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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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und das der Sergeantin– und verwarf die anderen rasch. Auch wenn er in Dungirri nicht willkommen war, er musste Jeanie wiedersehen, und es gab das eine oder andere zu erledigen, bevor er sich endgültig aus dem Staub machte. So konnte er auf eigene Faust nachforschen, ob gestern Nacht jemand etwas beobachtet hatte, oder gemeinsam mit Jeanie eine finanzielle Regelung für die Kleine treffen. Er konnte Liam bitten, morgen herzukommen, und in vierundzwanzig Stunden läge Dungirri hinter ihm.
    Auch wenn er sich nicht völlig sicher war, ob das die richtige Entscheidung war, nickte er. » Danke. Das nehme ich gern in Anspruch. Hat jetzt noch ein Laden offen, wo ich mir etwas Frisches zum Anziehen kaufen kann? «
    » Robertson’s hat auf bis halb sechs. Und in der ehemaligen Bank an der Ecke ist jetzt ein neuer Target. Aber glauben Sie nicht, dass Sie hier eine Auswahl wie in Sydney finden. Falls Geld ein Problem sein sollte, kann ich Captain Tan von der Heilsarmee anrufen; ich bin sicher, die hilft gerne aus. «
    » Geld ist nicht das Problem, Blue « , beschied er ihr barscher als beabsichtigt.
    Plötzlich ging die Tür eines weiter hinten liegenden Büros auf, und Petric und Macklin schlenderten herein, ohne Gil eines Blickes zu würdigen.
    » Wir packen’s dann, Kris « , sagte Petric. » Vielen Dank für die Unterstützung. «
    » Fahrt vorsichtig. « Sie gab ihnen höflichkeitshalber die Hand, aber Gil hatte nicht das Gefühl, dass da viel Herzlichkeit mitschwang.
    Das hätte ihn eigentlich nicht aufheitern dürfen, tat es aber.
    Auf dem Weg nach draußen drehte Petric sich mit dieser Miene höflicher Besorgnis, die Gil tiefstes Unbehagen bereitete, noch einmal um: » Übrigens, Gillespie, wir haben es eben erfahren. Heute Nachmittag ist Vince Russo verstorben. Ohne zuvor noch einmal das Bewusstsein zu erlangen. «
    Kris bemerkte das Aufblitzen des Zorns in Gils Gesicht, den er jedoch schnellstens zügelte. Das war demnach keine gute Nachricht für ihn.
    Joe wartete keine Erwiderung ab, er warf diese Information einfach wie einen Nachgedanken in den Raum und ging. Nachgedanken, wer’s glaubt. Irgendetwas führte Petric im Schilde. Am Nachmittag hatte sie zufällig mit angehört, wie er Craig Macklin vom Tod dieses Russo erzählt hatte. Aber welche Strategie er verfolgte und worauf er hinauswollte, das war ihr ein Rätsel.
    Sie wollte Gil gerade nach Russo fragen, aber das Telefon klingelte, und bis sie sich um die Krankmeldung des zur Nachtschicht eingeteilten Kollegen gekümmert hatte, war Gil weg.
    Sie musste sich Klarheit verschaffen und ging zu Steve Fraser. Der war vor einem guten Monat befristet nach Birraga zurückgekehrt und stand kurz vor dem Zusammenbruch, da er die Arbeit von zwei unbesetzten Kriminaldienst-Posten zu schultern hatte, und sie war sich ihrer Meinung über ihn längst nicht mehr so sicher. Sie hatte schon mit ihm zusammengearbeitet, als er bei den Ermittlungen zu den beiden Kindsentführungen mitgewirkt hatte, die die Region vor zwei Jahren erschütterten. Es war eine intensive Zeit in einem großen Team gewesen, dessen Leiter sich ausschließlich darauf konzentrierte, die Kinder so schnell wie möglich zu finden. Beim ersten Mal waren sie gescheitert, und die Folgen dieses Scheiterns warfen bis heute ihre düsteren Schatten. Beim zweiten Mal hatten sie das Kind lebend gefunden– doch bis dahin hatte es Tote gegeben, und mehrere Polizisten, darunter auch Steve, waren verwundet worden.
    Im normalen Tagesgeschäft des vergangenen Monats hatte sie feststellen müssen, dass Steve, genau wie Craig Macklin und eine Menge anderer Kerle, mit denen sie zusammengearbeitet hatte, ebenjenes testosterongesteuerte Machotum an den Tag legte, das in der vorwiegend männerbestimmten Welt des Polizeidienstes nicht ungewöhnlich war. Seine Frechheiten waren bisweilen nur schwer zu ertragen, und seine Lässigkeit im Umgang mit Dienstvorschriften und Büroarbeiten war zum Haareraufen. Und doch sah man unter seinem Machismo hin und wieder etwas Ernsthaftes aufblitzen, und so hatten sie sich im Laufe des vergangenen Monats eine umgängliche Kollegialität erarbeitet.
    Als sie sein Büro betrat, begrüßte Steve sie mit seinem lässigen Schlimmer-Junge-Grinsen– zugleich aber mit voller Konzentration. Sie nahm vor seinem Schreibtisch Platz und kam ohne Umschweife auf den Punkt.
    » Wer ist Vince Russo, woran ist er gestorben, und was hat er mit Gillespie zu tun? «
    » Ein Geschäftsmann. Erfolgreich und

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