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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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mitgenommen«, sagte Michelle mit einem süßen Lächeln.
    »Äh, ich verstehe. Dann achthundert.«
    »Hast du fünf gesagt?«
    »Siebenhundert Dollar, und das nur, weil ich deinen guten Geschmack respektiere.«
    »Können wir die Differenz splitten?«
    »Siebenhundert Dollar«, sagte der alte Mann. Er meinte es.
    »Gib ihm das Geld«, befahl mir Michelle.
    Ich reichte es ihm. Mahmud steckte die Kette in einen weichen Lederbeutel, reichte ihn mir. »Nimm das dazu«, sagte er und kramte unter dem Tresen rum. Er brachte ein winziges rundes Holzkästchen zum Vorschein. Er schraubte es auf, hielt es mir hin. Es war mit einer duftenden Paste, farblos auf dem dunklen Holz, gefüllt.
    »Jasmin«, sagte er. »Bloß ein Hauch auf den Finger der Dame, dann ... hier« – faßte sich an die Brust. »Der Lapis bezieht sein Feuer aus der Erde; er wird noch viel heller strahlen, wenn Feuer im Herzen ist.«
    Ich verbeugte mich vor Mahmud. Michelle gab ihm einen Kuß.
    Als wir auf die Straße traten, war es sechs vorbei.
    Wohin?« fragte ich Michelle.
    »Bring mich ins Hotel zurück. Ich muß mich umziehen, bevor ich arbeiten gehe.«
    »Michelle ... schaust du dich um?«
    »Ich mache mehr als das, Baby. Da draußen gibt’s ’ne Menge kleiner Mädchen, die mir bekannt sind. Wie der Prof sagen würde: Sind sie bekannt, sind sie im Rückstand.«
    »Mit Schulden?«
    »An Schulden fuhrt kein Weg vorbei. Du weißt, ich liebe dich.
    Und selbst wenn du immer noch nichts weiter wärst als der Aufmischkünstler, der du mal warst, würde ich dich noch lieben.« Sie zündete sich eine Kippe an, das Gesicht todernst. »Ich liebe dich, weil du recht hast ... manchmal muß man in den Tunnel runter, auch wenn man nicht weiß, was am anderen Ende ist.«
    Sie blies den Rauch an die Windschutzscheibe. Langte rüber und quetschte mir die Hand. »Ich weiß bloß die Hälfte von dem, was du machst. Ich glaube nicht, daß es dir anders geht. Du bist ein harter Mann, der ein Abstauber zu sein versucht, und du schaffst es nicht immer. Ich weiß nicht, warum du letztes Jahr in dieses Haus reingegangen bist – ich habe nichts weiter gemacht als den Telefonanruf, um den du gebeten hast. Ich weiß nicht, warum du all den Mist angefangen hast.«
    »Ist jetzt auch egal«, sagte ich. Dachte an die Hexenfrau, Strega.
    »Das ist jetzt alles vorbei.«
    »Es ist egal, warum du’s gemacht hast ... aber eins weiß ich. Du hast mir meinen Sohn gebracht. Und das werde ich nie vergessen.«
    Sie lehnte sich rüber und küßte mich, während ich den Plymouth an den Randstein lenkte. »Wenn’s da draußen ist, finde ich’s«, sagte sie.
    »Michelle ...«
    »Was?«
    »Benutz ein Teleskop.«
    Sie winkte mir bloß zum Abschied und zog die Straße runter.
    Köpfe flogen herum. Anders als bei Belle, brachte ihr Gang die Männer nicht dazu, sich in die Hände zu beißen. Er rührte ein anderes Teil an, aber er rührte es genauso heftig an.
    Bis ich ins Büro zurückkam, war es fast halb acht. Ich hatte den Schlüssel im Schloß, als mir der Geruch entgegenschlug. Ein durchdringender, scharfer Geruch. Ich trat ein.
    Pansy war auf ihrem Posten, wackelte mit dem Schwanz, noch glücklicher, mich zu sehen, als gewöhnlich. Sämtliche Möbel standen an einer Wand. Die falsche Perserbrücke war von der Wand weg. Drinnen war der Geruch stärker.
    Belle kam vom Hinterzimmer rein. Barfüßig, nur in BH und Höschen, das Haar oben auf dem Kopf zusammengebunden, einen Lumpen in der Hand.
    »Du kommst früh heim.«
    »Was, zum Teufel, ist das?«
    »Dies ist ein beinah sauberes Büro, Liebster. Herrgott, war es hier dreckig – ich hätte um ein Haar einen Meißel für den Fußboden dahinten benutzen müssen.«
    »Belle ...«
    »Ich hab den Teppich nicht hochgekriegt. Und du hast keinen Sauger – hätt ich wissen müssen. Es ist ’ne Art Plastik, stimmt’s?
    Ich mußte ihn abschrubben ... Er ist noch feucht – paß auf, wo du hintrittst.«
    Ich marschierte zur Couch. Setzte mich. Langsam. Pansy hüpfte aufs Polster, drückte sich an mich. Ich tätschelte ihr den Kopf.
    Belle kam zu mir. »Dieses alte Viech – sie ist mir überall hin gefolgt. Große Gschaftlhuberin, steckt die Nase überall rein. Sie hat mich kaum arbeiten lassen.«
    »Ich ...«
    »Liebster, gefällt es dir nicht?«
    »Yeah. Ich meine, es ist toll. Bloß ...«
    »Schau dich um«, sagte sie und hielt mir die Hand hin. »Komm schon.«
    Das Badezimmer blitzte. Das hintere Fenster glitzerte. Der Fußboden glänzte. Die

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