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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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gewarnt. Vielleicht hält er das Ding dicht.
    Schirmt den Bus ab.«
    Marques schnippte mit den Fingern. Die Blondine zur Linken zog eine Phiole aus ihrem Täschchen, klopfte etwas weißes Pulver auf einen Spiegel. Sie säbelte es mit einer goldenen Rasierklinge in vier Lines, legte es vor Marques hin. Er rollte einen Schein zu einem festen Halm, zog durch jedes Nasenloch eine Line hoch. Jede der Blondinen nahm sich eine der verbliebenen Lines. Der Louis schaute rüber zu mir, während er sich das Koks im Kopf rumrauschen ließ.
    »Ich seh das nicht so. Sie liegen daneben.«
    »Könnte sein. Was, wenn ich’s nicht tu?«
    »Schau, Mann. Wir haben ’nen Deal. Sie arbeiten für mich. Ich zahle, Sie tanzen nach meiner Pfeife.«
    »Behalten Sie Ihren Rücken im Auge, Marques«, sagte ich und wollte aufstehen.
    »He! Halt mal, ich wollte Sie nicht runtermachen. Es bloß klarstellen, okay? Warum biste hier?«
    »Ich bin hier, weil Sie Dinge kennen, die ich nicht kenne. Und Sie Dinge rausfinden können, die ich nicht kann. Ich will mit diesem Mortay nicht mehr zu tun haben als Sie. Aber wenn ich den Job mit dem Bus machen will, muß ich wissen, ob er im Spiel ist.«
    »Woher sollte ich das wissen?«
    »Den Teil finde ich selber raus. Was ich brauche, ist alles, was Sie über Mortay rausfinden können. Jedes bißchen könnte was nützen – ich weiß es erst, wenn ich’s kriege. Er ist da draußen – er muß irgendwo wohnen, irgendwo rumhängen. Ich bitte Sie nicht, jedem Tratsch hinterherzulaufen, horchen Sie bloß auf das, was sie hören, okay?«
    »Ich weiß nicht, Mann.«
    Mir war danach, ihm die Fresse zu polieren. Ich zündete mir eine weitere Zigarette an, zentrierte mich – und stieß auf das, was funktionieren würde. Ich hielt die Stimme leise, ließ einen anderen Ton durchklingen, nahm die Schärfe raus. »Marques, es gibt in dieser Stadt keinen ändern Spieler mit Ihrem Gewicht. Sie möchten den Geisterbus von der Straße holen, Ihre Frauen beschützen – das respektiere ich. Sie kennen Ihr Spiel – ich kenne meins. Deshalb haben wir uns zusammengetan, richtig? Wir sind in dieser Sache Partner. Nun brauch ich Ihre Hilfe. Deshalb bin ich hergekommen.
    Dieser Mortay, der hatte Leute bei sich. Einen Kerl namens Ramón zum Beispiel. Wenn die sich irgendwo auf der Szene zeigen, werden sie jemand auffallen. Ich will nichts weiter, als daß Sie Ihre Drähte gebrauchen – Sie brauchen nicht aus Ihrem Rolls-Royce zu steigen, lassen Sie es bloß auf sich zukommen. Und geben Sie’s weiter.«
    Der Louis saß da, als dächte er nach, aalte sich in meinem Lob.
    »Ich bin derjenige, der hört, was Sache ist, keine Frage.«
    »Überhaupt keine«, stimmte ich zu.
    »In Ordnung, Abgreifer. Ich verspreche gar nichts, aber ich komme auf Sie zurück, wenn irgendwas rausspringt.«
    »Danke«, sagte ich und erhob mich wieder. Steckte das Butanfeuerzeug in die Tasche zurück. Ich benutze es nicht zum Zigarettenanzünden.
    Die Blondinen hatten kein Wort gesagt. Gute Fotzen. Huren von ganzem Herzen. Gingen mit etwas hausieren, was sie nie besaßen.
    Auf dem Rückweg schlich ich mit dem Plymouth über den Times Square. Sin City war ein Monsterbau in der Mitte eines langen Häuserblocks. Drei neonbestückte Stockwerke hoch, überragte er die kleinen Schmutzläden auf beiden Seiten.
    Ich hielt an der Ecke. Ein zaundürrer Schwarzer mit einem flachen roten Hütchen lümmelte über einem mit Goldkettchen übersäten Klapptisch. Pißgrubenspezialitäten: Die Kettchen waren zerrissen, damit die Pisser dachten, sie wären in der U-Bahn geklaut.
    Der Gauner zerreißt die Ketten selber – niemand klaut vergoldeten Schrott. »Schaun Sie’s sich an!« rief er der vorbeigehenden Passantenmeute zu. Morgen würde er nicht mehr da sein.
    Ich brummte langsam um den Block – konnte von der anderen Seite aus die Rückfront von Sin City nicht sehen. Die Gebäude waren dichter zusammengedrängt als eine Menschenmenge beim Lynchen.
    Der Prof hatte den Schmerz gespürt, noch bevor Mortay ihn angerührt hatte. Eine solche Kraft hinterläßt eine Duftspur.
    Aber nur bei denen, die er zeichnete.
    Die Tenth Avenue war ruhig. Die Eleventh belebt von arbeitenden Mädchen. Der Fluß war nur einen Block entfernt. Eine Schwarze mit einer blonden Perücke schlenderte zum Plymouth.
    Rote Elastexhosen, ein passendes, rückenfreies Top, rote Stöckelschuhe. Lauter Zeug von gestern, genau wie sie.
    »Willste ’n bißchen Action, Baby?«
    Ich ließ sie dicht

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