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Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Wade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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sollte. Er erwiderte diese Liebe nicht. Aber solange er im Verborgenen bleiben musste, brauchte er den Mann und dessen Hilfe.
    »Danke«, wiederholte er, wohl wissend, dass es distanziert und hart klang. Vermutlich machte er sich damit umso attraktiver.
    Nachdem das Telefonat zu Ende war, überlegte Clive, ob er aufstehen und laufen gehen sollte, entschied dann aber, dass er heute zu faul dazu war. Und so blieb er liegen und dachte darüber nach, wie dankbar er für eine Freundin wie Vanessa sein konnte. Nach allem, was sie durchgemacht hatte, trotz all der Mauern, die sie um ihr Herz errichtet hatte, war sie der Wall Street untreu geworden und hatte ein Flugzeug bestiegen, um ihn zu suchen.
    Das war Liebe. Keine körperliche, keine romantische, dafür eine umso mächtigere und viel zu wenig gewürdigte Liebe.
    Der Gedanke an ihre Selbstlosigkeit schnürte ihm die Kehle zu, doch dann meldete sein Handy lautlos den Eingang einer neuen Nachricht. Aus Furcht, dass ihn irgendjemand orten könnte, ignorierte er sie und schaltete das Telefon ab. Das Display wurde schwarz, so wie der Raum um ihn herum.
    Trotz allem war er in Versuchung, Vanessa noch einmal eine SMS zu schicken. Ob er sie dazu bringen konnte, sicher und ohne ihn heimzukehren, indem er die Wahrheit andeutete? Doch wenn sie die ganze Wahrheit erfuhr … würde sie als Nächste sterben.
    Und das konnte er nicht riskieren. Er hatte genug Schuld auf sich geladen, auch ohne ihren Tod.

7
    »Verdammte Kacke«, flüsterte Vanessa. »In Fort Knox einzubrechen wäre nicht so kompliziert.«
    Im Mondlicht, das vom weißen Sand zurückgeworfen wurde, konnte sie Wades gerunzelte Stirn sehen.
    »Das Reinkommen macht mir eigentlich keine Sorgen«, sagte er. »Eher das Rauskommen.«
    »Was meinen Sie?«
    Er deutete auf die massive Mauer, die ebenso gelb gestrichen und grün bewachsen war wie das schindelgedeckte Cottage und das angebaute Poolhäuschen. »Das wird schwieriger, als ich dachte.«
    »Sie haben die Mauer doch vom Hotelfenster aus gesehen und gemeint, es dürfte kein Problem sein.«
    Entgegen dem versprochenen direkten Blick auf die Villa, mit dem er sie in seine Suite gelockt hatte, hatte man vom Balkon aus nicht wirklich viel erkennen können. Doch bevor sie sich noch darüber aufregen konnte, hatte er ihr ein hervorragendes Menü servieren lassen, über das sie wie ausgehungert hergefallen war. Anschließend hatte er einen Laptop mit einem ultracoolen Programm hervorgezaubert, mit dessen Hilfe er ein Satellitenbild der Anlage und ein erstaunlich exaktes dreidimensionales Abbild des Cottages fertigte. Und getreu seinem Versprechen waren sie – nachdem Vanessa Jeans und Sneakers angezogen und sich ein dunkelblaues Kapuzenshirt von ihm geliehen hatte – um Mitternacht losgezogen, um über dunkle abgeschiedene Pfade zur Palm Grove Villa zu schleichen.
    Wenn ihr die Gefahr nicht so bewusst gewesen wäre, hätte Vanessa das mitternächtliche Abenteuer mit diesem coolen Typen genossen. Er bewegte sich wie ein Schatten durch die Nacht, gab ihr Halt mit seiner großen, leicht rauen Hand, und manchmal kam er näher und flüsterte ihr Anweisungen ins Ohr, sodass ihr wohlige Schauder über die Haut prickelten. Er war so selbstbewusst, gründlich und wachsam, dass jede Zelle in ihrem Körper vor Entzücken vibrierte.
    Wenn er nicht ausgerechnet der verhasste Überbringer schlechter Nachrichten gewesen wäre, dann hätte sie sich für seine Hilfe gebührend bedankt – mit einer Nacht in seiner Suite, die er mit Sicherheit nie vergessen würde. Allein der Gedanke daran brachte ihre Hormone in Wallung.
    Sie wagte einen verstohlenen Seitenblick auf seinen zu einer schmalen Linie zusammengepressten Mund. Es war unmöglich, diese Lippen anzusehen, ohne ans Küssen zu denken. Ihr Magen hüpfte beim Anblick seiner breiten Schultern. Er war groß, knapp ein Meter neunzig, und breit gebaut, aber kein Muskelprotz. Waschbrettbauch, auf den Punkt trainiert, stark und …
    »Möchten Sie hochklettern?« Er tippte auf die Schulter, die sie gerade bewundert hatte, und sein Lächeln verriet, dass ihm ihr Blick nicht entgangen war.
    »Kann ich machen – anders werden wir wohl nicht reinkommen.«
    »Wir müssen die Überwachungskameras meiden.« Wade deutete auf einen Punkt vor ihnen. »Dort, auf der Mauer, sie sind im Abstand von etwa drei Metern angebracht. Sehen Sie sie?«
    Sie spähte in Dunkelheit und Blätterwald, sah aber nur tropische Blüten und üppige Palmwedel, die die zwei

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