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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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sein Baby auf dem Arm, Immaculata an seiner Seite. Mama schnappte sich das Baby von Max und schob ihn zu meiner Ecke. Sie nahm Immaculata mit zu ihrer Ecke. Ich sah etwas rosa aufleuchten, als das Täschchen den Besitzer wechselte.
    Ich erklärte Max, daß für uns Fünfhundert auf die Hand drin wären, egal, was Marques wollte. Wir hatten nicht vor, irgendwelche Extras abzuziehen, solange der Louis uns nicht blöde kam. Er deutete auf das Rennformular, das ausgebreitet vor mir lag, blickte fragend. Ich schüttelte den Kopf – nichts, was eine Investition lohnte.
    Max hielt fünf Finger hoch, blickte mich fragend an. Er wußte, Marques zahlte uns das Vierfache – wo ging das übrige Geld hin?
    Die Frage sah Max nicht ähnlich. Vielleicht veränderte ein Baby alles. Ich hielt eine Hand in Brusthöhe und wedelte mit der anderen in einer weitausholenden Geste herum. Der Prof. Dann machte ich mit den Händen Stielaugen und schaute ihn durch sie hindurch an. Max blickte fragend zurück. Ich machte das Zeichen für etwas mit beiden Händen fest runterdrücken, eine Explosion auslösen. Der Maulwurf. Er blickte mich wieder fragend an. Warum all diese Leute für ein Treffen? Ich streute Salz auf den Tisch, zog einen Kreis. Ich legte zwei Münzen in den Kreis. Marques plus eine Münze. Er brachte jemanden mit. Ich legte noch zwei hin. Ich und Max. Dann fügte ich den Prof hinzu und tippte mir seitlich an den Kopf. Ich wußte nicht, was Marques wollte, mußte ihm aber möglicherweise an Ort und Stelle Antwort geben. Der Prof kannte die Aufreißerszene – er kannte sich mit Marques besser aus als ich.
    Ich holte noch eine Münze raus, bedeutete ihm, daß dies der Maulwurf war. Legte sie auf den Tisch, aber absichtlich außerhalb des Kreises. Klopfte mir auf den Rücken, Sicherheitspolitik. Max nickte.
    Immaculata kam an unseren Tisch, legte Max die Hand auf die Schulter.
    »Burke, ist das gefährlich?«
    »Nicht im blassesten, Mac«, sagte ich und machte das Zeichen für ein Auto steuern. »Glaubst du, ich lasse Max fahren?« Sie lachte. Max sah aus wie ein nasser Pudel. Er dachte, er könnte genauso fahren, wie er lief: Wo die Leute beiseite traten, wenn sie ihn kommen sahen. Aber Frettchen, die auf der Straße nicht mal seinem Blick standhalten könnten, werden aufmüpfig, sobald sie am Lenker sitzen. Beim Autofahren war er wie ein Nashorn auf Angel-Dust.
    Max verabschiedete sich mit einem Kuß von Flower. Mac hielt ihre Tochter am Handgelenk und half ihr, ihrem Vater zum Abschied zuzuwinken.
    Der Prof war, wo er gesagt hatte: Er stand bei einer Bank am Ostende des Parks im Union Square. Als er den Plymouth nahen sah, lud er sich einen Segeltuchsack auf die Schulter und lief zu uns. Der Prof trug einen förmlichen, schwarzen Frack samt weißer Nelke am Revers. Die glänzende Jacke reichte ihm fast bis zu den Füßen, wie der Staubmantel eines Viehtreibers. Irgendein Trottel mußte beim Klassentreffen auf den feinen Zwirn verzichten.
    »Na, Brüder, was gibt’s wieder?« grüßte er uns und stieg hinten in den Plymouth rein, als wär er die Limousine, die er erwartet hatte.
    Ich bog nach Westen auf die 14th Street, Richtung Fluß. Der Prof steckte seinen Kopf zwischen mich und Max, umfaßte unsere Schultern mit den Händen. »Was steht an, Burke?«
    »Wie schon gesagt, Prof. Marques Dupree wünscht ein Treffen.
    Hat ’ne Menge Ärger riskiert, um zu mir durchzudringen – hat alle Ecken und Kanten genommen. Er soll zwei Riesen mitbringen.
    Geteilt durch vier. Wir brauchen nichts weiter tun, als uns sein Geseier anzuhören.«
    »Wer is der vierte?«
    »Der Maulwurf wird da sein. Hält sich abseits.«
    »Willst du, daß ich den Kofferraum übernehme?«
    »Nein, wir gehn offen hin. Ich weiß nicht, was er will, okay? Ich könnte einen Dolmetscher brauchen.«
    »Die Straße ist meine Oase«, sagte der Prof.
    Max schaute gradeaus.
    Gegen halb elf kamen wir zum Pier. Ich stieß mit dem Plymouth bis ans Geländer, parkte parallel dazu. Von einer zirka hundert Schritte hinter uns geparkten dunklen, eckigen Limousine abgesehen, war der Pier verlassen.
    Wir stiegen alle aus. Max trug fließende schwarze Fallschirmspringerhosen und ein schwarzes Sweatshirt. Dünnsohlige schwarze Lederschuhe an den Füßen. Er verschwand im Schatten. Der Prof stand neben ihm. Ich lehnte mich ein paar Schritte entfernt ans Geländer. Wir warteten. Max und der Prof teilten sich eine Zigarette, und Max beugte sich jedesmal vor, wenn er dran war. Ein

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