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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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deshalb habe ich die Anlage installieren lassen. «
    » Wird das aufgezeichnet? Hast du die Bänder von gestern Nacht noch? «
    » Es wird auf dem Bürocomputer gespeichert. Der junge Mann von der Sicherheitsfirma in Moree hat eine Anleitung dagelassen, wie man da rankommt, aber das eine Mal, als ich es gebraucht hätte, habe ich es nicht auf die Reihe gekriegt. Ich musste mir von Adam helfen lassen. «
    Er widerstand dem Drang, sich die Aufnahmen gleich auf der Stelle anzusehen. Es wäre weitaus vernünftiger, wenn ein Polizist das tat und dabei sämtliche Vorschriften einhielt, die es für die Sicherung möglicher Beweise gab.
    » Ich werde mich erkundigen, ob Adam sich das nachher ansehen kann, Jeanie. Vielleicht hat die Kamera bei der Diesel-Zapfsäule ja irgendetwas auf der Straße eingefangen. Auch wenn es bestimmt kein scharfes Bild ist, vielleicht verrät es uns etwas. «
    Er lief zur Polizeistation und vermied es, sich allzu große Hoffnungen zu machen. Auf dem Monitor war die Straße außerhalb des Fokusbereichs nur höchst unscharf zu erkennen. Im Dunkeln dürfte so gut wie gar nichts zu sehen sein. Aber wenn da etwas war, was beweisen konnte, wer ihm Marci in den Kofferraum gelegt hatte, dann würde das die Ermittlungen voranbringen und dazu beitragen, ihn vollständig zu rehabilitieren.
    Solange er nicht im Gefängnis saß, war ihm im Grunde egal, was die Leute von ihm dachten– mit ganz wenigen Ausnahmen. Dass Jeanie an ihn glaubte und zu ihm hielt, war keine Überraschung; dagegen musste die Sergeantin geradezu Zweifel hegen, was ihn anging. Ungeachtet dessen, was sie gesagt hatte, ungeachtet der Tatsache, dass sie ihm so weit vertraute, ihn trotz des Risikos mitzunehmen, konnte sie sich unmöglich zu hundert Prozent sicher sein. Aber er wollte, dass sie sich sicher war. Es war gar nicht daran zu denken, dass es ihm gelingen könnte, sich ihre Hochachtung oder Zustimmung zu verdienen, aber er wollte sie mit allen Mitteln davon überzeugen, dass er nichts mit dem Mord an Marci zu tun hatte. Er versuchte sich einzureden, das käme nur daher, weil er ihr so viele unnötige, zusätzliche Scherereien gemacht hatte. Und wenn er auch spürte, dass die vorgeschobenen Vernunftgründe nur ein Teil der Wahrheit waren, so schreckte er doch ängstlich davor zurück, sich das einzugestehen.
    Der Mond war fast voll und so hell, dass es nicht nötig war, die Hauptstraße zu benutzen, also wich er der Versammlung am Gemeindesaal aus, indem er in die Seitengasse einbog, die brachliegende Weide am Bach überquerte und so von hinten auf die Dienstwohnung der Polizeistation zukam.
    Kris stand an der Tür und verabschiedete Beth. Sie hatte die Uniform abgelegt. Jeans und beige Aran-Strickjacke gaben ihr ein weicheres, weiblicheres Aussehen als der maskuline Schnitt der Polizeiuniform. Sie war schön, und das rote Haar umspielte ihr Gesicht. Verletzlich. Eine Mahnung, bei der sich ihm der Magen zusammenzog.
    Was, wenn dieser Idiot gestern schon versucht hätte, sie zu überfahren? Als sie allein war, ohne Funk oder Handyempfang, das Auto im Straßengraben. Oder wenn jemand versuchen sollte, bei ihr einzubrechen und ihr etwas anzutun? Ihr Garten erstreckte sich bis zum Bach, und der Zaun, der früher wenigstens etwas Privatsphäre und Schutz geboten hatte, existierte nicht mehr. Zwei Eukalypten und etliche Akazien warfen viel Schatten. Und seit er heute Morgen durch die Hintertür gegangen war, wusste er, dass sie zwar ein Sicherheitsschloss, aber keinen Spion hatte; und das Sicherheitsschloss nützte nichts, wenn sie jedem, der bei ihr klopfte, die Tür öffnete, was sie mutmaßlich tat.
    Sie war viel zu engagiert, und diese Engagiertheit bedeutete ein tagtägliches Risiko. Hätte der Irre, der das Mädchen ermordet hatte, sich sie als Opfer gewählt, sie hätte umkommen können, genau wie die anderen. Auch wenn der Kerl nicht mehr lebte, es gab genügend Mörder und Verbrecher in dieser Welt, die nur allzu bereit waren, eine Polizistin zu töten.
    Und er konnte nicht das Geringste dagegen unternehmen– außer so schnell wie möglich von hier zu verschwinden und die Gefahr ein wenig zu mindern, indem er die Dreckschweine, die es auf ihn abgesehen hatten, zumindest von ihr fernhielt.

6
    G ut. Er kam zurück. Das hatte er zwar versprochen, aber Kris hatte sich keine allzu großen Hoffnungen gemacht. Er wartete in einigen Metern Entfernung im Schatten, bis Beth ihre letzten Ratschläge gegeben und sich verabschiedet hatte,

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