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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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Spender. Das Baby hatte nur noch ein paar Tage zu leben. Er kriegt ’nen Anruf. Sie versprachen ihm ein Babyherz. Frisch. Schon verpackt und bereit zum Transport ins Krankenhaus. Fünfundzwanzigtausend wollten sie. Er macht ein paar Anrufe – ’ne Masse Anrufe. Ein Cop, den ich kenne, hat ihn zu mir geschickt. Ich bin den Tunnel runter.«
    »Was ist passiert? Haben sie das Herz gehabt?«
    »Genau wie versprochen.«
    »Hast du’s genommen? Wurde das Baby gerettet?«
    »Yeah.«
    Sie nickte. »Der Teufel verdamme ihre Seelen.«
    »Mit Seelen hab ich nichts zu schaffen«, sagte ich ihr. »Bloß mit Körpern.«
    Der Handballplatz war im Schatten des Metropolitan Hospital, gleich bei der 96th Street am East River. Einst ein Zipfel von Spanish Harlem, war es nun befreites Territorium – die Landraubmaschinerie der Yuppies würde nicht eher zufriedengestellt sein, bis die sogenannte Sanierung die ganze South Bronx gefressen hätte. Ich mochte die alte Tour lieber, als die Menschen in den Mietskasernen wohnten und die Investmentbanker am Stadtrand. Heute haben wir massenhaft Luxusapartments für die Führer von morgen. Und mehr Menschen, die auf der Straße leben, als in Kalkutta.
    Ich parkte unter der Überführung des East Side Drive und lief rüber zum Platz. Zehn Minuten vor eins. Ich sah den Leuten beim Spielen zu: Handball, Softball, Basketball. Kein Schlagball. Leuten bei der Arbeit ebenfalls. Arbeit an Autos. Blumen verkaufen, Zeitungen, Windschutzscheiben putzen. Als ich aufwuchs, war die 96th Street entmilitarisierte Zone gewesen. Der Norden gehörte ihnen, der Süden uns. Jetzt gehört alles jemand anderem – sie lassen uns bloß da spielen, während sie downtown auf Arbeit sind.
    »Diese Fettsäcke können nicht Basketball spielen.« Eine Stimme hinter mir. Pablo. Es macht ihn närrisch, daß in der NBA-Liga kein einziger Puertoricaner spielt.
    Er trug seinen weißen Doktorkittel über einem schwarzen Rollkragenpulli, und sein rundes Gesicht sah genauso aus wie damals, als er vor fünfzehn Jahren von Harvard abgegangen war.
    » Gracias, compadre«, sagte ich, dankte ihm fürs Kommen.
    Er schüttelte mir die Hände, wie er’s immer macht: mit allen beiden.
    »Etwas faul?« fragte er, dicht neben mir stehend.
    »Ich muß einen Mann treffen. Heut nacht. Er hat einen meiner Brüder verletzt. Sagte, es war eine Botschaft. Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vorgeht. Ich möchte aussteigen – ihm sagen, ich habe keinen Zoff mit ihm. Aber er könnte sich nicht drauf einlassen.«
    »Du hast Max.«
    »Kann ihn für das hier nicht brauchen, Pablo. Kann sein, es ist Max, den er will. Er ist ein Karateka. Hat die ganze Stadt abgegrast, Senseis in ihren eigenen Dojos gefordert. Max, ich glaube, sein Name geht wegen dem schon auf der Straße rum. Kennst du Lupe? Den Kerl, der die Hahnenkämpfe organisiert?«
    Pablo spie auf den Boden. »Ich kenne ihn. Mamao. Ein Dreckfink. Taffe Zunge – keine cojones.«
    »Er hat einen Kampf organisiert. Zwischen dem Kerl, den ich treffen muß, und einem Japsen. Duell bis zum Tod.«
    »Ich habe davon gehört. Am Times Square?«
    »Yeah. Genau das mein ich. Scheint, daß jeder davon gehört hat. Kämpft Max mit dem Kerl, hat er nichts zu gewinnen. Wahrscheinlich sind Cops im Publikum.«
    Pablo schaute mich an. »Max würde keiner Herausforderung aus dem Wege gehen.«
    »Also kriegt er keine zu hörn.«
    »Ich verstehe. Du möchtest Rückendeckung, wenn du dich mit diesem Kerl ...«
    »Mortay.«
    »Muerte?«
    »Yeah. Ich weiß nicht, wie er’s buchstabiert, aber es bedeutet dasselbe.«
    »Für uns ist er kein Problem.«
    »Nicht für euch. Nicht jetzt. Ich arbeite an etwas, und ich bin bloß zufällig mit ihm aneinandergeraten. Wie er damit zusammenhängt – falls er zusammenhängt –, weiß ich nicht mit Sicherheit.«
    »Jagst du hinter einem vermißten Kind her?«
    »Toten Kids. Dem Geisterbus.«
    Pablos rundes Gesicht wurde hart. Seine Augen waren dunkle, eisige Knöpfe hinter der runden Brille. »Babymörder. Kommt dieser Bus in unser barrio, machen wir ihn zum Geist.«
    »Er arbeitet bloß beim Fluß, am Times Square. Ich habe ’ne Menge Fusseln, aber noch keinen Faden.«
    »Dieser Mortay ... weiß Bescheid?«
    »Weiß ich nicht. Hab nicht vor, ihn zu fragen. Läßt er mich gehn, will ich ihm versprechen, ihm nie wieder in die Quere zu kommen.
    Möchte er mich vom Bus weg haben, bin ich vom Bus weg.«
    »Das wirst du ihm jedenfalls sagen.«
    »Yeah«, sagte ich und zündete mir

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