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Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Jack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Flurs!
    Noch ehe das Bild in sein Bewusstsein vordrang, barst das Fenster, und die Explosion brachte den Boden unter seinen Füßen buchstäblich zum Beben.
    Lucy!
    Er sprintete zum Vordereingang und riss jemandem die Tür aus der Hand, der ihm entgegenkam und laut rief: »Gas! Es brennt!«
    Jack hechtete die Treppen hoch, während ihm aufgeregte Hausbewohner entgegenkamen. Die flüchtenden Menschen rannten durch die geöffnete Feuertür nach draußen, und niemand bekam mit, dass Jack im dritten Stock die Tür zu Wohnung dreihundertachtzehn mit einem Schuss öffnete.
    »Lucy!« Er sah in die Küche, die in Flammen stand, und auf die brennenden Rollos an den Wohnzimmerfenstern. »Lucy! Bist du hier?«
    Sie hatte nicht auf seine Anrufe reagiert, obwohl er viermal versucht hatte, sie zu erreichen. Mit einem stechenden Gefühl im Magen ließ er sich auf die Knie fallen und kroch los, nicht sicher, ob das hier eine Heldentat war oder das Dümmste, was er je getan hatte.
    Lucy musste irgendwie hier rausgekommen sein. Sie war die gewiefteste Frau der Welt.
    »Lucy!«
    Aber was, wenn sie es nicht geschafft hatte? Die ganze Wohnung stank penetrant nach Gas – niemand war gegen Gas immun, auch Lucy nicht. Er würde sie jedenfalls nicht im Stich lassen, und wenn er selbst dabei draufging.
    Geduckt, mit tränenden Augen, machte er sich in den Flur auf, blickte in leere Zimmer und rief ihren Namen, bis er zum letzten Raum kam. Das Feuer toste und prasselte, dennoch war ein leises Klopfen zu hören, eine schwache Stimme, ein Hilferuf.
    Um Gottes willen, sie war im Schrank eingeschlossen!
    »Geh weg vom Schloss!«, brüllte er. »Ich werde es aufschießen.«
    Jack drückte ab, und als er die Tür aufriss, fiel sie ihm bereits entgegen. Er hob ihren reglosen Körper hoch und verließ so schnell wie möglich mit Lucy auf dem Arm die Wohnung.
    Im Hausflur herrschte totales Chaos, Menschen schrien wild durcheinander, Sirenen heulten, alles umhüllt von dichten schwarzen Rauchschwaden. Im Treppenhaus stellte er Lucy auf die Füße, ohne sie jedoch loszulassen.
    »Lucy!« Als er sie schüttelte, flatterten ihre Augenlider, und ihr Kopf schwankte hin und her. »Schau mich an!«
    Sie lebte. Das war alles, was zählte. Er schloss seine Arme um sie und drückte sie fest an sich, während er sie weiter zur Treppe zog.
    »Kristen …«, murmelte sie.
    Ja, Kristen. Er war so besessen davon gewesen, sie zu finden, dass er fast Lucy dafür geopfert hätte. Der Gedanke bereitete ihm Übelkeit, während er sie die Treppe hinunterschleppte. »Jack, da sind Sachen … Bilder von Kristen.«
    »Beweg dich, Lucy!«
    Ein Feuerwehrmann in voller Montur kam ihnen die Treppe herauf entgegen. »Brauchen Sie Hilfe?«
    »Nein«, sagte Jack. »Ich kümmere mich um sie.«
    Er schleppte sie die Treppe hinunter, und schließlich hörte sie auch auf, sich zu wehren, und ließ sich tragen. Als sie jedoch im Erdgeschoss angekommen waren, schien sie bereits wieder viel klarer im Kopf zu sein, und ihr Blick wirkte ungetrübt.
    »Komm, raus hier«, sagte er und zerrte sie auf die Straße. »Besser, wir lassen uns nicht da drin erwischen.«
    Er bahnte sich energisch einen Weg zwischen Schaulustigen und Feuerwehrleuten hindurch, und dass sie niemandem auffielen, lag einzig daran, dass überall heilloses Durcheinander herrschte.
    Als Jack ein Taxi anhielt, las er in ihrer Miene zunächst noch widerstreitende Gefühle, doch dann schien sie zu kapitulieren. Er schob sie auf die Rückbank und rutschte neben sie.
    »Vendue Inn«, nannte er dem Fahrer als Ziel. Dann wandte er sich an Lucy, die immer noch blass war und nach Luft rang.
    »Oh mein Go…«
    Er ließ sie nicht ausreden, sondern zog sie stattdessen in seine Arme, um sie zu küssen und ihr seinen Atem und sein Leben einzuflößen.
    Um seine Liebe, seine sinnlose, unerwiderte, unleugbare Liebe, in die Seele der einzigen Frau einzupflanzen, die ihm je etwas bedeutet hatte.
    Sie brachte genug Kraft auf, um sich ihm zu entziehen, und sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren.
    Und genauso war es auch. Er hätte sie um ein Haar verloren. Und selbst wenn sie niemals ihm gehören würde, so könnte er es nicht ertragen, wenn sie nicht mehr da wäre.
    »Wie kommst du dazu, mich zu küssen?«, wollte sie wissen.
    Er versuchte zu lächeln und die Sex-Karte auszuspielen, die er immer einsetzte, wenn er seine wahren Gefühle verbergen wollte.
    Weil ich dich liebe.
    Er unterdrückte die Worte und küsste sie erneut. »Was?

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