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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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gemeinsam an einem Coup tüftelten. Liefen sie doch auf verschiedenen Seiten derselben Einbahnstraße.
    Ich fühlte mich mies und wußte nicht, warum. Ich hatte zur Abwechslung ein bißchen Asche auf der Hand. Der letzte Job war wie süßer Sirup gelaufen, und vielleicht wartete am Ende der Straße noch etwas mehr solche Arbeit. Niemand suchte mich.
    Ich verschwendete keine Zeit, drüber nachzudenken. Ich habe das früher gemacht. Ich habe früher gesessen. Eine Menge schlechter Angewohnheiten.
    Pansy trottete zu meinem Sitzplatz rüber, legte mir ihr mächtiges Haupt auf den Schoß. Sie machte ein Geräusch, das wie Knurren klang, doch ich wußte, was sie wollte.
    »Heut nicht, mein Mädchen«, sagte ich, während ich sie zwischen den Augen kratze. Max und ich trainierten mit ihr, daß sie unten blieb, wenn sie faßte. Die meisten Hunde gehen auf die Hinterhand, wenn sie angreifen, weil sie irgendein tiefer Instinkt zwingt, nach der Kehle zu schnappen. Bei Menschen funktioniert das nicht: Menschliche Kehlen sind zu weit vom Boden weg. Wir nehmen Pansy mit rüber zu dem leeren Grundstück in Brooklyn.
    Zahlen irgendeinem Bengel zehn Kröten und überreden ihn dazu, den Schutzanzug anzulegen – mit gepolstertem Segeltuch bezogenes Leder. Ich halte Pansy an einer Springleine, so daß sie mit dem Agitator konfrontiert ist. Max steht mit einer langen Bambusstange daneben. Sobald ich Pansy losschicke, reißt Max die Latte runter. Heftig. So sie unten bleibt, etwa in Lendenhöhe, kann sie sich den Bengel im Anzug schnappen. So sie auf die Hinterhand steigt, knallt Max ihr eine auf den Kopf. Neuerdings kommt sie meistens davon. Ich rufe sie zurück, sobald sie fest zugebissen hat.
    Ich muß mir jedesmal einen andern Bengel besorgen. Der Anzug fühlt sich an wie gepanzert, aber Pansy kann trotzdem ein Bein in Matsch verwandeln.
    Ich drückte die Fernsehkanäle durch, bis ich auf einen Catcher-Kampf stieß. Ich gab ihr einen Markknochen, machte mich auf der Couch lang und schlug das Rennblatt auf. Vielleicht entdeckte ich ein Pferd, das mir gefiel. Machte meine persönliche Investition.
    Pansy, die den Markknochen zu Pulver zermalmte, war das letzte, woran ich mich erinnern kann, bevor ich einschlief.
    Als ich aufwachte, war es zehn vorbei. Im Fernsehen kriegte ein Privatdetektiv eins mit einem Montiereisen über den Schädel gezogen. Ich zündete mir eine Kippe an. Machte Pansy die Hintertür auf. Als ich wieder reinging, war der Privatschnüffler hellwach und suchte nach Spuren.
    Ich nahm eine Dusche. Schaute mir im Spiegel mein Gesicht an.
    Intensiv, unter die Haut. Schaute in mich rein, atmete durch die Nase, dehnte meinen Bauch, atmete aus, als meine Brust sich weitete.
    Sobald ich’s hinter mir hatte, fühlte ich mich klar. Zentriert. Bereit, ans Werk zu gehn.
    Ich rasierte mich vorsichtig. Kämmte mir die Haare. Ich schlüpfte in dunkelgraue Hosen und ein weißes Seidenhemd. Alligatorstiefel. Maßgeschustert, aber sie saßen trotzdem ziemlich gut. Ich schob einige Hemden in der untersten Schublade meiner Kommode beiseite. Schaute auf einen ganzen Haufen Ringe, Uhren, Armbänder, Goldkettchen. Kriegsbeute.
    Ich nahm eine Schmugglerkette zur Hand. Jedes Glied ist ein einunziger Goldbarren; sie läßt sich Stück für Stück auseinandernehmen. Zu nobel für den Job. Ich wühlte in dem Zeug rum, bis ich die richtige Verbindung hatte: eine starke, goldene Kette, ein goldenes Armband und einen mit einem blauen Saphirstern besetzten Goldring.
    Checkte mich im mannshohen Spiegel in der Kleiderschranktür. Irgend etwas fehlte. Ich suchte mir im Badezimmer etwas Gel.
    Strich es mir in die Haare, bis sie dicker und schmieriger aussahen.
    Gleich hinter den Schläfen drang weißes Haar durch das Schwarz.
    Es störte mich nicht – das einzige, wofür ich je posiert habe, war das Verbrecheralbum.
    Ich klatschte mir ein bißchen Kölnisch übers ganze Gesicht und den Hals. Um den Hunden die Witterung zu nehmen.
    Ein paar hundert Kröten in meiner Tasche, eins von den Butanfeuerzeugen vom Maulwurf, eine Brieftasche, aus der ich die getürkten Kreditkarten entfernte, und ich war bereit für einen Strip-Schuppen.
    Der John F. Kennedy Airport ist am Ende von Queens, wo er nahe der Grenze nach Long Island in die Bucht ragt.
    Das umliegende Sumpfland wird von zweispurigen, von der Schnellstraße wegführenden Straßen durchschnitten. Lagerhäuser, Leichtindustrie, Motels für ein paar Stunden.
    Das Highway Department hält die Straßen

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