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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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Beobachter würde die kleinen roten Punkte sehen, verschwommene Gestalten.
    Zwei Leute.
    Scheinwerfer erfaßten den Pier. Ein großer, alter Rolls-Royce, pflaumenfarben, mit schwarzen Stoßstangen. Ich konnte zwei Köpfe hinter der Windschutzscheibe sehen. Der Rolls hielt im rechten Winkel zum Plymouth. Zwei Türen gingen auf. Der Prof und ich traten an den äußeren Rand des Scheinwerferkegels, so daß uns jeder im Auto sehen konnte.
    Zwei Personen kamen auf uns zu. Belle war ein unförmiger Klotz in einem grauen Sweatshirt. Obwohl sie nur Turnschuhe trug, war sie so groß wie der Mann neben ihr.
    Marques Dupree. Ein stämmiger, mahagonifarbener Mann mit glattem, rundem Gesicht. Er trug einen taubengrauen Seidenanzug mit metallischen Nadelstreifen. Langgeschnittene Revers über einem pfirsichfarbenen Hemd. Mit Diamanten übersät. Er und Belle blieben vor mir stehen.
    »Sind Sie Burke?«
    »Yeah.«
    »Wer ist das?« auf den Prof gedeutet.
    »Mein Bruder.«
    »Sie sehen nicht wie Brüder aus.«
    »Wir hatten denselben Vater.«
    Marques lächelte. Ich sah einen Diamanten in seinem Mund aufblitzen. »Ich persönlich habe nie gesessen.«
    Ich wollte keine Lebensgeschichten austauschen. »Sie wollen was Geschäftliches?« fragte ich ihn.
    Marques steckte die Hand in die Tasche, zog ein Bündel Scheine raus. Eine Autotür knallte zu. Er drehte sich nicht um. »Was soll das?«
    »Checken bloß Ihr Auto ab. Gehn sicher, daß Sie keine Freunde mitgebracht haben.«
    »Sie sagten, jeweils einen Freund.«
    »Sie sagten, Sie hätten nie gesessen.«
    Eine weitere Tür knallte. Ich zündete mir eine Zigarette an.
    Noch zweimal Türenknallen. Ein heller Lichtpunkt erstrahlte, wo die dunkle Limousine geparkt war. Okay.
    »Ihr Kofferraum ist abgesperrt«, sagte ich. »Von mir aus kann er zubleiben. Gehn wir da rüber.«
    Ich marschierte nach links, weiter von den geparkten Autos weg.
    Marques behielt seine Asche in der Faust.
    »So läuft das«, sagte ich. »Wenn irgendwer Ihren Kofferraum aufmacht, gibt’s ’nen großen Knall. Okay? Geht heute abend hier alles klar, läuft alles, wie es sollte, nimmt mein Freund das Päckchen von Ihrem Kofferraum. Verstanden?« »Kein Problem. Zwei Große, sagten Sie?«
    Ich nickte.
    Marques pellte Hunderter von seinem Bündel, zeigte mir, daß die Zweitausend nichts für ihn waren. Ich steckte die Asche ein.
    Marques wandte sich an Belle. »Setz dich ins Auto.«
    Sie wollte gehen, verzog keine Miene. »Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte ich.
    Marques zuckte die Achseln, sein Gesicht verriet nichts. Ich wußte, was ihm durch den Kopf ging – falls Belle eine Geisel war, war sie eine wertlose.
    Ich zündete mir eine Zigarette an. Max tauchte jäh aus der Nacht auf. Marques fuhr zusammen, riß die Hände zum Gesicht.
    Max streckte eine Hand aus, packte den Prof hinten an seiner Jacke und hievte ihn aufs Geländer.
    Marques ließ langsam die Hände sinken. »Sie haben ’ne Menge Freunde, hä?«
    »Eine Menge Freunde«, versicherte ich ihm.
    Er richtete seine Manschetten, ließ mich die Diamantuhr sehen, legte sich seinen Sermon zurecht, bevor er ihn abließ. Luden reden nicht gern im Stehen. »Ich habe für ein bißchen Zeit bezahlt.«
    »Hier ist sie.«
    Marques atmete durch die Nase. Es klang hohl. Kokain macht so was. Seine Stimme hatte diesen hartsüßen Ludenton, bei dem sich Versprechen und Drohung gemeinsam winden wie Schlangen in einem Korb. »Wir haben einander nie gesehen, aber wir kennen uns. Ich weiß, was Sie machen – Sie wissen, was ich mache. Ich habe ein Problem. Ein geschäftliches Problem.«
    Ich beobachtete sein Gesicht. Seine Augen waren enge Schlitze in harten Fleischfalten. Ich zog mich zurück, so daß mir der Prof die Hand auf die Schulter legen konnte.
    »Ich höre.«
    »Ich bin ein Spieler. Ein großer Spieler. Ich habe einen Stall voller Rennpferde, falls Sie mir folgen können. Alle meine Mädchen sind Stars. Alle weiß, und alle heiß.«
    Der Prof lachte. »Du hast nichts als Reifenbeißer und Asphaltlutscher, guter Mann. Wenn eine von deinen Viechern ’nen Autositz sieht, denkt sie, sie wär im Hilton.«
    Marques blickte mich an. »Wer is’n das, Mann? Ihre etatmäßige Geheimwaffe?«
    »Nein, Freundchen. Er ist ein Lügendetektor.«
    »Kennen Sie meinen Betrieb oder nicht?«
    Ich spürte die Hand des Prof auf meiner Schulter. Ein rascher Druck.
    »Ja«, sagte ich.
    »Dann wissen Sie, daß ich keinen Knast riskiere, richtig? Keine Babynutten im Stall habe?«
    Ein

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