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Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Jack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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spuckte sie erst einmal Wasser und Haare aus dem Gesicht und presste den Richter fest an sich, um ihn zum Atmen zu bringen. Ein lautes Platschen direkt neben ihr ließ sie den Kopf wenden, und beinahe rechnete sie mit dem Schützen.
    Ein Paar glasige Augen in einem langen, schmalen Kopf fixierte sie von unterhalb der Wasseroberfläche. Ein großes Maul öffnete sich weit und offenbarte scharfe Zähne, die im Mond weißlich leuchteten, und einen tiefen schwarzen Rachen.
    Lucy rührte sich nicht. Der Richter begann stöhnend zu sich zu kommen.
    Higgins mit sich ziehend, wich sie langsam zurück, doch der Alligator folgte ihnen.
    »Lucy …« Wieder bei Bewusstsein versuchte Higgins, selbstständig zu stehen, doch sein verletztes Bein gab nach.
    Sie stützte ihn, so gut sie konnte, doch sein Gewicht zog sie schwer nach unten und tauchte sie für einen Moment unter Wasser. Ihre Füße sanken noch tiefer in den Schlamm ein, sie versuchte sie herauszuziehen, doch sie steckten bis über die Knöchel fest. Es gelang ihr aufzustehen, doch Higgins’ Gewicht zog sie mit jeder Bewegung tiefer.
    Der Alligator kam näher, und sein Blick wurde zunehmend gierig.
    In der Ferne war ein Grollen zu hören, und der Morast um ihre Füße begann zu vibrieren. Das Motorboot.
    »Wir sind hier!«, rief Lucy, ohne den Blick von dem Alligator zu nehmen, und immer noch Higgins im Arm, der wieder bewusstlos geworden war. Ihr linker Arm, mit dem sie Higgins um die Brust gepackt hatte, war völlig ungeschützt, und sie versank mit jedem Atemzug tiefer im Schlamm.
    »Hier!«, schrie sie erneut.
    Jetzt griff das Tier an, und Lucy konnte ihren Arm gerade noch rechtzeitig wegreißen, ehe seine Zähne sich in ihr Handgelenk bohrten. Stattdessen erwischte er Higgins’ durchnässtes Hemd. Sie zerrte den Richter zurück, riss am Hemd und rettete ihn damit vor der nächsten tödlichen Beißattacke.
    Durch den Schwung wurde sie rücklings umgeworfen und konnte den Kopf gerade noch über Wasser halten.
    Das Reptil schien die Angst vor Gefahr und Tod zu spüren. Es schoss mit aufgerissenem Maul vor und schraubte sich aus dem Wasser, um sich auf Higgins’ Schulter zu stürzen.
    Lucy warf sich auf die Bestie und griff in ihre schuppige Haut, um sie abzuwehren. Das Tier traf laut platschend auf dem Wasser auf, sodass ihr eine Riesenladung Schlamm ins Gesicht spritzte.
    Noch bevor sie sich die Augen reiben konnte, attackierte der Alligator erneut und verfehlte dabei Higgins’ Arm um Haaresbreite. Dann hob er sein aufgerissenes Maul zum Himmel, um zur endgültigen tödlichen Attacke anzusetzen. Das ohrenbetäubende Krachen eines Schusses ertönte, und der Alligatorkopf zerplatzte vor ihren Augen in tausend Fetzen aus Zähnen und Haut.
    Lucy fuhr herum und sah Jack, der breitbeinig in einem Kajak stand, im fahlen Licht des Mondes, die Waffe im Anschlag und den linken Finger am Abzug. Er sprang aus dem Boot und war mit zwei großen Schritten bei ihnen, um Lucy zu halten und Higgins davor zu bewahren, wieder unter Wasser zu sinken.
    Dann tauchte der Außenborder auf, gesteuert von Donovan, während Owen heraussprang und zu Hilfe eilte.
    »Nimm ihn«, sagte Lucy und deutete auf Higgins. »Wir stecken im Schlamm fest.«
    Owen zog den Richter aus dem Wasser, während Jack sich um Lucy kümmerte.
    »Jemand hat hier draußen geschossen«, berichtete sie.
    »Ja, ich habe es vom Bootshaus aus gehört.« Er drehte Lucys Kanu wieder auf die richtige Seite und zog sie an sich. »Du wirst nicht für möglich halten, was ich da drin gefunden habe«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Hinter ihr sagte Owen: »Wir nehmen ihn mit, Lucy.« Er und Donovan hatten Higgins, der wieder bei Bewusstsein war, in ihr Motorboot gehievt.
    »Haltet ihn flach!« Sie sah sich wieder nach dem Schützen um. »Ich komme sofort nach.«
    »Oh nein«, flüsterte Jack, »wir gehen sofort zum Bootshaus.«
    Sie sah ihn fragend an. »Was hast du gefunden? Theo?«
    Er schüttelte den Kopf. »Die Schatzkammer.«

17
    »Bitte, sag mir, dass du den Unsinn nicht glaubst, Lucy!« Jack gab dem Glasfiberboot so viel Schwung, dass der Holzboden im Bootshaus bebte und die an der Wand hängenden Ausrüstungsgegenstände klapperten.
    Lucy schloss die Tür hinter sich und wandte sich zu ihm um. Von Kopf bis Fuß triefend, die Hände in die Seiten gestemmt, das Haar voller Schlamm, stand sie da, und das durchnässte T-Shirt klebte an ihrem Körper. Der Ausdruck in ihren Augen sagte alles.
    Sie hatte Higgie die Geschichte

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