Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
Vom Netzwerk:
Gefühl – fand nie den entsprechenden Namen dafür. Und die Nummer, die sie mir draußen auf dem Land gaben, sagte mir auch nichts.
    Das Telefon weckte mich.
    Ich schnappte mir den Hörer beim ersten Klingeln.
    »Yeah?«
    »Dein Freund ruf an«, sagte Mama. »Er sag, komm zu Saint Vincent Hospital, Zimmer 909. Besuchzeit um neun Uhr. Frag nach Melvin, okay?«
    »Danke, Mama.«
    Belle, immer noch verdreht wie beim Einschlafen, war wach und schaute zu mir hoch.
    »Hat er angerufen?«
    »Sicher hat er.« Ich stand auf. »Ich nehm eine Dusche, okay?«
    »Darf ich erst rasch ’ne Minute ins Bad?«
    Sie tappte davon. Ich zündete mir eine Kippe an. Melvin war Profs Bruder, ein halbseidener Typ, der beim Postamt ackerte. Er mußte wegen dem einen oder anderen im Hospital sein. Wenn wir uns schon tagsüber treffen sollten, war das Saint Vincent so gut wie jeder andere Ort.
    »Du kannst«, sagte Belle und gab mir einen Kuß.
    Ich sang nicht unter der Dusche, aber ich fühlte mich danach.
    Pansy ist die einzige, die meinen Gesang mag.
    Ich schlüpfte in mein Hemd. Es roch nach Belle. Sie wuselte in dem kleinen Haus herum, ein Lächeln auf dem Gesicht. »Gehst du?« fragte sie.
    »Yeah, ich muß um neun in der Stadt sein.«
    »Es ist noch nicht mal sechs, Liebster.«
    »Ich muß im Büro vorbei, rasieren, die Klamotten wechseln.«
    Belle ging zum Bett, beugte sich vornüber, schaute rückwärts zu mir; ihr großer, wunderschöner Hintern bebte nur ein kleines bißchen. »Du hast noch etwas Zeit«, sagte sie.
    Ich ging zu ihr hin.
    »Das muß dich an etwas denken lassen«, sagte sie, die Stimme sanft und süß.
    Ich glitt glatt in sie rein. Sie ließ die Schultern aufs Bett sinken, stieß gegen mich. »Komm schon.«
    Belle umklammerte ihre Ellbogen fest, als ich, die Hände an ihrer Taille, von hinten in sie stieß. Ich war in ihr verloren.
    »Ich komme«, sagte sie, die Stimme ruhig.
    »Überanstrenge dich nicht dabei«, sagte ich ihr.
    Sie kicherte. Ihr ganzer Körper zitterte. »Ich meine, ich komme mit dir. Zum Hospital ... oh!«
    Ich schoß in ihr ab, fiel über ihr aufs Bett. Ich lag da, rang nach Atem, bis ich weich wurde und aus ihr glitt. »Möchtest du ’ne Kippe?« fragte ich sie und zündete mir selber eine an.
    »Nein, ich muß mich anziehen«, sagte sie und hüpfte aus dem Bett.
    Ich stritt nicht mit ihr.
    Der Morgen war hell und klar. Wie ich mich fühlte. Gleich hinter dem Battery Tunnel fuhren wir vom West Side Highway ab. Ich brummte leise die Road Street hoch, steuerte gen Fluß und Büro. Ein gemischter Trupp Schwarzer und Asiaten verschnaufte grade vom Entladen eines Lasters. Die schwarzen Jungs aßen dampfende Nudeln aus Schälchen und gingen mit den Eßstäbchen um, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht. Einer der Asiaten brüllte einem Kerl, der mit einem Klemmbrett in der Einfahrt stand, et
    was auf chinesisch zu. Das einzige Wort, das ich aufschnappte, war »Oberarschloch«.
    Pansy war froh, mich zu sehen. Ist sie immer, egal, was ich in der Hand habe. Ich liebe meine Hündin. Jungs, die sitzen, versprechen sich eine Masse Sachen, wenn sie wieder Auslauf kriegen. Dicke Autos. Breite Bräute. Feine Klamotten. Wer weiß? Ich versprach mir einen Hund. Ich hatte einen, als ich noch ein Bengel war, und sie nahmen ihn mir weg, als sie mich aufs Land schickten. Wegen irgendwas, das man für Geld kaufen kann, geh ich nie mehr in den Knast. Wo immer ich hin abhaun muß, kann ich Pansy mitnehmen.
    Das Biest nahm mein Zeichen war und ließ Belle rein. Ich gab ihr etliche Hörnchen, die wir mitgebracht hatten, und ging rein, mich rasieren. Als ich rauskam, hockte Belle auf der Couch und hielt, die Arme steif wie Stahl, ihren Pappbecher mit Kaffee in beiden Händen. Pansy lag auf der Couch, schlürfte selig aus dem Becher und verschüttete den Kaffee quer über Belle.
    »Pansy, spring!« brüllte ich sie an. Sie schmiß sich zu Boden, wobei sie den restlichen Kaffee verschüttete. »Du elendiger Gorilla«, sagte ich zu der Hündin.
    Belle schaute mich flehend an. »Ich wußte nicht, was ich machen sollte – ich hatte Angst, sie wegzustoßen.«
    »Ist nicht dein Fehler – sie ist ’ne gottverdammte Krawallschachtel.«
    Pansy, immer scharf auf ein Lob, knurrte zustimmend.
    Belles weißes Sweatshirt war klatschnaß. Sie zog es über den Kopf. »Ich zieh was von dir an«, sagte sie lächelnd.
    Ich wußte, daß ihr keins meiner Hemden passen würde, hielt aber den Mund. Ich entdeckte einen

Weitere Kostenlose Bücher