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Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Wade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Vergangenheit?«
    »NachdemsichmeinVatervonMaryLouisePorterhattescheiden lassen, hat er mir bei einer aufwändigen Suche geholfen.«
    »Und als Sie dann herausfanden, dass sie im Gefängnis sitzt, wollten Sie nichts mehr mit ihr zu tun haben?«
    Sie lachte kurz auf. »Ich gebe zu, das hat meine Wunschfantasien schwer erschüttert.«
    »Die worin bestanden?«
    »Nun, dass mein Vater und meine leibliche Mutter sich kennenlernen, sich ineinander verlieben, heiraten und ich endlich eine Mutter habe, die mich wirklich will, statt einer, für die ich nichts anderes bin als ein auf der Straße aufgelesener Bastard.« Als der Barmann vorbeikam, schoss sie von ihrem Hocker hoch. »Henry, kann ich einen Augenblick mit Ihnen reden?«
    »Möchten Sie noch einen Drink, Miss?«
    »Ich möchte meinen Freund finden«, sagte sie und umfasste sein Handgelenk. »Sie sind der erste Mensch, der Clive tatsächlich gesehen hat, seit er vor einem Monat eine Kreuzfahrt angetreten hat. Erzählen Sie mir bitte alles.«
    Wade hütete sich davor, einzugreifen. Wenn sie das auf ihre ruppige Art tun wollte, würde er sie nicht aufhalten.
    Henry blickte sich um, doch die Frau von der Verwaltung war verschwunden, und die anderen Gäste schienen gerade nichts zu brauchen. »Ich kann Ihnen nur so viel sagen: Er hat hier unter dem Namen Jason Brooks eingecheckt, und auch mir hat er sich als Jason vorgestellt. Über einen Clive weiß ich nichts.«
    »Was ist mit dem Mann, mit dem er zusammen war? Kennen Sie dessen Namen?«
    »Nein, aber … « Er zögerte, und seine dunklen Augen verrieten, dass er nicht sicher war, wie weit er gehen konnte. Wade hätte ihn mit Leichtigkeit zum Reden gebracht, doch Vanessa quetschte ihm die Hand und beugte sich so nah zu ihm über die Bar, dass es aussah, als wollte sie ihn beißen, wenn er nicht bald ein paar Infos ausspuckte.
    »Sie müssen mir das sagen«, beharrte sie.
    Oh nein, das musste er ganz und gar nicht. Aber davon war sie mit Sicherheit nicht zu überzeugen.
    »Wenn man so einen Job hier lange genug macht«, setzte Henry an, »lernt man irgendwann, die Leute zu unterscheiden. Es gibt die, die zum Vergnügen hier sind, und die, die vor etwas davonlaufen, verstehen Sie?«
    »Und Sie meinen, er ist vor etwas davongelaufen?«, fragte Vanessa.
    Henry seufzte mit Blick auf Wade und fügte dann hinzu: »Es gibt auf dieser Insel ebenso wie auf St. Kitts Menschen, die nicht gefunden werden wollen. Verstehen Sie, was ich meine? Vielleicht weil sie sich vor der Steuerbehörde, der Polizei, dem FBI verstecken oder weil sie mit Drogen handeln oder Geldwäsche betreiben … kurz, weil sie irgendetwas tun, das nicht … legal ist. Die Inseln ziehen diese Art von Menschen förmlich an.«
    »Er hat nichts Böses getan«, wiegelte Vanessa ab. »Er ist ein vollkommen gesetzestreuer Bürger. Er arbeitet hart und ist ein guter Freund.«
    Henry sah nicht überzeugt aus. »Die meisten Leute, die auf Nevis in so einem Resort absteigen, benutzen ihr Handy nicht oft – weil sie froh sind, es endlich einmal für ein oder zwei Wochen ausgeschaltet lassen zu können, wissen Sie? Aber dieser Mann hat in einem fort telefoniert – «
    »Telefonieren macht ihn noch nicht zum Verbrecher.« Sie konnte ihre Empörung nicht verbergen. »Er lebt vom Telefon. Er ist Hedgefonds-Manager.«
    Henry wandte sich achselzuckend ab. »Ja, natürlich. Wie Sie meinen.«
    Die Chance war vertan. Sie hatten ihn verloren.
    Wade stand auf und schob verstohlen eine Fünfzigdollarnote über die Bar. Vanessa bemerkte es nicht, aber Henry.
    »Sie waren uns eine große Hilfe«, sagte Wade.
    Henry ließ den Schein in seiner Hand verschwinden, ohne hinzusehen. »Tut mir leid, dass ich nicht gehört habe, worüber sie gestritten haben«, sagte er an Wade gewandt, ohne Vanessa zu beachten. »Aber Jason war sehr aufgebracht. Der andere Mann ging, Jason telefonierte, trank zwei Gimlets und verschwand. Am nächsten Abend war er allein hier. Er telefonierte wieder und ging dann.«
    »Ist das alles?«, fragte Wade.
    »Na ja, etwas später kam jemand in die Bar, den ich hier noch nie gesehen hatte. Ein großer, dicker Einheimischer mit verschlagenem Blick. Er hat mich ebenfalls gefragt, ob ich M r Brooks gesehen hätte. Als ich ihm sagte, dass er erst vor wenigen Minuten hier gewesen sei, ging er sofort wieder, und seither habe ich keinen der Herren mehr gesehen. Ehrlich, das ist alles, was ich Ihnen sagen kann. Ich weiß nicht, wo er sich aufhält oder wann er

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