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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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weiteres Drücken vom Prof. Ich nickte zustimmend.
    »Ich bin ein gehobener Spieler, verstehen Sie? Die Mühle kostet mich hundert Riesen, und daheim hab ich noch ’ne bessere. Ich trage vom Feinsten, ich esse vom Feinsten und ich lebe vom Feinsten.
    Ich habe nichts mit den halbärschigen Simpeln gemein, die denken, sie könnten einen auf die Schnelle machen. Ich hänge nicht beim Port Authority rum und schnappe mir Ausreißerinnen. Ich trage keine Leopardenfellhüte, ich protze nicht mit Zirkon rum, und das Geldbündel in meiner Tasche ist kein Türke. Meine Ladys sind Spitzenmiezen – und sie sind alle alt genug. Ich hab Anwälte, ich hab einen Notar, und ich halte meinen Laden beisammen, in Ordnung? Ich mache keinen Ärger, und ich wil keinen Ärger.«
    Mit einem Ton, der eine nahezu perfekte Imitation des Luden war, meldete sich der Prof zu Wort. »Okay, Jim, du bist nicht Iceberg Slim. Schluß mit dem Stuß, sag, was sein muß.«
    Marques lächelte. »Sie haben’s vielleicht drauf, Mann. Der kleine Nigger macht die Sprüche, Sie stehen bloß da.«
    »Mein ist die Sprache, Burke kommt zur Sache«, sagte ihm der Prof.
    Marques war kein guter Zuhörer. »Was macht’n der Schlitz da, Mann? Wollen Sie sich Chinafutter kommen lassen?«
    Profs Stimme wurde sanft. »Das is Max der Stille, Louis. Hörst du den Namen, dann bete ein Amen.«
    Wiedererkennen flackerte in den Augen des Luden auf. »Er ist der ...«
    »Das stimmt, du Narr«, schnitt ihm der Prof das Wort ab. »Max ist kein Chinese, aber vom Allemachen versteht er höllisch was.«
    »Sind Sie jetzt mit dem Käse fertig?« fragte ich.
    »Yeah, Mann, lassen wir die Spielchen. Ich weiß, daß Sie ein Abgreifer sind, ich weiß, daß Sie Knarren verhökern, ich weiß, daß Sie für Leute Sachen erledigen. Ich hab eine Sache zu erledigen.«
    »Ich arbeite für keine Zuhälter.«
    »Ich weiß das, Mann. Glauben Sie etwa, auf der Straße wüßte nicht jeder, wer Merlin erschossen hat?«
    »Ich kenne keinen Merlin.«
    »Yeah, klar, ’türlich nicht. Aber ich weiß, daß Merlin kein Spieler war, Mann. Er war ein echter Vergewaltiger – genau das war er.
    Hat die kleinen Mädchen da rangenommen wie ein Tier. Wer immer ihn erschossen hat, hat allen echten Spielern einen Gefallen getan.«
    »Und?«
    »Und Sie haben keinen Zoff mit mir, Mann. Ich weiß, daß Sie früher immer Touristen am Times Square ausgenommen haben – direkt im Busbahnhof. Ich weiß, daß Sie Ausreißerinnen einfangen.
    Sehen Sie, was ich sagen will? Ich kenne Sie. Deswegen hab ich auch nicht selber angerufen. Wollte nicht, daß Sie auf falsche Gedanken kommen.« Er wedelte mit der Hand zu Belle. »Ich hab der Fotze gutes Geld gezahlt, bloß damit sie uns zusammenbringt.«
    »Für mich sieht die Dame nach keiner Fotze aus«, sagte der Prof.
    »Sieht auch nicht nach einer von deinen aus.«
    Belle trat etwas zur Seite, schenkte dem Prof ein winziges Lächeln.
    »Sie braucht nicht mir zu gehören, um eine Fotze zu sein, Mann.
    Sie verkaufen alle ihre Zeit.«
    »Ich hab nicht gewußt, daß Sie ein Philosoph sind, Marques«, sagte ich ihm. »Und ich geb ’nen Scheiß drauf. Die einzige Zeit, die Sie sich gekauft haben, ist meine. Und die haben Sie so gut wie aufgebraucht.«
    Marques ging auf Blickkontakt mit mir. »Kennen Sie den Geisterwagen?« fragte er.
    Profs Hand biß mir in die Schulter.
    Ich nickte.
    Der Louis machte weiter, als hätte ich nein gesagt. »Großer, rauchfarbener Kombi. Keine Fenster. Vor ein paar Wochen kommt er zur Neunundzwanzigsten, am Fluß. Ich hab Ladys in der Straße laufen. Der Kombi zieht an dem Rudel vorbei. Hält. Eins von den Babymädels, keine von mir, sie trödelt hin. Die Türen schwingen auf, und sie fällt auf die Straße. Keiner hat einen Schuß gehört. Die andern Mädels schießen in den Wind. In der Zeitung steht, das kleine Mädchen war vierzehn. In die Brust geschossen. Tot.«
    Ich zünde mir eine weitere Kippe an. Schweißtropfen auf dem glatten Gesicht des Luden, er fuhrwerkte mit den Händen herum, als wüßte er nicht, wohin er sie stecken sollte.
    »Die Woche drauf noch zwei Abschüsse. Zwei tote Mädels.
    Eine fünfzehn, eine neunzehn. Ich schaffe meine Mädels rüber zur East Side, aber dort ist die Ausbeute zu mager. Dieser Kombi muß vom Fluß her kommen. Die Mädels sagen, er ist wie ein Geist. Die eine Minute is alles cool, in der nächsten ist das graue Ding auf der Straße. Kostet Menschenleben. Letzte Woche steigt eins von den kleinen Mädels

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