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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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Geld in Ruhe. Nur seine goldene Marke fehlte.
    Doch das ist Jahre her. Heute ließ ich sieben Riesen bei Mama. Max würde wissen, daß fünf für ihn waren, und er würde den Rest für mich aufheben. Mir fehlte die Zeit für Mamas endlosen Nonsens von wegen Max, doch ich hatte Zeit zum Essen, bevor ich zum Umziehen zurück ins Büro ging. Ich mußte diesen Nachmittag vor Gericht erscheinen, und ich wollte mich von meiner besten Seite zeigen.
    Obwohl es bloß ein Prüfungstermin war, ging ich normalerweise nicht zur Strafkammer. Es gab keine Chance, so zu tun, als hätte ich eine Privatermittlungslizenz, und selbst ein fliegengewichtiger Advokat hätte bei der Frage, wo ich zwölf Jahre meines Lebens verbracht hätte, sein inneres Privatvolksfest. Trotzdem ich massenhaft vor Zivilkammern bezeuge – Ehescheidungen und solcher Müll.
    Und ich bin eine Masse ehrlicher als die Anwälte: Ich verlange einen glatten Satz für Meineid, keinen Stundenlohn. Doch dies war ein Sonderfall. Es begann vor der Familienkammer, als diese Frau reinkam, um gesetzlichen Schutz vor ihrem Mann zu kriegen. Scheint, als zeigten sie in der Schule einen Film über Kindsmißbrauch, und eine ihrer Töchter fing an zu weinen, und die ganze schmutzige Geschichte kam raus. Jedenfalls kriegte sie eine gerichtliche Verfügung, und er sollte das Haus verlassen; doch er kommt augenblicklich wieder rein und fangt an, das Kind anzuschreien, daß die ganze Sache seine Schuld wäre und daß es ins Waisenhaus gehen müßte und solches Zeug. Und das arme kleine Ding dreht nichts als durch – sie war erst zehn Jahre alt –, und sie bringen sie in diese psychiatrische Klinik, und sie ist immer noch dort. Der Schleimklumpen haut natürlich ab, und die Frau heuerte mich, um ihn zu finden. Es dauerte nur ein paar Tage. Ich warf zwei Groschen in ein Münztelefon, und die Fahndungsjungs griffen ihn auf.
    Meistens würde die Staatsanwaltschaft nicht im Traum dran denken, einen solchen Kerl zu verfolgen. Sie haben mehr Ausreden als Richard Nixon: Der Kerl ist der Familienernährer, die Verhandlung wäre zu hart für das Kind, lauter solcher Müll. Der Grund dahinter ist, daß sie sich ihre geheiligten Verurteilungsraten nicht versauen wollen – die meisten dieser familieninternen Sexualverbrechen werden nur verfolgt, wenn der Tatverdächtigte gesteht, und selbst dann überarbeitet sich die Staatsanwaltschaft deswegen nicht. Schließlich ist die Familie Amerikas Grundfeste.
    Doch endlich bildeten sie diese neue Einheit, Städtisches Amt für Sonderfälle. Es soll sich um alle Verbrechen gegen Kinder kümmern, vor allen Kammern. Ich hörte, daß es der Staatsanwalt in diesem Fall wirklich wissen wollte, und ich wollte es selbst miterleben.
    Ich lief in vollem Wichs auf: dunkelblauer Nadelgestreifter, weißes Hemd, dunkelroter Schlips, glänzend schwarze Schuhe – sogar ein Attachekoffer. Ich trug keine Knarre – im Obersten Gerichtshof benutzen sie Metalldetektoren am Eingang, weil sich irgendein politisch überdrehter Richter über die gefährlichen Radikalen beschwerte, die seinen Gerichtssaal stürmen und es mit den Wächtern ausschießen könnten. Das passiert vor dem Obersten Gerichtshof zirka alle heilige Unzeit, aber man kann nicht vorsichtig genug sein. Auf der anderen Seite trägt in der Familienkammer, genau über der Straße, jede prozeßbeteiligte Person irgendeine Waffe, und Gewalt ist eine alltägliche Sache, doch es gibt keine Metalldetektoren. Das ist New York – selbst die Namen der Kammern sind völliger Bockmist, die niedrigste Kammer ist der Oberste Gerichtshof, und der Ort, wo sie mißhandelte Kinder in Monster verwandeln, ist die ›Familien‹Kammer. In dieser Stadt bedeutet der Schein mehr als das Sein.
    Den stellvertretenden Bezirksstaatsanwalt hatte ich nie zuvor gesehen – eine große Brünette mit einer weißen Strähne in ihrer dicken Mähne zurückgekämmten Haares; sie trug ein graues Seidenkleid und eine Perlenkette. Sie hatte ein niedliches Gesicht, doch ihre Augen waren kalt. Sie war nicht von der Filiale Manhattan – ich schätze, sie schickten sie rüber, weil sie drüben in Queens einen weiteren Fall gegen denselben Typen erledigte oder so was.
    Die Justizbeamten schienen sie alle zu kennen, also schätze ich, sie war eine Prozeßveteranin – das sind die einzigen, an die sie sich erinnern.
    Ich saß in der vorderen Reihe – die nur den Anwälten zusteht.
    Niemand fragte mich nach irgendwas – tun sie nie.
    Der

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