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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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sie gegenüber dem Mann angeschlagen hätte, der ihren BMW frisierte.
    »Für was?«
    »Nun, Sie sind eine Prostituierte, oder nicht? Ich weiß, wie kostbar Ihre Zeit ist.«
    »Ich verstehe. Okay, Miss Zickig – die Handarbeit ging auf Kosten des Hauses, aber du kannst mir ’nen Hunderter für die Modeberatung geben.«
    Der Rotschopf langte in seine Tasche. Sie rührte die neuen Scheine nicht mal an. Sie raffte hundert vom anderen Vorrat zusammen und schmiß sie auf den Rücksitz. Michelle war entlassen.
    Sie stolzierte um das offene Fenster des Rotschopfs herum, blinzelte mir ein Aufwiedersehen zu. Dann sprach sie mit weicher Stimme zum Rotschopf: »Süße, ich mag eine Hure sein, aber ich bin keine Fotze. Denk drüber nach.« Und weg war sie.
    Was jetzt?« wollte der Rotschopf in einem Ton wissen, der mir mitteilen sollte, daß sie just dabei sei, die Geduld zu verlieren.
    »Jetzt fahrn wir irgendwo anders hin, und Sie erzählen mir Ihre Geschichte«, sagte ich und setzte den Plymouth in Gang. Schweigend fuhren wir rüber zum West Side Highway. Ich wandte mich gen Süden und suchte einen sicheren Parkplatz nahe einem der verlassenen Piers am Hudson River. Ich lenkte das Auto vom Highway, steuerte hoch zum Pier und stieß rückwärts. Von diesem Fleck aus konnte ich, abgesehen von den Booten, jeden Fitzel Verkehr sehen. Falls der Rotschopf Freunde dabei hatte, würde ich’s früh genug wissen.
    Ich drückte einen Knopf am Armaturenbrett, und beide Seitenfenster öffneten sich. Ein weiterer Knopf versperrte ihre Tür, bloß für den Fall.
    Ich zündete mir eine Zigarette an, lehnte mich im Sitz zurück, so daß ich sie und auch die Straße beobachten konnte. »Okay, Gnädigste, was haben Sie auf dem Herzen?«
    Der Rotschopf verdrehte den Hintern, so daß er mich, den Rücken zum Fenster, von seinem Sitz aus ansehen konnte. »Ich möchte, daß Sie ein Bild für mich suchen.«
    »Ein Bild ... so wie ein Gemälde?«
    »Eine Fotografie – eine Fotografie von einem Kind.«
    »Gnädigste, würden Sie mir vielleicht die ganze Geschichte erzählen? Ich hab nicht die Zeit, sie Ihnen Stück für Stück rauszuziehn, okay?«
    »Es ist nicht leicht, darüber zu reden.«
    »Dann reden Sie nicht drüber«, sagte ich ihr. »Ich hab Sie nicht gebeten aufzukreuzen. Ich fahre Sie zurück zu Ihrem Auto, und Sie suchen sich jemand anderen, okay?«
    »Nein! Das ist nicht okay. Können Sie mir nicht mal ’ne verfluchte Minute geben, damit ich mich fassen kann? Es hat mich Zeit genug gekostet, Sie zu finden.«
    »Yeah. Aber Sie haben mich gefunden, richtig? Wenn Sie Julio sehen, sagen Sie ihm, ich merk es mir.«
    »Geben Sie Julio keine Schuld. Alles, was er mir gab, war diese Telefonnummer ... die, wo die Chinesin rangeht.«
    »Ich hab die Nachricht gekriegt.«
    »Und warum haben Sie mich nicht angerufen?«
    »Weil ich Sie nicht kenne. Ich rede am Telefon nicht mit Fremden.«
    »Deswegen mußte ich Ihr Auto finden. Vinnie hat mir gesagt, wie Sie aussehen – und Ihr Auto. Einer aus Julios Trupp sah Sie diesen Morgen vor Gericht, und er rief mich an.«
    »Vinnie?« sagte ich und dachte, daß das Auto neue Farbe und neue Nummernschilder kriegen mußte.
    »Der Kerl, der Ihnen das Geld von Julio übergeben hat.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Gnädigste.«
    »Ich habe Julio erzählt, warum ich mit Ihnen reden müßte. Er sagte, das ginge ihn nichts an – nichts mit Familie. Wahrscheinlich wußte er, daß Sie niemals zurückrufen würden. Also sagte ich Vinnie, er sollte sie für mich fragen.«
    »Niemand hat mich irgendwas gefragt.«
    »Ich weiß. Er hat mir gesagt, Sie wollten nicht mit ihm reden.«
    »Ich weiß nicht, was er Ihnen gesagt hat. Ist mir egal. Ich mag’s nicht, wenn mir Leute drohn.«
    »Vinnie hat Ihnen gedroht?«
    »Ich kenn keinen Vinnie. Sie ham mir gedroht. Auf dem Parkplatz, richtig? Entweder ich rede mit Ihnen, oder Sie scheuchen mich weiter.«
    »Ich wollte Ihnen nicht drohen.«
    »Sie drohn mir mit dem ganzen Gespräch. Julio hat seine Leute auf der Straße, damit sie mich suchen? Wie scheiß nett.«
    »Julio weiß nichts davon. Vinnie hat mir einen persönlichen Gefallen getan – und auch der Typ, der Sie diesen Morgen entdeckt hat.«
    »Tun Ihnen Leute gern solche Gefallen?«
    Sie verzog die Lippen zu einem Mittelding zwischen Lächeln und Hohn. » Männer tun mir gern Gefallen. Überrascht Sie das so sehr?«
    »Wenn dieser Vinnie Ihrer Vorstellung von einem Mann entspricht, nein.«
    »Sie mögen keinen

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