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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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in meiner Stimme mitschwingen, als ich murmelte: »An ... ja, ich wollte bloß ...«
    Er schnitt mir das Wort ab. »Ich weiß, was du willst. Ich hab die Verantwortung für den Jungen, klar? Laß ein Pfand bei mir – bloß um sicherzugehen, daß du ihn rechtzeitig zurückbringst, okay?
    Dann zieh los und kauf ihm ’ne Pizza.«
    »Ein Pfand?«
    »Hundert Dollar«, sagte der Louis. Er würde sich auf keine Diskussion einlassen.
    Ich steckte die Hand in die Tasche, als würde ich nach meiner Brieftasche langen. Zögerte, beobachtete seine Augen. » Eigentlich möchte ich ...« fing ich an.
    »Geht mich nichts an«, sagte er, hielt die Hand auf und drehte beiläufig den Kopf, um die Straße um uns zu beobachten.
    Ich schlug die Augen nieder und blickte auf seine offene Hand.
    »Bilder«, sagte ich.
    Der junge Mann wurde ungeduldig. »Mach doch Bilder, wenn du Bilder willst, okay?«
    »Ich möchte ein paar Bilder kaufen«, sagte ich. »Ich bin Sammler«, als ob das alles erklärte.
    Tat es. »Wir ham Bilder von Terry. Alles zu sehen. Er ist ’n schöner Junge«, sagte der junge Mann. Er hätte einen Chevy beschreiben können.
    »Wie alt ist er?«
    »Terry ist« – er dachte nach, wie weit er es runterschrauben konnte – »er is zehn.« Der junge Mann mußte angenommen haben, ich würde zweifelnd blicken. »Er is bloß groß für sein Alter.«
    »Haben Sie Bilder von ... jüngeren Knaben?«
    »Bilder? Schau, Mann. Lad den Jungen hier zu ’ner Pizza ein, okay? Mach dir deine eigenen Bilder. Alles, was du willst.«
    »Ich möchte bloß die Bilder«, sagte ich. »Ich ... kann sie nicht selber machen.«
    Der junge Mann verdrehte die Augen und beweinte im stillen die Bürde seines Gewerbes. »Ich könnte dir vielleicht ein paar Bilder besorgen. Macht ’nen Haufen Arbeit. Könnte ziemlich teuer sein.«

»Spielt keine Rolle«, versicherte ich ihm.
    »Ich sag dir was. Lad Terry zu seiner Pizza ein, klar? Bring ihn zu den großen Schiffen zurück – kennst du den West Side Highway, bei der Fünfundvierzigsten? Wo die Marineschiffe sind, auf denen man rumlaufen kann?«
    Ich nickte, begierig, ihm zu gefallen.
    »Ich hab ’ne rote Corvette. Eine neue. Fahr runter zum Pier, sagen wir gegen Mitternacht. Achte auf mein Auto. Du bringst Terry zurück – und ich hab ein paar Bilder für dich.«
    »Wieviel?« fragte ich.
    »Wieviel möchtest du, mein Freund? Sie sin teuer, wie gesagt.«
    »Wieviel könnte ich für ... sagen wir, tausend Dollar kaufen?«
    Einen Sekundenbruchteil lang flimmerten die Augen des jungen Mannes. Nur ein Obertrottel würde verhandeln wie ich. »Willste Actionfotos oder bloß Posen?«
    »Action«, flüsterte ich, die Augen tief gesenkt.
    »Macht vier für ’nen Tausender«, sagte er.
    »Vier verschiedene Knaben?«
    »Vier verschiedene. Actionbilder. Farbe.«
    »Ich muß nach Hause und das Geld holen«, sagte ich.
    »Nimm Terry mit«, sagte der junge Mann. »Nachdem du ihm ’ne Pizza gekauft hast.«
    Ich nickte bloß, der Adamsapfel hüpfte in meinem Hals, als würde ich alles runterschlucken. Der Louis legte dem Rotschopf die Hand in den Nacken. Das kleine Kindergesicht verzog sich vor Schmerz, doch er sagte nichts. »Sei jetzt ein guter Junge«, sagte der Louis mit eiseskalter Stimme. Der Bengel nickte. Der junge Mann öffnete die Tür des Lincoln, schob den Jungen rein. Er hielt die Hand für die hundert Dollar auf.
    Ich reichte sie ihm. Mit mutig klingender Stimme sagte ich: »Woher weiß ich, daß Sie da sein werden?«
    »Du hast meine Ware«, sagte der Louis, steckte die hundert ein und ging im gleichen Moment weg.
    Ich reihte mich in den Verkehr ein, während ich dem Jungen neben mir einen raschen Blick schenkte. Er kauerte an der Beifahrertür, Kopf gesenkt. Auf der Digitaluhr am Armaturenbrett stand sieben Uhr sechsundfünfzig – noch etwa vier Stunden, bis ich den Mann mit den Bildern treffen mußte.
    Ich drückte den Knopf für die Zentralverriegelung – der Junge hüpfte hoch, als er sie einrasten hörte. Er blickte mich an und flocht seine Hände im Schoß ineinander. »Wollen Sie mir wehtun?« fragte er mit ruhiger Stimme. Er suchte mich nicht davon abzubringen, fragte bloß, was mit ihm passieren würde.
    »Ich will dir nicht wehtun, Kleiner«, beschied ich ihn mit meiner richtigen Stimme.
    Sein Kopf schoß hoch. »Sind Sie ein Cop?«
    »Nein, ich bin kein Cop. Ich bin ein Mann, der seine Arbeit macht. Und ich möchte, daß du mir dabei hilfst.«
    »Ihnen helfen?«
    »Yeah, Terry. Mir

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