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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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die Stimme unter Kontrolle.
    Er marschierte davon, gab einem seiner Kumpel einen warmen Händedruck.
    Spätnachmittags waren wir auf dem Hof. Ein Paar Lederne lösten sich von ihrer Gruppe und kamen auf uns zu. Beides Monster-Bodybuilder, ihre Arme so mit Muskeln vollgestopft, daß sie die Ellbogen abwinkeln mußten, um gehen zu können. Ich langte an meine Socke. Ein Bluff – so kurz vor der Bewährung hatte ich nichts bei mir, doch ich wollte dem Prof Zeit zum Davonlaufen geben. Er gackelte. »Mach die Biege, Fliege«, sagte er.
    Ich wollte nicht respektlos zu ihm sein und streiten. Als ich über die Schulter zurückblickte, war er mit den Gorillas ins Gespräch vertieft.
    Am Sonntag morgen summte die ganze Cafeteria, als ich reinkam. Ein Schwarzer, den ich vom Boxen her halbwegs kannte, marschierte an meinen Tisch. »Recht so, Mann«, flüsterte er. Ich zündete mir eine Zigarette an, um mein Gesicht zu verbergen.
    Bongo, ein alter Kumpel aus der Besserungsanstalt, zog sich einen Stuhl mir gegenüber ran. Sein Trick war der, daß er im Kampf seinen Kopf als Stoßramme benutzte. Er hatte es zu oft gemacht.
    »Burke, schon gehört, was letzte Nacht im Stemmraum passiert is?«
    Ich schüttelte verneinend den Kopf.
    »Kennst du Moore? Die große, fette Schwuchtel? Der nimmt sich vor, daß er beim Bankdrücken vierhundertfünfzig Pfund schafft, kannst du das fassen?«
    »Das ist ’ne Menge Holz.«
    Bongo kicherte auf seine närrische Art. »Zu viel scheiß Holz, Mann. Seine Zuschauer müssen noch größere Finken gewesen sein wie er – sie ham ihm das Gewicht auf die Brust falln lassn.«
    »Was?«
    »Yeah, Mann. Glatte Kiste. Die Wachteln harn ihn auf der Bank gefundn. Die Brust durchgeknackst, als war’s Karton.«
    Als der Prof schließlich aus dem Tor trat, war ich da.
    Ich zündete mir eine Zigarette an, ließ den Prof im Geiste weiterleben. Belle rührte sich im Schlaf. Ich tätschelte sie, sagte: »Ssssch, mein kleines Mädchen«, aber es nützte nichts.
    »Ich kann nicht schlafen, Liebster. Wieviel Uhr ist es?«
    »Zirka fünf.«
    Sie rückte mit dem Körper von mir ab, rutschte, das Gesicht noch immer auf meiner Brust, mit dem Hintern, bis er am Kopfteil war.
    »Hilf mir einschlafen«, flüsterte sie und rieb das Gesicht an meinem Bauch.
    »Belle ...«
    Sie robbte tiefer, leckte mich sachte, nahm mich in den Mund, gab sanfte Töne von sich. Ich fühlte, wie ich wuchs, aber es war wie bei jemand anderem.
    »Zieh mir das Höschen runter«, sagte sie, als sie den Mund von mir nahm.
    Ich kriegte es über ihren Hintern, aber weiter ging nichts mehr.
    Ein schwarzes Band um ihre Schenkel. Ich wurde in ihrem Mund halbhart.
    »Ich will ...«
    »Will gar nichts, Liebster. Bitte. Ich sehn mich nach dir – du bist so weit weg. Laß dich bloß festhalten, bis ich einschlafe.«
    Sie legte wieder Mund an mich. Innerhalb einer Minute schlief sie.
    Ich tätschelte ihr das Sitzfleisch, während ich ab und zu wegdöste. Wenigstens war es eine verdammte Masse mehr als die Zeit, die ich zur Verfügung hatte. Zeit. Zurück im Gefängnis, wo Zeit der Feind ist und du sie totschlägst, so gut du kannst. Es war der Prof, der mich dazu kriegte, Bücher zu lesen. Als er mir das erste Mal damit kam, lachte ich ihn aus.
    »Sie schreiben nicht alles in diesen Büchern«, sage ich.
    »Bloß weil du im Loch hockst, bist du kein Dummkopf, Bruder.
    Merke auf. Höre das Wort. Was hast du vor, wenn du wieder Auslauf kriegst, dir ’nen Job besorgen?«
    »Wer nimmt denn mich?«
    »Willste dich beim Mob einklinken – irgend ’nem alten Arschloch die Finger schlecken?«
    »Kommt nicht in Frage.«
    »Das is die rare Ware. Du bist sowieso kein Italiener, richtig?«
    »Weiß ich nicht.«
    Eine Sekunde lang wirkte der Prof bekümmert. »Wirklich nicht?«
    »Nein. Ich habe Karriere beim Staat gemacht. Vom Waisenhaus übers Pflegeheim zur Gladiatorenschule. Bis hierher.«
    »Und du hast immer gewußt, daß du hierher kommst.«
    »Wußte ich immer.«
    »Okay, Bruder, dann wisse dies. Du kannst nicht kassieren, ohne mehr zu kapieren, verstanden? Ob hin oder her, du mußt klauen, sonst gibt’s nichts zu kauen. Und ich weiß, was in deinem kleinen Schuljungenkopf vorgeht: Schnapp dir ’ne Knarre, und ran an die Ware. Richtig?«
    Ich lächelte den kleinen Mann an, dachte an Knarren. Und Banken.
    Er packte mich am Arm, fest. Ich war immer über den kräftigen Griff des Prof überrascht.
    »Du mußt auf die Abstaube gehen, Schuljunge. Mit der Knarre in

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