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Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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wollte der Fahrer wissen.
    Delta flog Atlanta unzählige Male am Tag an. Sie konnte von hier starten und wäre binnen weniger Stunden zu Hause, geborgen im Schoß von Heim und Familie. Daheim bei Dee und Carl Lang aus Marietta im Bundesstaate Georgia.
    Oh Gott im Himmel, waren sie wirklich ihre Eltern?
    Adrien Fletcher hatte eine Saat des Zweifels gelegt, die vielleicht niemals aufgehen würde, die jedoch für immer da wäre und die sie immer quälen würde.
    »Ma’am? Delta Airlines?«
    Sie zwang sich zurück in die Realität, zu der Entscheidung, die sie getroffen hatte. »Ja, ich fliege mit Delta.« Kaum ein Satz aus ihrem Mund hätte absurder klingen können.
    Außer vielleicht: Bist du wirklich meine Mutter?
    Sie spielte mit dem Knoten des Verbandes, den ihr Adrien letzte Nacht so liebevoll angelegt hatte. Zwischen Sex, Küssen und australischem Geflüster hatte er sie verbunden, routiniert wie ein Arzt.
    Würde so ein Mann handeln, der vorhatte, ihr Leben zu zerstören?
    Dann hielt das Taxi am Straßenrand, und es war, als würde sie einer Fremden dabei zusehen, wie diese am Schalter stand und wartete, wie sie mit der Mitarbeiterin der Fluggesellschaft sprach, ein Ticket löste, ihren Ausweis zeigte, ihren Koffer aufgab, zur Toilette ging und sich schließlich an einem überfüllten Ort niederließ, an dem täglich Millionen normaler Menschen vorbeikamen.
    Eine Stunde lang verharrte sie regungslos auf dem marineblauen Stuhl. Mütter mit Babys, Geschäftsleute mit Laptops, Teenagers mit iPods, Familien und Großmütter und Flugbegleiter strömten vorbei, auf dem Weg zu ihrem Flugzeug, zu ihrem Gepäck, in der Hand ein Telefon, etwas zu trinken oder zu essen, lachend, in Unterhaltungen vertieft, normal.
    Ihr Herz blieb unerwartet ruhig, ihre Hände überraschend trocken, ihr Magen erstaunlicherweise kaum aufgewühlt.
    Bis angekündigt wurde, dass Flug 516 nach Atlanta nun zum Einsteigen bereit sei.
    »Das Boarding beginnt mit den Abschnitten eins bis vier«, sagte eine freundliche, aber energische Stimme. »Passagiere mit Plätzen in den Abschnitten eins bis vier, bitte begeben Sie sich zum Gate A neun.«
    Einige Passagiere standen auf, sahen auf ihre Unterlagen und riefen ihre Kinder zur Ordnung. Miranda ließ die vor Nervosität zerpflückte Kante ihres Boardingpasses herumschnalzen. Abschnitt sieben.
    Hitze und Furcht prickelten auf ihrer Haut, im Nacken und bis in die Arme herunter. Sie atmete lang und gleichmäßig ein.
    Millionen von Menschen taten so etwas jeden Tag. Niemand kam dabei ums Leben. Niemand fiel einfach so vom Himmel. Niemand –
    »Passagiere mit Plätzen im Abschnitt fünf werden jetzt zum Gate gebeten.«
    Aber wie viele von diesen Millionen haben gerade erst erfahren, dass sie adoptiert wurden? Oder dass der Mann, auf den sie scharf waren und mit dem sie letzte Nacht geschlafen haben, ein Verräter sein könnte, der gekommen war, um alles zu zerstören? Oder dass –
    »Abschnitt sechs. Passagiere des Fluges 516 nach Atlanta mit Plätzen in den Abschnitten eins bis sechs bitte zum Gate.«
    Atme, Miranda. Du kannst das.
    Zumindest hatte Adrien sie gezwungen, sich ihrer größten Angst zu stellen. Dafür konnte sie ihm dankbar sein. Ebenso wie für die fünf intergalaktischen Orgasmen letzte Nacht und das Lachen, die Zärtlichkeit und die wunderschönen –
    »Ich komme mit dir.«
    Sie schnappte nach Luft, und als sie die Augen öffnete, sah sie ihn vor sich auf dem Boden knien.
    »Ich komme mit, Kleines. Ich werde mit dir fliegen und dir die Hand halten, damit du dich sicher fühlst und endlich all die Ängste loswirst, die dich schon so lange quälen.« Er drückte sanft ihre Hand und wedelte mit einem Boardingpass.
    Miranda konnte nichts anderes tun, als ihn anzusehen, den beständigen, aufrichtigen Blick aus seinen goldbraunen Augen, das vom Wind zerzauste Haar und die Brust, die sich rasch hob und senkte – was mit Sicherheit auf einen Spurt durch den ganzen Flughafen zurückzuführen war.
    »Miranda, ich habe die Apokalyptiker gefunden, ich weiß, was sie vorhaben und warum, und ich möchte dir den Triumph gönnen, sie mit mir zusammen zur Strecke zu bringen.«
    Er hatte die Typen gefunden? »Wie hast du mich gefunden?«
    Er klopfte auf ihr Handy, das in einem Außenfach ihrer Handtasche steckte. »Mit dem Ortungssystem. Ich hatte einen Chip in den Apparat eingelegt.«
    »Du hast was ?«
    »Bitte«, erwiderte er und legte ihr einen Finger auf die Lippen. »Gib mir zwei Minuten, damit

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