Im Nu hatte sie das Tor aufgestoßen und war auf den Friedhof verschwunden.
    Lucy heftete sich sofort an ihre Fersen, doch Jack blieb wie angewurzelt stehen.
    »Komm schon«, drängte sie. »Sonst – was ist denn los?«
    Ungläubig atmete er aus. »Sie sah genau aus wie … Kristen Carpenter.«
    Lucy blinzelte ihn an. »Kristen Carpenter ist tot.«
    »Ich weiß. Aber diese Frau sah aus wie sie. Sie sah doch aus wie Vanessa, fandest du nicht?«
    »Komm, wir sehen sie uns genauer an.« Lucy zog ihn zum Tor.
    »Ich habe sie genau genug gesehen«, sagte er. »Ich kenne sie vom Foto, und sie ist jemand, den man nicht so leicht vergisst.«
    Lautlos schlichen sie sich über den Friedhof, die Augen in die Dunkelheit vor sich gerichtet, schlüpften an einem Marmorengel vorbei und kletterten über Grabsteine. Es gab keinen Weg, denn jeder Quadratzentimeter des Geländes war mit Gräbern bedeckt.
    Jack nahm Lucy bei der Hand und führte sie dicht neben sich.
    »Keine Sorge«, flüsterte sie, »ich habe keine Angst vor Gespenstern.«
    »Das war kein Gespenst, Lucy. Diese Frau gleicht verdächtig derjenigen, die ich vier Monate lang gesucht habe.«
    Sie hörten einen Zweig knacken und Schritte rascheln.
    »Hier lang!« Er zog sie nach rechts, doch dann knackte es linker Hand im Geäst, Metall schlug auf Metall, und es ertönten wieder Schritte.
    »Der andere Eingang«, sagte er. »Da drüben.«
    Doch als sie dort ankamen, war die kleine Seitenstraße menschenleer.
    Er murmelte einen leisen Fluch, während er die Straße auf und ab blickte.
    »Jack, sie war es nicht.«
    »Vielleicht nicht«, räumte er ein. »Aber wer auch immer sie war, sie wusste etwas über den Mörder. Und über Eileen. Außerdem sagte sie: ›Sie wären entsetzt, wenn Sie die Wahrheit wüssten.‹ Sie weiß eine Menge, und dann hat sie auch noch an die Wand gespuckt, an der Stelle, wo Wandas

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