Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
Tipp.«
    »Hier, trinken Sie was und entspannen Sie sich.« Blake versuchte, Fletch ein Glas Wein in die Hand zu drücken. »Das gehört sich hier so.«
    Aber nicht für mich . Fletch winkte ab und machte sich auf den Weg zu der Pyramide. Mit leisem Fluchen stellte er fest, dass die beiden Frauen nicht mehr zu sehen waren.
    Weit konnten sie aber nicht gekommen sein. Er lief die Stufen des Baus hoch, der eine verkleinerte Version des Wohnpalastes darstellte. Oben starrten ihm drei steinerne Statuen mit klassischen Maya-Masken entgegen, die auf einer ansonsten leeren Fläche standen.
    Er ging über den steinernen Boden, um einen Blick hinter die Pyramide zu werfen, auf ein dunkles Labyrinth aus Schatten und Gestrüpp. Keine Partybeleuchtung, kein irrlichternder Schein einer Taschenlampe, die auf Menschen hingedeutet hätte. Eine böse Vorahnung regte sich in seiner Brust.
    Fletch blieb auf den rückwärtigen Stufen stehen und lauschte auf Geräusche, auf eine vertraute Stimme, doch alles, was er hörte, waren das Gelächter und die leise Musik der letzten Gäste, die noch im Hof waren. Taliña hatte gesagt, die Besichtigung würde hier beginnen. Waren die beiden Frauen anschließend zu dem anderen großen Tempel gegangen, der ein paar hundert Meter weiter nördlich stand?
    Er machte sich auf den Weg zu dem Bau, der noch tiefer hinter Büschen und Bäumen verborgen lag. Wie hatte sie diesen Tempel genannt? Den Höhepunkt der Maya-Baukunst? Er nahm die breiten Stufen im Laufschritt.
    Die abgeflachte Spitze der Pyramide war ein großer, ummauerter Raum, der nach vorne zu den Stufen hin offen war. Mit Türkisen und Gold geschmückte Reliefs zierten die Wände, dazwischen waren Symbole und Hieroglyphen zu erkennen. Fletch drehte sich, um in jeden dunklen Winkel blicken zu können, und rief Mirandas Namen. Keine Antwort.
    Er warf einen Blick zurück über die Schulter zum Hof, der jetzt so weit entfernt war, dass die Klänge der Party kaum mehr zu hören waren. Mit ein paar Schritten erreichte er das Zentrum des Raumes, wo die große steinerne Skulptur eines Jaguars stand, mit weit geöffneten Lefzen, die Vorderpfoten zwei Meter hoch in der Luft. Zwischen den Hinterbeinen des Tieres stand ein kleines Tongefäß mit einer brennenden Kerze.
    Daneben lag der Spiegel mit den auffälligen gelben Edelsteinen.
    Fletch fluchte leise. Sie war hier gewesen. Und zwar gerade eben erst. Die Kerze hatte erst eine kleine Wachspfütze gebildet, und noch war nichts auf den magischen Spiegel getropft. Er ging los in Richtung der von einem Bogen überspannten offenen Seite und hielt abrupt inne, als sich der Klang seiner Schritte veränderte.
    Er ging zurück – und wieder vor. Der Boden unter seinen Füßen war hohl. Neugierig wanderte er durch den Raum und klopfte mit dem Schuh, um festzustellen, wo der Hohlraum war. Gab es einen Eingang nach unten? Im Dunkeln studierte er den Sockel der Statue. Er bestand aus Holz und war mit vier Bolzen im Boden befestigt. Die Bolzen waren lose.
    Mit zwei Händen lehnte er sich gegen die Statue, die sich leicht verschieben ließ und eine Öffnung freigab. Im Dunkeln war eine Treppe erkennbar, die in ein schwarzes Loch hinunterführte.
    Er nahm die Kerze, zog reflexartig seine Glock und machte ein paar Schritte in die Schwärze. Es war kühler hier drinnen, und die Luft war feucht. Als er unten ankam, hielt er die Kerze hoch und spähte in die Dunkelheit.
    »Verdammte Scheiße«, flüsterte er und ließ die Kinnlade sinken.
    Bestimmt zehntausend Exemplare von Mirandas Buch waren hier in ordentlichen drei Meter hohen Stapeln aufgereiht, glänzend weiße Büchertürme mit der immer gleichen roten Aufschrift.
    Das war nicht das Werk eines Fans, sondern eines Fanatikers.
    Das war Wahnsinn .
    Fletch stieg die Treppe wieder hinauf und schob sich durch die Öffnung. Der halb offene Raum war noch immer leer und dunkel. Er schnappte sich den Spiegel und machte sich im Laufschritt auf, Miranda zu finden, die Waffe gezückt und mit allen Sinnen in Alarmbereitschaft.

7
    Taliña beleuchtete mit tief gehaltener Taschenlampe den Pfad, auf dem sie Miranda tiefer in den Regenwald führte. Vom Dach des Tempels aus waren sie schon nicht mehr zu sehen. Bald würde sie auch kein Licht mehr brauchen, außer dem Schein, den ihr Kyopa abstrahlte.
    Sie bebte vor Vorfreude. Miranda würde verstehen. Miranda würde helfen, damit es passierte. Miranda war eine Schamanin wie sie. Taliña hatte die Verbindung zwischen ihnen bei ihrer

Weitere Kostenlose Bücher