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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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laufen, mein Mädchen?« fragte ich sie. Sie knurrte.
    Ich zeigte Belle, wo sie halten sollte. Nur ein paar Autos waren auf der breiten Betonfläche, die übliche Ansammlung menschlicher Wesen, die sich in andrer Leute Angelegenheiten mischen. Ich öffnete die Hintertür, nahm Pansy an die Leine, und wir spazierten am Fluß entlang. Sie verzog die Schnauze angesichts der Gerüche, doch sie blieb in Position. Auf meiner linken Seite, etwas vor mir. Jedesmal wenn ich stehenblieb, hockte sie sich. Als wir zu dem verlassenen Pier kamen, ließ ich sie von der Leine, machte mit der Hand einen Kreis und erklärte ihr so, sie sollte nicht weit wegstreunen. Von der lästigen Leine befreit, tat sie, was für sie natürlich ist. Hinlegen.
    »Du faules, altes Ding«, sagte Belle. Sie schaute sich um, ließ die Blicke über das Jersey-Ufer auf der anderen Seite schweifen. »Das riecht mit Sicherheit anders als jedes Gewässer, das ich je gesehen habe.«
    »Es ist kein Wasser – bloß flüssige Giftmüllpampe.«
    »Kann man nicht drin schwimmen?«
    »Nein. Aber an ’nem guten Tag kannste drauf laufen.«
    »Urgh!«
    Ein Segelboot voller Yuppies in Jachtkluft kam vorbei. Hier unten machen Segelboote in etwa soviel Sinn wie die Nichtraucherabteile in den Restaurants von Los Angeles, deshalb sieht man so viele davon.
    Belle deutete auf einen der runden Balken, die den Pier stützten.
    »Heb mich hoch«, sagte sie, einen Fuß in der Luft. Ich verschränkte die Hände, sie trat drauf und langte zum Ende des Balkens. Ich half nach, und oben war sie. Es war nicht so schlimm, wie Laster beladen, und der Anblick war eine Klasse besser. Ich zündete eine Kippe an, reichte sie ihr hoch. Der Wind zauste an ihren Haaren, blies sie ihr aus dem Gesicht. Sie drehte sich zur Seite, nahm einen tiefen Zug. Ich steckte mir selber eine an – kein Wikingerschiff hatte je eine stolzere Gallionsfigur.
    Zwei Teenager auf diesen kleinen Motorrollern, die man überall sieht, kreuzten auf. Sie blieben in anständiger Entfernung stehen und beobachteten Pansy.
    »Was für ein Hund is’n das«, fragte der Größere.
    »Einer, der beißt«, sagte ich.
    »Er sieht aus wie ’n riesiger Pitbull.«
    »Kommt fast hin.«
    »Wo kann ich einen kriegen?«
    »Kannste nicht.«
    Der Kleinere meldete sich zu Wort. »Für mich sieht er aus wie’n großer Fettkloß. Das ist kein Pitbull.«
    »Pansy, schau!« befahl ich ihr.
    Sie stand langsam auf und trottete, ihre Geräusche machend, auf die Kids zu. Ich habe nie einen Alligator ein Schwein fressen gehört, wußte aber, was Belle meinte. Pansy löcherte die Jungs mit ihren Eiswasseraugen, während sie mit einem dieser Pfoten genannten Schädelknacker auf dem Beton scharrte.
    »Spring!« brüllte ich ihr zu. Die Kids zischten ab, bevor sie auf den Planken aufschlug. Zu Tode gelangweilt schaute sie rüber zu mir. Wieder machte ich ein Kreiszeichen. Diesmal trollte sie sich jagte die Bretter der Länge nach ab und stierte über den Rand ins Wasser. Sie tollte zurück, blieb an dem Balken stehen, wo Belle thronte. Das Biest hüpfte hoch und schlug die Klauen knapp unterhalb von Belle ins Holz. Sie langte runter und tätschelte sie.
    »Möchte sie, daß ich runterkomme?«
    »Ich glaube, sie will raufkommen.«
    »Da ist kein Platz.«
    »Vielleicht ist das ’ne Botschaft.«
    Belle sprang von ihrem Thron, landete neben mir. »Was für eine Botschaft?« sagte sie, die kleine Faust geballt.
    »Daß sie diese Balken breiter machen sollten.«
    »Oder das hier schmäler?« fragte sie und klatschte sich aufs Sitzfleisch.
    »Nicht, wenn’s nach mir geht«, versicherte ich ihr.
    Sie nahm mich am Arm, und wir liefen, Pansy dicht auf unseren Fersen, noch ein bißchen rum.
    »Sie ist so wunderschön. Sie ist wirklich wie ein Panther, so wie sie sich bewegt. So geschmeidig.«
    Ich zündete mir eine Kippe an, glaubte, daß es die Wahrheit war.
    »Burke, wie kommt’s, daß du ein Hundeweibchen hast?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Tja, sie ist zum Schutz, richtig. Ein Wachhund? Ich dachte, das wären immer Männchen. Ich dachte, die wärn taffer, weißt du?
    Ein Mann, den ich mal kannte, der hatte einen Deutschen Schäferhund. Würde kein Hundeweibchen um sich dulden – hat gesagt, ’ne Hündin würde den Arsch umdrehen und vor ’nem Kampf davonlaufen.«
    »Er ist ’n Trottel. Männliche Hunde, wenn die ’ne heiße Hündin riechen, weißt du, was die tun möchten?«
    »Sicher.«
    »Nein, weißt du nicht. Die wollen nichts weiter, als

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