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Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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ersten Begegnung gespürt. Ein faszinierendes Gefühl.
    »Ich fand Ihren Artikel über die Neun Herrscher brillant«, sagte Taliña, als sie sich der Abzweigung zum Grabmal näherten.
    »Sie haben ihn gelesen?«, fragte Miranda überrascht.
    »Er steht im Internet, außerdem haben Sie lange Abschnitte davon in Ihr Buch übernommen. Und das habe ich natürlich auch gelesen.«
    »Das ist … sehr schmeichelhaft.«
    »Ich studiere die alten Maya, Miranda. Und Sie erforschen sie. Ich bin die Schülerin, Sie die Lehrerin. Außerdem gehört es dazu, dass ich Ihre Arbeiten kenne, wenn ich Sie hierher einlade.« Sie legte Miranda die Hand auf den Rücken und führte sie um den Eukalyptusbaum herum, der die Stelle markierte, wo der Pfad abzweigte. »Aber jetzt möchte ich die Rollen tauschen und Ihnen ein wenig Schamanenkunst beibringen.«
    Miranda lachte leise. »Ich weiß nicht, ob ich eine gute Schamanin abgeben würde, Taliña, aber ich würde gerne einmal – oh! Sehen Sie nur! Das ist unglaublich .«
    Das war es wirklich. Der letzte Bau, der in Canopy errichtet worden war, stellte ein echtes Meisterwerk dar. Taliña hatte alles überwacht, kein Stein war ohne sie gesetzt worden, auch die Entstehung der meisterhaften Reliefs an den drei Meter hohen Mauern und in der fünf Meter langen Kammer selbst hatte sie begleitet. Anders als alle anderen Bauten in Canopy war das Grabmal nicht lehmfarben, sondern jadegrün. Die polierte Jade war allgegenwärtig, und ihre Energie im Innern war förmlich greifbar.
    »Kommen Sie«, sagte Taliña und zog Miranda auf die sechsstufige Treppe zu, die zu einer Öffnung führte. Der Eingang war so schmal, dass sie nicht nebeneinander hindurchpassten. »Wir wollten, dass es eine perfekte Replik wird. Deshalb ist es auch wie im Original ein bisschen mühsam, hineinzukommen.«
    Sie wand sich durch die Öffnung und nahm Mirandas Hand, um ihr hindurchzuhelfen. Im Innern richtete sie ihre Taschenlampe auf die wunderschöne Reliefplatte, die nahezu den gesamten Boden bedeckte. Ihr Blick lag auf Miranda.
    »Oh Taliña«, rief Miranda aus und sank auf die Knie, um das Kunstwerk zu berühren. »Es ist absolut umwerfend.«
    »Das finde ich auch. Aber sehen Sie hier.« Sie lenkte den Schein der Taschenlampe an die gegenüberliegende kurze Wand der Krypta auf eine ein Meter fünfzig hohe Mosaikmaske aus reiner Jade, viel größer als die diversen anderen in ihrem Wohnpalast.
    Miranda ging um den Sarkophagdeckel herum, um die Darstellung zu bestaunen. »Wunderbar«, flüsterte sie, berührte sie vorsichtig und sah Taliña an. »Sie sollten hier Seminare anbieten, es der Öffentlichkeit zugänglich machen. Es ist ein unglaublicher Ort, man meint, die Geschichte und Kultur der Maya förmlich einzuatmen.«
    Taliña nickte dankend mit dem Kopf. »Dann lassen Sie mich jetzt beginnen. Setzen Sie sich, hier, mir gegenüber.« Als Miranda saß, schaltete sie die Taschenlampe aus. »Ich werde Ihnen jetzt zeigen, wie man das Kyopa heraufbeschwört.«
    »Taliña«, sagte Miranda unerwartet. »Bitte schalten Sie das Licht wieder an.«
    Sie folgte der Aufforderung. »Was ist los?«
    Sogar im schwachen Licht konnte sie sehen, dass Miranda blass geworden war. »Ich hasse enge, dunkle Räume. Bitte, lassen Sie die Taschenlampe an.«
    »Dann wird es uns nicht gelingen, unser eigenes Licht zu schaffen. Sie haben doch sicher vom Energielicht gehört? Ein Licht, das kaum größer ist als Ihre Faust, das, von mystischer Kraft gespeist, im Raum schwebt?«
    Miranda runzelte die Stirn. »Ja, aber ich dachte, das wäre Folklore.«
    »Falsch gedacht.« Sie musste sich bemühen, um nicht beleidigend zu klingen. Miranda hörte sich schon an wie Victor. »Wir lassen das Licht an, bis wir einen Schritt weiter sind. Okay. Setzen Sie sich wieder.«
    Als Miranda wieder auf dem Boden saß, holte Taliña den Toli aus einer tiefen Tasche ihrer Tunika. »Der hier ist kleiner, aber genauso wirkungsvoll«, erklärte sie und wendete ihn, damit sich Mirandas Geist darin fangen konnte. Einen Augenblick betrachtete sie schweigend das schöne Gesicht, das ihr entgegenblickte und das von sorgenvollen Schatten gezeichnet war.
    »Ich sehe das Gleiche wieder«, sagte sie leise. »Jemand will Ihnen wehtun, meine Liebe. Jemand wird Ihnen großen Schmerz zufügen.«
    Als Antwort hörte sie nur ein leises Seufzen.
    Taliña schloss die Augen. Am liebsten hätte sie jetzt die Taschenlampe ausgeschaltet, doch sie wollte Miranda keine Angst machen. Was sie zu

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