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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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und stieg in den Overall, zog sich die Träger über die Brüste. Sie würde in einer Menschenmenge nicht verschwinden, aber wenigstens stellte sie keine hundert Meter Haut zur Schau.
    »Du siehst wunderhübsch aus«, sagte ich.
    Sie warf mir ein Lächeln zu, während sie ein Paar schmutzigweiße Sneaker band. »Ich bin fertig«, verkündete sie und hüpfte vom Bett auf mich zu. Sie war nicht das einzige, was hüpfte.
    »Belle ...«
    »Was ist jetzt los?«
    »Könntest du auch ’nen BH anziehn?«
    Sie nahm die Brille ab, hakte die Träger los, zog sich das rote TShirt über den Kopf. Sie entdeckte einen weißen BH mit starken Trägern. Schlüpfte rein, hakte ihn vorn zu.
    »Ich wußte nicht, daß sie so große machen«, sagte ich, während ich ihr zusah.
    »Möpse?«
    »Halter.«
    Sie boxte mir auf den Arm, lächelte, schob mich mit der Hüfte zur Tür.
    Ich hielt ihr die Autotür auf. Sie rutschte rüber, zog am Innengriff und ließ mich rein. Ich wendete den Plymouth in einer engen Spitzkehre und steuerte in die Stadt zurück. Sobald wir auf den Highway stießen, schob ich eine Kassette rein. Belle saß mit dem Rücken zur Tür, die Füße zwischen uns auf dem Sitz, die Hände um die Knie geschlungen. Rauchte und hörte zu. Charley Musselwhites Harmonia, die ihre Herausforderung in »Strangers in a Strange Land« rausbellte. Buddy Guy, der sein Mojo nach Norden bis Chicago jagte, Junior Wells auf dem heißen Sitz neben ihm.
    Lightning Hopkins, der sich mit großgewordenen Schulmädchen auskannte, und John Lee Hooker, der jedem drohte, der ein Auge auf seine Frau warf. Paul Butterfield, der auf dem Mystery Train andampfte.
    Das Band lief bis hinter der Brooklyn Bridge. Eine Gruppe nach der anderen drang aus den Lautsprechern und schwebte um uns.
    The Jacks, The Chantals, The Passions. Als ich Rosie and the Originals hörte, die klare, hohe Stimme der Sängerin, die »Angel Baby«
    hinkriegte, wie es kein anderer konnte, drückte ich die Kassette raus.
    Ich spürte Belles Blicke auf meinem Gesicht. »Erinnert’s dich an etwas?«
    »Yeah«, sagte ich. Der Tanz mit Flood in der Lagerhausgarage, als ich ihr half, vor dem letzten Kampf wieder zu sich zu finden.
    Ich hätte das scheiß Ding löschen sollen.
    Wir steuerten Richtung Midtown Tunnel. Ich lenkte auf die Spur für die passend abgezählte Maut, schmiß einen Zwei-Dollar-Jeton in den Korb und zog auf die rechte Spur.
    Als wir vor der Illustrierten an der Second Avenue hielten, war es bereits nach sechs.
    »Geh rein und sag dem Posten, du möchtest ein Päckchen von Mr. Morelli abholen«, sagte ich.
    Sie stellte keinerlei Fragen. Eine Minute später war sie zurück, schmiß einen braunen Papierumschlag zwischen uns auf den Sitz.
    »Wo wollen wir hin, Süßer?«
    »Du wolltest Pansy kennenlernen«, sagte ich und richtete das Auto gen Downtown.
    Ich stieß mit dem Plymouth in die Garage, zeigte Belle die Hintertreppe, bedeutete ihr voranzugehen. Ihre schwingenden Hüften machten die Treppe schmal.
    Sie wußte, was sich gehörte – gab auf dem Weg nach oben keinen Laut von sich. Als wir zur Bürotür kamen, schob ich sie sachte zur Seite, während ich mir die Schlösser vorknöpfte. Ich ging zuerst rein, sagte gleichzeitig: »Pansy, spring!« Sie schmiß sich zu Boden, den Monsterkopf in Richtung Belle gewandt.
    Ich machte eine Handbewegung, die ihr erklärte, daß alles okay wäre, und sagte Belle, sie könnte reinkommen.
    »Das ist Pansy«, sagte ich.
    Belle stand wie angewurzelt auf der Schwelle zum Büro. »Großer, gütiger Gott! Das ist ein Hund? Er schaut aus wie ein Sumpfpanther. Was für ’ne Sorte ist das?«
    » Sie ist ein neapolitanischer Mastiff. Der schönste neapolitanische Mastiff auf der Welt, nicht wahr, mein Mädchen?« fragte ich Pansy, während ich ihr den Kopf rubbelte. Pansy knurrte zustimmend und ließ vor lauter Glück die Zunge raushängen. Belle hatte sich nicht gerührt.
    »Geh und setz dich auf die Couch«, sagte ich ihr. »Es ist okay.«
    Gehorsam ging Belle zur Couch, setzte sich hin, als wäre sie in der Kirche, Knie zusammengepreßt, Hände im Schoß. Ich breitete die Arme weit aus, erklärte Pansy, sie wäre entlassen. Das Biest zockelte rüber zu Belle, hockte sich vor die Couch, reckte den Kopf.
    Belle rührte sich nicht. Pansy rammte ihr den Kopf auf den Schoß, stupste an die Hände, forderte ihre Streicheleinheit. Oder was anderes.
    »Sie tut dir nicht weh«, sagte ich.
    Belle tätschelte Pansy halbherzig. Das Biest gab ein

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