Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher
ich dir das alles erklären kann. Anschließend darfst du frei entscheiden.«
Ihr drang vage ins Bewusstsein, wie die Menschen um sie herum auf sie blickten, manche lächelnd, andere entrückt seufzend. Ein Mann, der am Flugsteig vor einer Frau in die Knie ging – das weckte bei den meisten mit Sicherheit romantische Assoziationen.
Er zog sie näher an sich, als wollte er ihr förmlich seinen Willen überstülpen. »Es ist Blake«, flüsterte er hastig. »Du bist einer miesen Abzocke in die Quere gekommen.«
Sie sah ihn abwartend an.
»Er – und ich würde eine Million darauf verwetten, dass auch seine feine Schamanengattin beteiligt ist – hat so was wie eine Sekte gegründet, über die sie Survival-Kits für den Weltuntergang 2012 verkaufen. Wahrscheinlich ziehen sie auch Kreditkartennummern aus dem Internet, das überprüfen wir noch. Miranda, die sind es, die dich und dein Buch stoppen wollen. Es könnte die Menschen, die sie zu betrügen versuchen, allzu leicht umstimmen. Du klärst die leichtgläubigen Menschen auf, mit denen sie ihre Millionen machen wollen. Sie wollen verhindern, dass du ihnen einen Strich durch die Rechnung machst.«
Sie starrte ihn nur an. »Und du meinst, dass ich dir glaube, nach all dem, was du mir heute Morgen erzählt hast?«
»Ja.«
Die blecherne Stimme aus dem Lautsprecher unterbrach das Schweigen zwischen ihnen. »Alle Passagiere des Fluges 516 nach Atlanta, Georgia, bitte einsteigen.«
Er packte sie fester. »Miranda, ich habe außerdem mit Jack Culver gesprochen. Er hat deshalb so verzweifelt versucht, mich zu erreichen, weil er zusätzliche Informationen bekommen hat.« Als sich ihre Augen argwöhnisch verengten, umfasste er ihre Beine, damit sie ihm weiter zuhörte. »Eileen Staffords Kind ist jemand anderes. Er hat eine Geburtsurkunde gesehen, die beweist, dass du es nicht bist.«
»Ich bin nicht adoptiert?«
»Du bist nicht Eileen Staffords Kind – er hat die Frau selbst gefunden. Trotzdem … bist du ein Baby vom Sapphire Trail.«
Sie ließ sich zurück auf den Stuhl sinken, ohne den Blick von ihm zu wenden. »Ich weiß nicht, was ich noch glauben soll.«
»Eines kannst du unbesehen glauben: Du bedeutest mir viel. Ich möchte dir helfen. Ich will wirklich jeden Einzelnen von diesen Apokalypse-Spinnern zur Strecke bringen und dir zum Erfolg verhelfen. Ich will noch viele Male so mit dir zusammen sein wie letzte Nacht. Ich möchte dich auf deinem ersten Flug begleiten und dir zeigen, wie schön das Reisen ist und wie wunderbar eine Beziehung sein kann, egal ob über weite, kurze oder gar keine Distanz.« Seine Augen leuchteten vor Entschlossenheit, seine Hände waren geballt.
Seine Worte zerrissen ihr das Herz. Am liebsten hätte sie sich sofort in seine Arme geworfen und ihm jedes seiner Worte geglaubt. Die Sehnsucht war beinahe schmerzhaft, doch sie hielt sich zurück. In ihrem Kopf drehte sich noch immer alles.
»Bitte«, flüsterte er und schloss seine Finger um ihre Handgelenke. »Geh noch nicht nach Hause. Wenn du es tust, falls du es tust, möchte ich mitkommen. Ich habe das ganze Elend verursacht, und ich möchte dir dabei helfen, es durchzustehen. Bitte, bleib bei mir. Ich fahre nach Canopy. Ich werde Verstärkung haben, wir können diese Armageddon-Abzocker also ausheben und den Leuten das Handwerk legen. Lass uns das zusammen tun, bitte. Wenn alles erledigt ist und du bereit bist, komme ich mit dir nach Atlanta oder wo auch immer du hin möchtest. Oh verdammt … « Seine Stimme – sie brach . »Ich will dich nicht verlieren.«
Ihr Herz flog ihm entgegen, und sie verspürte plötzlich eine absolute Gewissheit: Sie wollte ihn auch nicht verlieren.
»Also gut, Adrien.« Sie stand auf, und er folgte ihrer Bewegung, ohne sie loszulassen. »Dann schnappen wir uns die Schweinehunde.«
»Uh … alle Achtung, Lucy-Juicy.«
Lucy ignorierte die erotische Stimme und ließ sich von dem vertrauten dunklen Lachen nicht aus ihrer Krieger-drei-Pose reißen. Ein Bein pfeilgerade nach hinten ausgestreckt, den Oberkörper perfekt waagerecht zum Boden ausgerichtet, verharrte sie noch einmal dreißig Sekunden, ehe sie sich in den Hund hinunterdehnte, um schließlich auf die Matte zu sinken und sich zu dem Mann umzudrehen, der sie als Einziger bei dem etwas anzüglichen Spitznamen nennen durfte.
Dan Gallagher schlenderte in ihren Fitnessraum, der im Untergeschoss ihres Anwesens lag, und ließ sich lässig auf eine Hantelbank sinken. Er hatte dieses schiefe,
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