Bullet Catcher: Jack (German Edition)
Jedenfalls was sie anging. »Ich weiß auch noch, was du als Erstes zu mir gesagt hast. Du bist auf mich zugegangen, hast mir in die Augen gesehen und gesagt …«
»›Ich werde diese Sache hier übernehmen‹«, zitierte sie sich selbst. »›Wenn Sie beweisen können, dass Sie es wert sind, können Sie im Boot bleiben.‹«
Er grinste. »Im ersten Moment dachte ich, du meinst das wörtlich. Ich dachte wirklich, du wolltest mich über die Reling befördern, wenn ich deinen Anforderungen nicht genüge. Ich …« Vorsicht, Culver. »Das fand ich wirklich gut.«
Ein leichtes Lächeln in den Augen, sah sie ihn an. »Weißt du, was ich über dich gedacht habe?«
Er schüttelte den Kopf.
»Ich fand, dass du wahnsinnig gut aussahst … dass dir aber völlig egal zu sein schien, was ich dachte.«
Und genau da hatte sie unrecht.
Lucy schlang ein Bein um ihn und schmiegte sich an ihn. »Ich war schwer beeindruckt von dir. Und mir war gleich klar, dass …«
Als sie zögerte, zog sich seine Brust zusammen. »Was?«
»Mir war klar, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis … Wie hast du das gestern Abend so schön ausgedrückt? Bis du mich blind, stumpf und erbarmungslos fickst?«
Lächelnd streichelte er ihre Taille und die Wölbung ihrer Hüfte. »Das stimmt, Süße. Wenn dir danach ist, dich mal wieder so richtig ins All schießen zu lassen, bin ich genau der richtige Mann.«
Sie rieb ihr Becken an ihm. »So wie jetzt zum Beispiel.« Sie schloss ihre Hand um seinen halb erigierten Penis und glitt dann weiter nach unten, um seine Eier zu streicheln. »Jetzt wäre genau der richtige Zeitpunkt.«
»Ich möchte lieber reden.«
Sie wich zurück. »Wenn ich nicht das hier in der Hand hätte, würde ich mich fragen, ob du tatsächlich ein Mann bist. Reden?«
»Meine Männlichkeit steht hier nicht zur Diskussion, Ms Sharpe. Aber nachdem wir so knapp vor dem Durchbruch stehen, könntest du mir doch erzählen, was passiert ist. Du würdest dich viel besser fühlen, richtig befreit. Dann würden wir uns lieben, du würdest sechzehnmal kommen und um mehr betteln.«
Sie verzog ungläubig das Gesicht. »Ist das deine Meinung? Also, erstens hilft Sex nur vorübergehend. Zweitens ist genau das der Grund, warum ich keinen Lover habe. Weil der Austausch von Körperflüssigkeiten für mich noch lange nicht bedeutet, dass ich einen Mann in mein Leben oder … an meine Probleme heranlasse.«
»Austausch von Körperflüssigkeiten?« Er ließ den Unterkiefer sinken, und in seiner Brust bildete sich ein Klumpen, der ihm schwer in den Bauch sackte. »Meinst du das im Ernst?«
»Jack, du darfst das hier nicht überbewerten. Das will ich nicht. Das hatte ich schon einmal.«
»Ja?«
»Ja. Ich war schon mal verheiratet.«
Überrascht stützte er sich auf einen Ellbogen. »Tatsächlich? Was ist passiert?«
Lucy verengte die Augen zu Schlitzen, nahm ihre weiße Strähne und strich sich damit über das Gesicht. »Ich hab ihn getötet.«
Sie schlug die Decke zurück und schwang sich aus dem Bett. Auf dem Weg ins Badezimmer schnappte sie sich ihre Handtasche und schloss dann mit einem Seufzer leise die Tür hinter sich.
Jack seufzte ebenfalls und ließ sich zurück in die Kissen sinken.
Ich habe ihn getötet.
Sie hatte es also ernst gemeint, als sie das zu Eileen gesagt hatte. Jack drehte sich auf die Seite und ließ seinen Blick durch das Zimmer wandern, bis er an dem antiken Schränkchen hängen blieb, das die Minibar enthielt.
Er spürte das vertraute Ziehen im Bauch, die Gier nach der betäubenden Flüssigkeit.
Für Lucy war Sex das, was für ihn der Alkohol war.
Fluchend stemmte er sich aus dem Bett und schlüpfte in seine Boxershorts. Ihr Laster war so viel besser als seines.
Vom anderen Ende des Zimmers klang ein leiser Ton – sein Handy. Er fand es auf dem Schreibtisch, las die Anruferkennung und versuchte, möglichst neutral und unvoreingenommen zu klingen.
»Hey, Gallagher.«
»Ich bin auf der Suche nach Lucy. Avery meinte, sie benutzt zurzeit diese Nummer.« Sollte heißen, dass er sonst natürlich niemals um sieben Uhr morgens Jack Culver angerufen hätte, wenn er mit ihr sprechen wollte.
»Sie steht unter der Dusche. Soll ich sie holen?«
»Ja.« Dan klang nicht im Mindesten irritiert. »Ich habe wichtige Informationen über den Fall, an dem ihr gerade arbeitet.«
Jack öffnete die Badezimmertür und klopfte an die beschlagene Duschwand. Als Lucy sie öffnete, reichte er ihr ein Handtuch und das
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