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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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gut in Schuß, verschwendet aber keinerlei Geld für Straßenlampen. Ein Banditenparadies.
    The Satellite Dish entdeckte ich ziemlich leicht. Ein flacher Zementbau, einsam auf einem Stück Asphalt. Zwei lange, schmale Fenster links und rechts einer Doppeltür, auf dunklem Glas fluoreszierten Verheißungen: Go-Go-Girls, Oben ohne. Unten ohne.
    Exotische Tänzerinnen.
    Ich kurvte mit dem Plymouth über den Parkplatz. Bei General Motors mußten sie die Weißlackierten verramscht haben: Eldorados, Buick Regals, Oldsmobiles. Vinyldächer und getöntes Glas, handgemalte Monogramme auf den Türen. Ich ließ den Plymouth am Rand des Asphalts stehen, wo sein stumpfer Lack mit dem Schatten verschmolz. Er wirkte verlassen.
    Ich trat durch die Doppeltür in ein viereckiges Foyer. Weiße Wände, roter Teppich. An einem kleinen Tisch auf der einen Seite ein habichtsgesichtiger Kerl in einem taubenblauen Wollanzug. Der Laden war nicht nobel genug, sich ein Garderobemädchen zu leisten – und nicht hart genug, um einen nach Waffen abzuklopfen.
    »Zehn Eier Eintritt, Freundchen. Und jeden Penny wert«, sagte der habichtsgesichtige Kerl. Er war mit dem Herzen dabei.
    Ich zahlte, ging durch die nächste Doppeltür. Der Laden war größer, als es von außen den Anschein hatte, so dunkel, daß ich die Wände nicht sehen konnte. Eine Tförmige Bar erstreckte sich über die ganze Breite des Raums, im rechten Winkel dazu ein langer Laufsteg fast bis zur Tür. Überall im Raum kleine, runde Tische. Zwei riesige Bildschirme, wie man sie für Videoprojektionen verwendet, standen in den Ecken an beiden Enden der Bar. Sie waren ohne Bild.
    Die Tische waren leer. Sämtliche Männer hatten an der Bar Platz genommen, die meisten entlang dem Laufsteg. Hard-Rock drang aus versteckten Lautsprechern. Drei Mädchen waren oben auf der Bar. Zwei Blonde und ein Rotschopf. Alle trugen Bikinihöschen, Hochhackige und Glitter. Jedes Mädchen ackerte an seinem Stück von der Bar, hüpfte dort rum, redete mit den Kunden.
    Der Rotschopf ging vor einem Typen mit Fönfrisur und Diamanten an den Fingern in die Knie. Sie drehte sich auf der Bar, ließ die Schultern sinken. Der Typ zog ihr das Höschen runter, stopfte ihr ein paar Scheine zwischen die Schenkel, tätschelte ihren Hintern. Sie schenkte ihm ein Hüftwackeln, langte runter und zog das Höschen hoch, drehte sich wieder im Kreis, leckte sich mit der Zunge über die Lippen. Tanzte davon.
    Es war ein Mittelding zwischen den Buden in der South Bronx, wo einem die Mädchen in den hinteren Sitzecken einen bliesen, und den Steakund Silikon-Läden in Midtown, wo sie einen »Sir«
    nannten, einem aber nichts weiter als Geld rausleierten.
    Ich schnappte mir einen leeren Hocker an der linken Seite des T. Eine Brünette mit einem roten Schnappverschluß-BH unter einer durchsichtigen weißen Bluse lehnte sich über die Bar zu mir. Sie hob die Augenbrauen, lächelte, wie sie’s alle machen.
    »Gin mit Tonic«, sagte ich ihr und legte einen Fünfziger auf die Bar. »Jede Menge Eis. Nicht gemischt.«
    Sie zwinkerte. Anscheinend kannte ich mich aus. Keine verwässerten Drinks für dieses Pferdchen.
    Sie brachte mir ein hohes Glas mit Tonic, stellte ein Gläschen Gin daneben. Gab mir vier Zehn-Dollar-Scheine zurück. Stolze Preise.
    »Ich heiße Laura«, gurrte sie. »Ich bin nach dem letzten Set dran.
    Bist du dann noch da?«
    Ich nickte. Sie nahm einen Zehner von der Bar, blickte mich fragend an. Ich nickte. Sie stopfte ihn sich zwischen die Brüste, zwinkerte mir zu und ging wieder an die Arbeit. Ich ließ das Geld auf der Bar.
    Ich nippte an meinem Tonic, wartete.
    Die Musik brach ab. Ein kleiner, stämmiger Kerl mit einer rosa Sportjacke über einem Paar weißer Plusterhosen trat in den Innenraum des T. Das Licht wurde runtergedreht. Der Beleuchter erfaßte den stämmigen Kerl mit einem Winzspot. Er hatte ein drahtloses Mikrophon in der einen Hand.
    »Und nun kommt das, worauf Sie alle gewartet haben ... die wunderbare ... Debbie und ihr Tanz der Domina!«
    Die Bar wurde wieder dunkel. Die meisten Männer verzogen sich an die hinteren Tische. Die Tür rechts des T ging auf, und zwei verschwommene Gestalten liefen zum Innenraum. Die Musik setzte ein. Kein Text, schwere Baßlinien und Schlagzeug. Eine der Gestalten ging von der Bühne.
    Ein harter weißer Spot fraß sich in die Mitte des T, machte sie zu einer einsamen Insel. Nichts als ein schwarzer Lehnstuhl stand da, auf jeder Seite dicke, hohe Stützen. Die

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